russia today: Ein Augenzeugenbericht aus der Pussy-Riot-Gerichtsverhandlung, inklusive nicht erscheinender Anklagezeugen sowie Zeugenaussagen, die erklärtermaßen unter Druck zustande gekommen sind und im Gerichtssaal zwar widerrufen, von der Richterin dennoch vorgelesen werden. Dafür ohne Zeugen der Verteidigung, die wurden einfach mal nicht angehört. Bombs, dogs and dresses.
The police claim it was a suicide but victim's family has a hard time believing it.
Die Cops sagen, sie wären "nicht mal in der Nähe des Autos" gewesen. Mich würde ja interessieren, ob er die Hände vor dem Bauch oder hinter dem Rücken hatte. Sherlock Holmes würde das Detail gefallen, dass er ein Loch in der rechten Schläfe hat, obwohl er Linkshänder war.
Sie haben sich mit meiner Arbeit für das ZDF kritisch auseinandergesetzt bzw. das Blog Kanzleikompa verlinkt. Leider ist das Kommentrafeld in Kanzleikompa derzeit geschlossen, deswegen antworte ich Ihnen hier.
Dass die Piraten auf ihrem Parteitag in Neumünster das Thema rechte Mitglieder aufgegriffen haben, wird in dem Beitrag gezeigt. Ich habe bereits damals gesagt: Ein Parteitagsbeschluss reicht meiner Meinung nach nicht aus, um das Problem in den Griff zu bekommen. Die Piraten könnten die Infrastruktur für Extremisten schaffen, die mit ihnen in den Bundestag einziehen könnten.
Ein Parteitagsbeschluss alleine ist meiner Meinung nach Symbolpolitik. Übrigens: Das Interview mit Carsten Schulz fand auf dem Parteitag selber statt. Dass die Piraten auf dem Parteitag einen Beschluss herbeiführen mussten zeigt meiner Meinung nach nur umso deutlicher, wie richtig wir mit dem Thema lagen.
Dass ich die Piraten als links einordne, habe ich in dem Artikel für heute.de sachlich begründet. Die Positionen, die die Partei bisher erarbeitet hat, sind für mich links. Das mache ich auch daran fest, dass sich die Positionen der Piraten zu BGE, Drogenpolitik oder Genderpolitik zum Teil eins zu eins so auch im Programm der Linkspartei finden.
Einen Widerspruch zur Berichterstattung Ende April aus Neumünster kann ich nicht entdecken. Lassen Sie mich den Tenor beider Beiträge so zusammenfassen: Eine linke Partei hat vereinzelte extremistische Mitglieder (einige nennen sich selber linksextrem, andere haben oder hatten Verbindungen zur NPD oder zu den Republikanern).
Abschließend möchte ich Sie zu einer sachlichen Auseinadersetzung einladen. Halten Sie es für angemessen, mich zum Beispiel als "ZDF-Fuzzi" zu bezeichnen?
Halten Sie es für angemessen, mich zum Beispiel als “ZDF-Fuzzi” zu bezeichnen?
ja.
Sachliche Diskussionen überlasse ich Ihren Kollegen Lanz und Illner. Und wenn Sie Extremisten suchen, schauen Sie doch gelegentlich mal bei CSU, NSU, Polizei Baden-Württemberg und Verfassungsschutz vorbei.
Und wenn die gegen Mord sind, bekommen sie das eherne C der etablierten Parteien verpaßt, weil ja "Du sollst nicht töten" eines der 10 Gebote sind. Die Kategorisierung in links oder rechts dient doch lediglich der schnellen, polemischen Effekthascherei.
Ich warte ja noch darauf, daß die atheistischen Bewegungen von den Kirchen zwangschristianisiert werden, weil ja beide Seiten sich gegen Mord aussprechen, auch wenn z.B. die Kirche Jahrhunderte ganz fröhlich vor sich hingemordet hat.
Mich erinnert das nicht an Journalismus, sondern an Pippi Langstrumpf: "ich mach mir die Welt, widewide wie sie mir gefällt."
