Zitiert
Mittwoch, 16.6.2010, 08:31 > daMaxWie ihr vielleicht schon mitbekommen habt, habe ich einen ausgeprägten Hang zur Misanthropie. Da läuft es mir natürlich sehr gut rein, folgenden Monolog in meinem aktuellen Lesebuch zu entdecken:
"Ich finde uns angeberisch, hochmütig, selbstzufrieden, stolz, weil wir Menschen sind. Ich habe Angst vor den Bauern, den Priestern und den Soldaten, ich habe Angst vor den Ärzten und den Kranken, ich habe Angst vor denen, die mir Böses, und vor denen, die mir Gutes wollen. Wir zerstören alles, was wir anfassen. Wir beschmutzen, was uns nicht zu zerstören gelingt. Dieser unglaublichen Fähigkeit, alles in den Schmutz zu ziehen, entrinnt nichts. Ich bin sicher, dass die Marsianer nur deshalb nicht bei uns landen, weil sie Angst haben, dass wir mit ihnen genauso umgehen wie mit den Tieren um uns herum, ja sogar mit uns selbst. Ich bin nicht stolz darauf, ein Mensch zu sein. Ich habe Angst, große Angst vor meinesgleichen."
aus: Bernard Werber "Die Invasion", Heyne Verlag 2010
Bei mir sind zwar eher Wut bzw. Frust die vorherrschenden Gefühle, aber ansonsten stimmt alles.
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Meine erste Tastatur hatte noch viel viel geilere…
Die kommt, wie Meta auch, aus der Linux-Welt und ist eigentlich keine…
Du dachtest wohl was dem Erik Mac-bashung ist, ist der Anne ein Wort gegen die Menscheit - und richtig gedacht! Hier bin ich:
Ich habe Mitleid mit Menschen wie Werber, die in sich so viel Schmutz anhäufen, dass sie nichts anderes anderswo sehen können.
Nein, es ist eine Frage dessen, was man selbst streut und sucht was man sieht.
Ich sehe Mut, Hoffnung, Einsatz, Geduld, Freundschaft, Trost, Reinheit, Unschuld ÜBERALL. Ich weiß, dass es auch Zerstörung, Schmutz und Ekel gibt. Doch ich bestimme soch wo ich hinschaue und es ist nicht so dass es keine Alternative gäbe. Da gibt es Menschen, die ihr Leben für andere riskieren, ölverseuchte Tiere putzen, einen Park schützen, in Krisengebiete reisen und Kranke versorgen, Schulen bauen, Hunde aus Spanien retten, seltene Pflanzen schützen, ihre Bekanntheit für andere einsetzen oder im Stillen werkeln. Da gibt es eine Nikola, die einen Verein gründet und gegen AIDS und HIV kämpft und einen Max, der einen Blog schreibt und uns alle informiert und kritisch hält. Eine Katrin, die beim Einkauf an die Umwelt denkt. Einen Borna der mit Musik bewegt. Da gibt es Kinder, die jede Schnecke von der Strasse sammeln damit sie nicht überfahren wird. B+cher, die eine Gänsehaut machen und Filme, die Hoffnung verbreiten. In all dem liegt sichtbare, fühlbare Schönheit.
Vorallem aber gibt es Millionen von Müttern und Vätern, die sich voller Liebe unerschöpflich für ihre Kinder einsetzen, sie pflegen, hegen, versorgen, nähren. Diese Zärtlichkeit und Schönheit der Liebe von Eltern zu ihren Kindern allein wäre jeden Besuch außerirdischen Lebens wert.
