Frontberichterstattung aus dem AdBlocker-Krieg
Samstag, 13.8.2016, 22:35 > daMaxZu der Causa Facebook vs. Adblocker hat René die hübsche Überschrift "Adblock Plus blocks Facebook block of Adblock Plus block of Facebook block of AdBlock Plus block of Facebook ads." gebastelt. Weil:
On Tuesday, Facebook changed its desktop website so that visitors would see ads on pages even if they are running an ad-blocking plugin. […] Adblock Plus responded within a few hours by distributing a workaround that filtered out Facebook's sneaky ads. On Thursday night, Facebook updated its own site to once again circumvent the Adblock Plus block. […] That triumph was short lived: Adblock Plus said on Friday morning it had already updated its scripts to re-block the Facebook ads. By the time of publication it is entirely possible that the two sides could have un-blocked and re-blocked one another all over again.
Ich kann das leider irgendwie nicht so richtig lustig finden angesichts der Tatsache, dass unsere Betonschädelpolitiker sich einflüstern lassen, AdBlocker könnten "schlecht für die Wirtschaft" sein...
https://blog.todamax.net/2016/addie-wagenknecht-jillian-york-nudes-and-n00dz/#comment-425373
Außerdem mag ich fülligere Frauen...lächel
Gab's da nich mal so'n Werbeabschaltstummstelldingens für'n Fernseher?
http://www.fernsehfee.de/
och doch; lustig iss nämlich das geschwätz von FB:
""We're disappointed that ad blocking companies are punishing people on Facebook, as these new attempts don't just block ads but also posts from friends and Pages," the House of Zuck said at the time. "Ad blockers are a blunt instrument, which is why we've instead focused on building tools like ad preferences to put control in people's hands.""
*gacker* weil einem ja auch die adBlocker per drive-by-download aufgezwungen werden XD
Also ich würde es begrüßen, wenn die Leut von AdBlock die Facebook-Spackeria nicht mit ihren Diensten von der Belästigung mit Werbung und Tracking erlösten. Wer bei Facebook unterwegs ist, ist eh für die Menschheit verloren. Also muß man die nicht unbedingt erretten wollen.
Und sollte ein paar Wenigen die Belästigung doch auf den Keks gehen, können sie da ja einfach austreten und die Facbook-Nutzung einstellen. Für dieses "Nudging" durch Nicht-Support von Facebook-Jüngern hätten die AdBlocker-Leute meinen nachdrücklichen Beifall.
Davon würden wir dann im Endeffekt ja alle profitieren: nämlich wenn die Machtposition von Facebook geschmälert würde, weil sie den Bogen überspannt haben, während der Rest der Welt dank AdBlock werbefrei ist. Je größer der Kontrast von Facebook vs. werbefreiem Internet ist, um so mehr lassen es hoffentlich irgendwann sein. Dann läßt so auch der Gruppendruck nach, der andere dorthin nötigt. Alles nur positive Effekte.
Aus dem Blickwinkel würde ich denen eher noch ein paar blinkende, bewegte Popup- und Overlay-Banner dazupacken. Je wilder, je besser. *DAS* wäre dann "punishing people on Facebook".
@ OldFart
Yep
@OldFart: Ziemlich einseitige Sicht des Ganzen.
@JoyntSoft(2): huch? Das kannte ich noch nicht. Könnte auch daran liegen, dass ich eh' so gut wie nie fernsehe und deshalb keine diesbezüglichen Bedürfnisse habe...
@JoyntSoft:
Daß Facebook auch auf Nicht-"Mitglieder" übergriffig wird, z.B. durch Tracking in verschiedensten Ausprägungen, durch Gesichtserkennung und Zuordnung getaggter Bilder, usw., setze ich mal als bekannt voraus. Diejenigen, die bei Facebook "dabei" sind, liefern Daten zu, um mich identifizierbar und (noch besser als sowieso schon) trackbar zu machen. Ich finde, damit bin ich befugt, denen alles an den Hals zu wünschen, damit das aufhört. Weil direkte Attacken und Beschwerden gegen den Machtkoloss nichts nutzen, muß man Facebook die Benutzerbasis entziehen. Mit allen Mitteln. Und wenn sie sich durch überbordende Werbung selbst ein Bein stellen, sollte man sie dabei unterstützen.