Sehr geehrter Herr Rzepka
Ihr grundsätzliches Misstrauen gegen Parteitagsbeschlüsse ehrt Sie und verbindet Sie sicherlich mit der Mehrzahl der Wähler dieses Landes. Der gesetzliche Mindestlohn, die Ächtung rechter Gewalt und der entschiedene Kampf dagegen, eine ausreichende Anzahl von Kita-Stellen oder die schonungslose Aufklärung der NSU-Morde: Wir sind uns hier vollkommen darüber einig, das es sich dabei um reine Lippenbekenntnisse handelt. Auch sind die genannten Beispiele nur eine kleine Auswahl solch unverbindlicher Willensbekundungen, die auf Parteitagsbeschlüssen fussen. Leider ändert das nicht im Geringsten etwas an der Tatsache, daß die politischen Rahmenbedingungen und Handlungsvorgaben auf Parteitagen beschlossen werden. Das nennt man dann Parteitagsbeschluss. Von der NPD bis zu den Linken. Man wird bedauerlicherweise damit leben müssen.
Wenn die Piraten also per Beschluss eine kritische Auseinandersetzung mit den Rechten in ihrer Partei beschließen, tun sie damit nichts anderes, als jede andere Partei auch. Immerhin muß man anerkennend zur Kenntnis nehmen, daß sie es überhaupt tun.
Wer auf der Suche nach Volksverhetzern ist, nach offen zur Schau getragener Fremdenfeindlichkeit oder anderen Merkmalen, die man mit dem Begriff „rechte Extremisten“ bezeichnen könnte, wird ohne großangelegte Recherche an vielen Stellen fündig. Gerade eben hat in Hessen der bildungspolitische Sprecher der CDU Landtagsfraktion Hans-Jürgen Irmer dazu einen Beitrag geleistet, den ich Ihrer Aufmerksamkeit empfehlen möchte.²)
Wenn es nach Ihrer Definition ebenfalls extremistisch sein sollte, wenn gegen rechtsverbindliche Beschlüsse des Bundesverfassungsgerichts verstoßen wird, bietet unter anderem Bundesinnenmister Friedrich laut einer Heise-Meldung ³) viel Angriffsfläche, wenn er auf eine Ungleichbehandlung von Asylbewerbern und HartzIV Beziehern besteht – im Übrigen nicht das erste Mal, daß er Gerichtsbeschlüsse ignoriert. Sarrazin hat gerade sein zweites Buch veröffentlicht und keiner lacht, Erika Steinbach ist Sprecherin für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe der CDU, Deutschland steht ohne gültiges Wahlrecht für die nächste Bundestagswahl da.
Sie werden mit mir übereinstimmen, daß es müßig ist, all diese Beispiele weiter zu verfolgen – es sind zu viele.
Was sich mir allerdings nicht erschließt, ist Ihre Wertung, die „Piraten“ als linke Partei einzuordnen.
Der Beitrag des ZDF-Onlineportals Heute.de vom 2.8.2012 ist mit Ihrem Namen gezeichnet. Im voranstehenden Bild sind Katja Kipping und Bernd Schlömer bei der Diskussion „Update oder neues Betriebssystem“ zu sehen. Die Verbindung von Bild und Namen legt die Vermutung nahe, daß Sie die Diskussion verfolgt haben und über Inhalt und Ablauf informiert sind. Gesetzt den Fall, daß es sich so verhält, kann man sich über diese Wertung nur wundern.
Wenn ich in melancholischen Momenten das Parteiprogramm der SPD lese, so komme ich mit ein wenig Phantasie ebenfalls zu dem Schluss, daß es sich dabei um eine „linke“ Partei handelt – ein Eindruck, der rückstandslos verfliegt, wenn Andrea Nahles oder Frank-Walter Steinmeier das Rednerpult betreten.
Ihre Rückschlüsse, die auf dem Parteiprogramm der Piraten beruhen, sind meiner Einschätzung nach gegenstandslos, sobald Bernd Schlömer den Mund öffnet.
Professioneller Journalismus sollte sich unter anderem auch dadurch auszeichnen, Differenzierungen vornehmen zu können. Da der Begriff „links“ seit geraumer Zeit undifferenziert mit Vorliebe in Verbindung mit „extremistisch“ benutzt wird, mutiert er zu einer Verunglimpfung. Das Partei DIE LINKE steht dafür beispielhaft. Es drängt sich der Verdacht auf, daß Sie – um einer Differenzierung aus dem Wege zu gehen – auf die bewährte Wertung „links“ zurückgreifen.