Die Schönheit ist überall und es ist kinderleicht sie zu sehen und darüber zum Bersten glücklich zu werden. Und wenn die Welt so eklig ist und die Menschen solche Ungeheuer, warum sollten so viele Menschen sich wünschen die Welt zu retten und Menschen zu lieben? Warum sollte überhaupt ein Bernhard Werber sich wünschen seine Seelenergüsse, nein, Schmutzergüsse trifft es viel besser mitzuteilen? Um die Welt zu verbessern? Bestimmt nicht. Nee, das ist total unlogisch. Diese Art Mensch, die versucht unser Gesicht auch noch in die Kacke zu tunken die überall rumliegt ist selbst nichts anderes als - böse. Genau. Und das macht mich richtig böse, dass jeder kaputte Psycho denkt er könne selbst die Köpfe der Menschen beschmutze indem er ihnen mitteilt wie schmutzig SEIN Kopf ist. Da werde ich so sauer. Und das noch unter dem Mäntelchen "ich leide ja so unter der schlechten Welt". Verabscheuungswürdig.
Und DU mein lieber Max, Du hörst jetzt mal auf Deinen fantastischen Charackter an solche Schwachköpfe zu verschwenden. Hör einfach auf solchen Idioten zuzuhören und beschäftige Dich mit erhebenden Dingen. Du tust nämlich Deinen Teil zur Verbesserung Welt und solltest das gleiche auch für das innere Deines Kopfes tun. Alles andere braucht Dich nicht zu interessieren, wenn es Dich frustet. Dann haste nur wieder weniger Energie für Gutes.
In Indien gibt es folgendes Bild:
der Mensch ist in seiner Welt wie der Lotos, der im Schlamm am Grund seines Sees ruht. Die Sonne ruft ihn und obwohl er im Schlamm liegt bleibt doch sein Innerstes rein. Wenn seine Zeit kommt erhebt er sich und strebt durch klarer werdendes Wasser der Sonne entgegen. Der Lotos bleibt unverändert, der Schlamm bleibt unverändert. Der Lotos erhebt sich einfach darüber und öffnet sich im Licht. Nun wird seine vollkommene Schönheit und Reinheit offembar, die schon immer im Innerern angelegt war.
Jammert der Lotos über die schlechte Sicht während er am Grund wartet das seine Zeit kommt?
Man muss nicht im Schlamm wühlen um sich oder der Welt zu helfen. Sich darüber zu erheben ist der einzige Weg das innere Potential des Menschen nach aussen zu bringen.
So. Nun mal liebe und schöne Grüsse,
Deine Anne
P.S. Ich weigere mich im übrigen auch schlichtheraus zu akzeptieren, dass Du Dich selbst als Misantroph bezeichnest. Wenn das nämlich zuträfe, wären wir nicht befreundet. Alleine die Tatsache, dass wir es sind und ich tiefe Freundschaft für Dich empfinde widerlegt dies.
@anneloewe: Zur Ehrenrettung Bernard Werbers (ohne "h", der ist Franzose) muss gesagt werden, dass er diese Worte nur einer Person in einem dicken Buch in den Mund legt. Nur eine Figur in einem 1400 Seiten starken Buch.
Zum Thema selbst kann ich gerade nicht viel schreiben, weil ich im Büro sitze und meine Mittagspause gleich rum ist. Das hole ich evtl. heute abend noch nach.
Abgesehen davon können wir zwei durchaus befreundet sein, obwohl ich misanthropische Züge habe. Und wenn so ein kleiner morgendlicher Misantropie-Anfall solch langen Kommentare von Dir hervorruft, hat er sich ja schon gelohnt
Liebe Anne, ganz ehrlich - ich habe beim Lesen Deines Kommentars geweint, so schön ist das... Ich stimme Dir in jedem Punkt zu!
PS: Danke auch, dass das Vermeiden von Plastiktüten etc. hier gewürdigt werden;-)
Knapp 400 Seiten später wird eine Ameise gefragt, ob die Menschheit von den Ameisen positiv bewertet werden würde. In der Ameisensprache heißen die Menschen "Finger". Die Ameise sagt:
Das dürfte doch besser in eure Weltsicht passen, ne?
@daMax: Ja, Gänsehaut;-) Passt besser. Und das schöne ist, dass wir Finger das tagtäglich erleben können, wenn wir unsere Augen und Herzen dafür öffnen:-)