Fragen an Opa
Samstag, 30.1.2016, 13:22 > daMaxGroßvater, wie war das damals,
als Häuser brannten,
und Scheiben eingeschlagen wurden,
weil dem Mob die Religion
der Geschäftsinhaber nicht passte?
Großvater, wie war das damals,
als Zeitungen druckten,
dass das Leben einiger Menschen
einfach weniger wert sei,
als das von Deutschen?
Großvater, wie war das damals,
als Menschen flohen, durch ganz Europa,
vor Krieg und Massenvernichtung,
während sich andere scharten
hinter den Predigern von Hass?
Großvater, wie war das damals,
als auf der Straße
bewaffnete Gruppen arischer Männer
die Straßen sicher hielten,
und sauber, für die arische Frau?
Großvater, wie war das damals,
als eine neue Partei gewählt wurde,
die Hass predigte gegen Menschen,
die ihr irgendwie
nicht deutsch genug waren?
Großvater, wie war das damals,
zweitausendsechzehn?
Dieses Gedicht macht gerade auf soup.io die Runde. Autor unbekannt. Ich habe es gerade in der Suppe gefunden, dort hinein kam es durch scatty, der wiederum hat es von irgendeinem Twitterserver, wo sich im Moment nur @muetsch mit diesem Ding findet,der die Urheberschaft jedoch auch bestreitet.
Update:Das Gedicht ist von Christine R.
Am Schluss "Großvater, wie war das damals,zweitausendsechzehn? "
Habe ich ne Gänsehaut bekommen.
So werden die Fragen im Jahre 2100 lauten.
Da kommen einem die Tränen
Wer weiß, ob meine Enkel dann noch leben
(derzeit acht an der Zahl)
Im Jahr 2100 werden deratige Fragen verboten sein, weil es die öffentliche Ordnung gefährdet.
Diese Mischpoke war nie wirklich weg, sie war immer schon da. Ließe man die AfD morgen ans Regierungsruder, dürften wir übermorgen regiert werden wie die Ungarn, die Russen und die Polen, da soll man sich keine Illusionen hingeben. Der Schritt zum vollständigen Faschismus ist dann nicht mehr weit.
Der Ball liegt für mich aber im Feld der Systemparteien. Wenn Demokratie und Republik erhalten werden sollen, müssen sie nun einmal auf Gedeih und Verderb Lösungen für die Probleme unserer Zeit finden. Wenn sie das nicht schaffen, werden sie irgendwann von den Faschisten und ihren einfachen Haudrauf-Versprechen hinweggeschwemmt werden wie die "Quatschbude" des Reichstags in der Weimarer Republik.
Hi,
Das Gedicht ist von mir, geteilt habe ich es via Facebook. Schon spannend, wie es die Runde macht.
Freut mich, wenn es bewegt.
Viele Grüße!