Zitat:
„Eine linke Partei hat vereinzelte extremistische Mitglieder (einige nennen sich selber linksextrem, andere haben oder hatten Verbindungen zur NPD oder zu den Republikanern).“
Wenn man Sie richtig verstehen darf: Irgendwie schon etwas links, aber auch NPD. Wenn der Anker „linksextrem“ aus dem sandigen Boden reißen sollte – was zu erwarten ist -, bleibt immer noch das Andere. In jedem Fall „extrem“.
Zitat:
„Abschließend möchte ich Sie zu einer sachlichen Auseinandersetzung einladen.[...]“
Genau diese Sachlichkeit von Ihnen wurde von verschiedenen Seiten vermisst.
Respekt, dass Sie DaMax den "Underdog-Titel" unterhöhlen und sich der doppelseitigen Kommunikation stellen. Das Sie diese Art des Austausches möglich machen zeigt, dass das ZDF, auf jeden Fall aber Sie, wirklich "im Internet angekommen" sind.
Generell denke ich, dass es ein Fehler ist politische Akteure in Schubladen zu stecken. Das BGE, die Drogen- und die Genderpolitik als Beweis für die politische Richtung heranzuziehen verschleiert den Blick auf die Notwendigkeiten dieser Forderungen und, viel schlimmer, tabuisiert sie durch diese Art des Labeling.
Das BGE ist eine gute und sehr diskussionswürdige Antwort auf die Logik unseres Wirtschaftssystems (alles was rationalisiert werden kann, wird früher oder später rationalisiert werden), welche ALLE an der Wirtschaft Beteiligten berücksichtigt [1].
Auch die Gender- und Drogenpolitik müss(t)en endlich auf die politische Tagesordnung aller Parteien, weil die Frauen nach wie vor benachteiligt sind (Fragen Sie ruhig mal Ihre Kollegin Britta Buchholz [2]) und Drogen aller Arten und Coleur in unseren Gesellschaften Realität sind, aber vollkommen weltfremd betrachtet und behandelt werden, was zur Folge hat, dass kriminelle Vereinigungen stinkreich werden [3], der kleine Kiffer aber mit großem und teuren Aufwand gejagt wird (einfach mal "Hallo Deutschland" schauen, wenn Sie mal überhaupt gar nichts zu tun haben).
Ich wünsche mir von Ihnen und Ihren Redaktionen beim ZDF, dass Sie vielmehr über die Inhalte und nicht über die eventuellen und eigentlich sehr schwer auszumachenden Positionsbestimmungen berichten. Setzen Sie sich doch mal im heute-journal oder bei Terra X mit dem BGE auseinander. Vom 14. bis zum 16. September findet in München der 14. BIEN-Kongress (BIEN: Basic Income Earth Network) statt [4].
Gehen Sie hin und analysieren Sie das BGE als unparteiischer Dritter. Sie werden schnell merken, dass das BGE weder in eine linke, noch in ein rechte und schon gar nicht in eine liberale Schublade passt, sondern einfach nur vernünftig ist.
Das Vernünftige weiter zu erzählen, die Dinge mit Augenmaß betrachten und das Entdecken des Für und Wider sollte nach meinem Verständnis Ihre Aufgabe als Journalist sein. Und nicht die Polarisation ohne jegliche Differenzierung.
[...] zurück geben. Gerade eben bin ich nämlich in die Alphabloggeria aufgestiegen, hat mich doch Dominik Rzepka höchstpersönlich direkt aus den ZDF-Headquarters kontaktiert, um sich bei mir für einen seiner ZDF-Beiträge zu [...]
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p3t3r on Ich bin ja nicht queer, aber...: “Hitler hatte nur ein Ei, Goebbels einen Klumpfuß, Goering war fett. Auch die anderen Nazi-Kollegen sahen aus wie ein Missgeschick…”
p3t3r on Schwerin entdeckt liebgewonnene Traditionen: “… dann könnte man ja auch Lager bauen, in denen diese „Leute“ konzentriert werden. Ach? Was? Hatten wir schon mal???…”
p3t3r on Fragen, die sich mir stellen #166: “… In den „Öffenlichrechtlichen zwangsgebührenerhebenden linxgrün versifften Massenverbblödungsmitteln“ heißt das nach offizieller Nomenklatur „Falschfahrer:innen“!”