Leseempfehlung: "Der Circle" von Dave Eggers.
@OldFart:
und die Folge "The Entire History Of You" von Black Mirror. Da steckt einiges an Wahrheit drin, auch wenn die gesamte Story für meinen Geschmack ein bisschen zu psycho und am Schluss auch unnötig blutig ist. Trotzdem: alleine schon die Zollkontrolle und das ungläubig-mitleidige Gesicht der Partygesellschaft, als die eine sagt "ich bin nicht dabei", beides hat mir kalte Schauer den Rücken runter gejagt. Weil es eben so wahr ist. Und weil immer noch so gut wie alle um mich rum nicht kapieren (wollen), woran sie alle mit arbeiten: an der totalen Überwachung.
@da]v[ax:
Genau:
https://blog.todamax.net/2016/the-state-of-surveillance/#comment-430913
Die anderen Folgen sind aber auch allesamt empfehlenswert.
@OldFart: also ich hab bisher noch 2 andere gesehen. Insgesamt ist mir der Tenor der Serie ein bisschen zu düster und dystopisch, jede Folge hinterlässt einfach immer so einen bitteren Beigeschmack, dass ich mir die Frage stelle, ob ich wirklich meine Freizeit und meine Hirntätigkeit dafür hergeben will. Aber besser als Fußball isses allemal
@da]v[ax:
Ja, Vergnügen im engeren Sinne macht die Serie nicht. Das wollte der Produzent auch nicht. Kann man bei Wikipedia nachlesen. Jede Episode ist die Extrapolation einer derzeit stattfindenden Entwicklung in die Zukunft. Daß das Ergebnis gruselig und die Ausgestaltung der Vision unspaßig ist, ist ihm nicht anzulasten. Wenn das als Warnung ein unangenehmes Gefühl hinterläßt, ist die Botschaft angekommen. Das muß so.
Ich lese gerade den Eggers und bin auf den letzten Seiten. Auch da gibt es weite Passagen, z.B. die Rede zu den Vorteilen allumfassender Totalüberwachung ("Geheimnisse sind Lügen, Teilen ist Heilen, Alles Private ist Diebstahl"), die mir ob ihres Totalitarismus unter dem Deckmantel des Sozialverhaltens geradezu körperliche Schmerzen bereiten, weil es gegenwärtige Entwicklungen nur allzu realitätsnah beschreibt.
"Insgesamt ist mir der Tenor der Serie ein bisschen zu düster und dystopisch..."
wie schon oldFart richtig bemerkte; das ist der sinn der sache. BLACK mirror eben...
ich bin durchaus gespannt auf die angekündigte neue staffel, weil, ich hab wiederum ein *sehr* ausgeprägtes faible für düstere dystopien.
@OldFart:
Dieses komplette und kategorische Verurteilen aller Menschen, die Facebook nutzen finde ich genauso unintelligent, wie Facebook unkritisch zu nutzen.
Mein amerikanischer Vater organisiert beispielsweise über Facebook seit inzwischen fast zehn Jahren die Anti-Kriegs-Bewegung in den USA mit und erreicht über sein Profil über 5000 Menschen gleichzeitig. Und zwar nicht per "unterschreiben Sie diese Petition", sondern real life Demos usw.
Ist zwar of topic, musste aber auch mal gesagt werden.
"Für die Menschheit verloren" sind für mich vielleicht Kinderschänder*innen und Massenmörder*innen. Aber doch nicht 1,2 Milliarden Menschen, nur weil die einen Account in einem sozialen Netzwerk haben.