Entscheide dich endlich, Deutschland!
Mittwoch, 26.8.2015, 00:28 > daMaxJohnny Haeusler, gut wie eh und je.
Ich schreibe diese unvollständige, subjektive Chronik auf, meine Erinnerungen an einiges, was mein Leben in Berlin und Deutschland im Zusammenhang mit Rechtsextremen beeinflusst hat, um mir selbst vor Augen zu führen, wie verdammt lange dieses Land schon unfähig ist, mit seit Jahrzehnten bekannten Gefahren von Rechts umzugehen. Wie lange schon im Deutschland der Nachkriegszeit rechter Terror verübt wird, der kleingeredet, ignoriert und bagatellisiert wird.
Noch immer stehen Wasserwerfer und Tränengas bereit, sobald sich mehr als drei Tierschützer an einen Baum ketten, aber noch immer wartet man vergeblich auf angemessene Reaktionen, wenn Neonazis durchdrehen, Häuser in Brand setzen, Menschen bedrohen oder gar umbringen. Eine einzige Verhaftung gab es am vergangenen Heidenau-Wochenende. Und das war lt. einiger Medienberichte ein Journalist.
[...]
Ich bin es so leid. Ich kann das Gequatsche von „null Toleranz“ nicht mehr hören, denn nichts anderes wird getan: Rechtsextremismus wird in Deutschland toleriert. Seit Jahrzehnten schaue ich dabei zu, wie eine weitestgehend friedliche Gesellschaft fassungslos vor rechten Gewalttaten kapituliert, hilfesuchend zu den Staatsorganen schaut und von diesen ein Achselzucken, Beschwichtigungen, Verharmlosungen und komplette Unfähigkeit als Antwort erhält.
Yo man, du sprichst mir so aus der Seele.
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Meine erste Tastatur hatte noch viel viel geilere…
Die kommt, wie Meta auch, aus der Linux-Welt und ist eigentlich keine…
Zitat: "Seit Jahrzehnten schaue ich dabei zu, wie eine weitestgehend friedliche Gesellschaft fassungslos vor rechten Gewalttaten kapituliert, hilfesuchend zu den Staatsorganen schaut und von diesen ein Achselzucken..." Das sehe ich anders. Der Hass ist anerzogen teilweise seit Generationen und wird entsprechend vererbt.
Gerade in Heidenau oder auch in Freital konnte man gut beobachten wie Eltern mit Ihren Kindern (auch Kleinkinder) beim Mob kreischend dabei standen.
Die angeblich friedliche Gesellschaft ein Schauspiel der Oberflächlichkeit. Man muss nicht mal in der Schule, in einem Verein oder in einer Fa. gewesen sein um das reflektieren zu können. Nur zu gerne wird eben der "Schwächste" ausgemerzt. Es ist und bleibt nun mal ein grausames Volk.
Ich denke, "weitestgehend friedlich" ist immer noch eine treffende Beschreibung für die Mehrheit in diesem Land. Sonst sähen die Kriminalstatistiken wohl anders aus. Aber es hat den Anschein, dass Hass und Gewaltbereitschaft zunehmen.
Im übrigen ist die Zuschreibung "grausames Volk" meines Erachtens rassistisch. Zum einen ist ein irgendwie homogenes "Volk" sowieso eine Fiktion, und einer Menschengruppe, egal welcher, das Merkmal "grausam" zuschreiben zu wollen, ist genau das Gleiche, was diese Pöbler machen. Nicht ganz so drastisch, aber im Kern das Gleiche.
Gleich geschaltete Leute, gleich geschaltete Medien, auch das Netz ist inzwischen weitestgehend homogen,wohin man blicht, überall die gleiche Marketingsuppe. In einigen Gegenden sehen sie auch noch komplett gleich aus und rennen noch dazu im Partnerlook rum (z. B. Sachsen). Das Paradies der Zwangsneurotiker. Ja, sobald sich eine Truppe von mehr als 10 Deutschen bildet, wird es immer extrem Scheiße und oft auch braune Gülle. Da bin ich Rassist aus Erfahrung. Es war nie anders und wird kaum anders werden und die Beweise von 1990 bis jetzt findet man nicht nur im Internet. Es gibt natürlich Ausnahmen, aber sie sind im Regelfall nicht anzutreffen. Homogen sind sie vor allem im Hass auf Alles, was überhaupt eine Schwäche aufzeigt. Und als richtige Zwangsneurotiker können sie nicht anders, als das so schnell wie möglich zu verwerten, um den größtmöglichen Schaden für den oder die anderen zu produzieren, natürlich nur aus Gründen der Effektivität (*hust*). Wenn man beispielsweise im Borgwürfel einer IT-Firma arbeitet, kann man einfach mal mit ein paar Gruselvideos, wie Säugling wird vor die Wand geschlagen oder irgendwer rast mit 200km/h vor die Wand, die Leute testen. Sie lachen dann von Herzen, nicht um den Schock zu verarbeiten, sondern um den Ständer in der Hose zu kaschieren. Und das ist die Mehrheit und bleibt die Mehrheit, bis zum Atomkrieg, evtl. auch in anderen Ländern, aber man muss ja das reflektieren, was man jeden Tag vor Augen hat.
@ein anderer Stefan: hieß das nicht "mostly harmless"?