Mutant77 on Wie schnell man rassistischen Kackscheiß wiederkäut: “In inwiefern ist Benutzung eines afrikanischen Namen „Rassismus“? Oder was ist daran „abwertend“? Hier werden Feindbilder aus Stereotypen gebaut, aber…”
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Die Umgehung dieser Ausdrucksperre ist nach §95a UrhG verboten.
Hallo Kanzlei Kompa,
hallo da]v[ax,
Sie haben sich mit meiner Arbeit für das ZDF kritisch auseinandergesetzt bzw. das Blog Kanzleikompa verlinkt. Leider ist das Kommentrafeld in Kanzleikompa derzeit geschlossen, deswegen antworte ich Ihnen hier.
Dass die Piraten auf ihrem Parteitag in Neumünster das Thema rechte Mitglieder aufgegriffen haben, wird in dem Beitrag gezeigt. Ich habe bereits damals gesagt: Ein Parteitagsbeschluss reicht meiner Meinung nach nicht aus, um das Problem in den Griff zu bekommen. Die Piraten könnten die Infrastruktur für Extremisten schaffen, die mit ihnen in den Bundestag einziehen könnten.
Ein Parteitagsbeschluss alleine ist meiner Meinung nach Symbolpolitik. Übrigens: Das Interview mit Carsten Schulz fand auf dem Parteitag selber statt. Dass die Piraten auf dem Parteitag einen Beschluss herbeiführen mussten zeigt meiner Meinung nach nur umso deutlicher, wie richtig wir mit dem Thema lagen.
Dass ich die Piraten als links einordne, habe ich in dem Artikel für heute.de sachlich begründet. Die Positionen, die die Partei bisher erarbeitet hat, sind für mich links. Das mache ich auch daran fest, dass sich die Positionen der Piraten zu BGE, Drogenpolitik oder Genderpolitik zum Teil eins zu eins so auch im Programm der Linkspartei finden.
Einen Widerspruch zur Berichterstattung Ende April aus Neumünster kann ich nicht entdecken. Lassen Sie mich den Tenor beider Beiträge so zusammenfassen: Eine linke Partei hat vereinzelte extremistische Mitglieder (einige nennen sich selber linksextrem, andere haben oder hatten Verbindungen zur NPD oder zu den Republikanern).
Abschließend möchte ich Sie zu einer sachlichen Auseinadersetzung einladen. Halten Sie es für angemessen, mich zum Beispiel als "ZDF-Fuzzi" zu bezeichnen?
Viele Grüße,
Dominik Rzepka,
ZDF
@Dominik Rzepka,
ja.
Sachliche Diskussionen überlasse ich Ihren Kollegen Lanz und Illner. Und wenn Sie Extremisten suchen, schauen Sie doch gelegentlich mal bei CSU, NSU, Polizei Baden-Württemberg und Verfassungsschutz vorbei.
Und wenn die gegen Mord sind, bekommen sie das eherne C der etablierten Parteien verpaßt, weil ja "Du sollst nicht töten" eines der 10 Gebote sind. Die Kategorisierung in links oder rechts dient doch lediglich der schnellen, polemischen Effekthascherei.
Ich warte ja noch darauf, daß die atheistischen Bewegungen von den Kirchen zwangschristianisiert werden, weil ja beide Seiten sich gegen Mord aussprechen, auch wenn z.B. die Kirche Jahrhunderte ganz fröhlich vor sich hingemordet hat.
Mich erinnert das nicht an Journalismus, sondern an Pippi Langstrumpf: "ich mach mir die Welt, widewide wie sie mir gefällt."
Sehr geehrter Herr Rzepka
Ihr grundsätzliches Misstrauen gegen Parteitagsbeschlüsse ehrt Sie und verbindet Sie sicherlich mit der Mehrzahl der Wähler dieses Landes. Der gesetzliche Mindestlohn, die Ächtung rechter Gewalt und der entschiedene Kampf dagegen, eine ausreichende Anzahl von Kita-Stellen oder die schonungslose Aufklärung der NSU-Morde: Wir sind uns hier vollkommen darüber einig, das es sich dabei um reine Lippenbekenntnisse handelt. Auch sind die genannten Beispiele nur eine kleine Auswahl solch unverbindlicher Willensbekundungen, die auf Parteitagsbeschlüssen fussen. Leider ändert das nicht im Geringsten etwas an der Tatsache, daß die politischen Rahmenbedingungen und Handlungsvorgaben auf Parteitagen beschlossen werden. Das nennt man dann Parteitagsbeschluss. Von der NPD bis zu den Linken. Man wird bedauerlicherweise damit leben müssen.
Wenn die Piraten also per Beschluss eine kritische Auseinandersetzung mit den Rechten in ihrer Partei beschließen, tun sie damit nichts anderes, als jede andere Partei auch. Immerhin muß man anerkennend zur Kenntnis nehmen, daß sie es überhaupt tun.
Wer auf der Suche nach Volksverhetzern ist, nach offen zur Schau getragener Fremdenfeindlichkeit oder anderen Merkmalen, die man mit dem Begriff „rechte Extremisten“ bezeichnen könnte, wird ohne großangelegte Recherche an vielen Stellen fündig. Gerade eben hat in Hessen der bildungspolitische Sprecher der CDU Landtagsfraktion Hans-Jürgen Irmer dazu einen Beitrag geleistet, den ich Ihrer Aufmerksamkeit empfehlen möchte.²)
Wenn es nach Ihrer Definition ebenfalls extremistisch sein sollte, wenn gegen rechtsverbindliche Beschlüsse des Bundesverfassungsgerichts verstoßen wird, bietet unter anderem Bundesinnenmister Friedrich laut einer Heise-Meldung ³) viel Angriffsfläche, wenn er auf eine Ungleichbehandlung von Asylbewerbern und HartzIV Beziehern besteht – im Übrigen nicht das erste Mal, daß er Gerichtsbeschlüsse ignoriert. Sarrazin hat gerade sein zweites Buch veröffentlicht und keiner lacht, Erika Steinbach ist Sprecherin für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe der CDU, Deutschland steht ohne gültiges Wahlrecht für die nächste Bundestagswahl da.
Sie werden mit mir übereinstimmen, daß es müßig ist, all diese Beispiele weiter zu verfolgen – es sind zu viele.
Was sich mir allerdings nicht erschließt, ist Ihre Wertung, die „Piraten“ als linke Partei einzuordnen.
Der Beitrag des ZDF-Onlineportals Heute.de vom 2.8.2012 ist mit Ihrem Namen gezeichnet. Im voranstehenden Bild sind Katja Kipping und Bernd Schlömer bei der Diskussion „Update oder neues Betriebssystem“ zu sehen. Die Verbindung von Bild und Namen legt die Vermutung nahe, daß Sie die Diskussion verfolgt haben und über Inhalt und Ablauf informiert sind. Gesetzt den Fall, daß es sich so verhält, kann man sich über diese Wertung nur wundern.
Wenn ich in melancholischen Momenten das Parteiprogramm der SPD lese, so komme ich mit ein wenig Phantasie ebenfalls zu dem Schluss, daß es sich dabei um eine „linke“ Partei handelt – ein Eindruck, der rückstandslos verfliegt, wenn Andrea Nahles oder Frank-Walter Steinmeier das Rednerpult betreten.
Ihre Rückschlüsse, die auf dem Parteiprogramm der Piraten beruhen, sind meiner Einschätzung nach gegenstandslos, sobald Bernd Schlömer den Mund öffnet.
Professioneller Journalismus sollte sich unter anderem auch dadurch auszeichnen, Differenzierungen vornehmen zu können. Da der Begriff „links“ seit geraumer Zeit undifferenziert mit Vorliebe in Verbindung mit „extremistisch“ benutzt wird, mutiert er zu einer Verunglimpfung. Das Partei DIE LINKE steht dafür beispielhaft. Es drängt sich der Verdacht auf, daß Sie – um einer Differenzierung aus dem Wege zu gehen – auf die bewährte Wertung „links“ zurückgreifen.
Zitat:
„Eine linke Partei hat vereinzelte extremistische Mitglieder (einige nennen sich selber linksextrem, andere haben oder hatten Verbindungen zur NPD oder zu den Republikanern).“
Wenn man Sie richtig verstehen darf: Irgendwie schon etwas links, aber auch NPD. Wenn der Anker „linksextrem“ aus dem sandigen Boden reißen sollte – was zu erwarten ist -, bleibt immer noch das Andere. In jedem Fall „extrem“.
Zitat:
„Abschließend möchte ich Sie zu einer sachlichen Auseinandersetzung einladen.[...]“
Genau diese Sachlichkeit von Ihnen wurde von verschiedenen Seiten vermisst.
Hochachtungsvoll
das Pantoufle
²)
http://www.fr-online.de/rhein-main/hans-juergen-irmer-cdu-landespolitiker-greift-muslime-an--,1472796,16804070.html
³)
http://www.heise.de/tp/artikel/37/37385/1.html
http://www.zdf.de/ZDF/zdfportal/web/heute-Nachrichten/4672/23731314/7bc9ad/Piraten-Links-liberal---je-nach-Wahl.html?utm_source=zdfonline&utm_medium=twitter
Sehr geehrter Herr Rzepka,
Respekt, dass Sie DaMax den "Underdog-Titel" unterhöhlen und sich der doppelseitigen Kommunikation stellen. Das Sie diese Art des Austausches möglich machen zeigt, dass das ZDF, auf jeden Fall aber Sie, wirklich "im Internet angekommen" sind.
Generell denke ich, dass es ein Fehler ist politische Akteure in Schubladen zu stecken. Das BGE, die Drogen- und die Genderpolitik als Beweis für die politische Richtung heranzuziehen verschleiert den Blick auf die Notwendigkeiten dieser Forderungen und, viel schlimmer, tabuisiert sie durch diese Art des Labeling.
Das BGE ist eine gute und sehr diskussionswürdige Antwort auf die Logik unseres Wirtschaftssystems (alles was rationalisiert werden kann, wird früher oder später rationalisiert werden), welche ALLE an der Wirtschaft Beteiligten berücksichtigt [1].
Auch die Gender- und Drogenpolitik müss(t)en endlich auf die politische Tagesordnung aller Parteien, weil die Frauen nach wie vor benachteiligt sind (Fragen Sie ruhig mal Ihre Kollegin Britta Buchholz [2]) und Drogen aller Arten und Coleur in unseren Gesellschaften Realität sind, aber vollkommen weltfremd betrachtet und behandelt werden, was zur Folge hat, dass kriminelle Vereinigungen stinkreich werden [3], der kleine Kiffer aber mit großem und teuren Aufwand gejagt wird (einfach mal "Hallo Deutschland" schauen, wenn Sie mal überhaupt gar nichts zu tun haben).
Ich wünsche mir von Ihnen und Ihren Redaktionen beim ZDF, dass Sie vielmehr über die Inhalte und nicht über die eventuellen und eigentlich sehr schwer auszumachenden Positionsbestimmungen berichten. Setzen Sie sich doch mal im heute-journal oder bei Terra X mit dem BGE auseinander. Vom 14. bis zum 16. September findet in München der 14. BIEN-Kongress (BIEN: Basic Income Earth Network) statt [4].
Gehen Sie hin und analysieren Sie das BGE als unparteiischer Dritter. Sie werden schnell merken, dass das BGE weder in eine linke, noch in ein rechte und schon gar nicht in eine liberale Schublade passt, sondern einfach nur vernünftig ist.
Das Vernünftige weiter zu erzählen, die Dinge mit Augenmaß betrachten und das Entdecken des Für und Wider sollte nach meinem Verständnis Ihre Aufgabe als Journalist sein. Und nicht die Polarisation ohne jegliche Differenzierung.
[1] http://radwechsel.net/wordpress/2012/05/18/bald-wird-alles-anders-sein-manifest-fur-eine-sozialisierung-der-automatisierungsdividende/
[2] http://radwechsel.net/wordpress/2012/03/08/wer-hat-angst-vor-der-bosen-frau/
[3] http://todamax.kicks-ass.net/blog/2011/christiania-eine-freistadt-kaempft-um-ihr-dasein/
[4] http://www.bien2012.de/
Tut mir leid, dass Sie wegen mir jetzt kein Underdog mehr sind. Das habe ich nicht gewollt! Kopf hoch, das Leben geht weiter!
@Dominik Rzepka,
Das sagen sie dann alle!