26 Meinungen zu “Von deutschem Boden muss endlich mehr Krieg ausgehen”
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Muss man sich ja nicht angucken, den Quatsch. Was eine deutliche Verbesserung gegenüber der bisherigen Köderweise, Kinder in der Schule zu indoktrinieren, ist, übrigens.
Dazu passt dieser Artikel aus der Zeit: http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-11/bundeswehr-funkgeraete-motako
Money Quote: "Ohne MoTaKo (Anm: milit. Funkausrüstung), bedeutet das zugespitzt, müssten die Soldaten irgendwann mit ihren privaten Handys in den Krieg ziehen." DASS deutsche Soldaten in den Krieg ziehen, wird schon nicht mehr hinterfragt, die unzureichende Ausrüstung und die daraus resultierende Gefahr wird beklagt. Wir sind wieder we(h)r! Immerhin wird das Wort Krieg jetzt wenigstens ohne Scham benutzt.
(Dass der Satz ohne Kontext in Bezug auf private Handys reichlich absurd klingt, ist keine Absicht)
Ich habe gestern einen Blick in die aktuelle "Anstalt" geworfen. Besonders erhellend fand ich einen Hinweis auf eine Aussage der Bundesanwaltschaft (glaube ich). Das Vorbereiten eines Angriffskrieges ist ja in Deutschland verboten. Das wird dort ganz forsch so interpretiert, dass die Teilnahme an einem Angriffskrieg nicht verboten sei, so lange ihn jemand anders vorbereitet und beginnt. Noch Fragen, Kienzle?
Dazu passt auch, dass den Opfern des Tanklaster-Bombardements von Kundus nach Auffassung des Bundesgerichtshofs keine Entschädigung zusteht, so nach dem Motto: selber schuld, wenn ihr im Kriegsgebiet lebt, geht doch rechtzeitig weg. Was steht ihr auch da, wo wir Bomben hinwerfen? Menschenrechte? Ach, die gelten doch nur für Europäer (hat schon seinen Grund, warum die afrikanischen Staaten gerade reihenweise aus dem Internationalen Strafgerichtshof austreten....). Immerhin ist der Oberst Klein mittlerweile General, so gehört sich das fürs deutsche Militär. Zivilisten wegbomben und befördert werden.
"Hauptsache Show?"
http://www.tagesschau.de/inland/bundeswehr-werbung-103.html
Ob die "Daily Soap" bis zur "finalen" Staffel läuft?
Schuldig im Sinne der Anklage! Das erinnert mich an meine Zeit in dem Laden mit 18, weil ich es verpeilt hatte zu verweigern.
Ein Kumpel aus Amerika saß gestern zufällig bei mir als das lief und fragte mich, ob das Satire sei. Lustigerweise hatte ich damals das selbe Gefühl als ich dort war. So Schullandheim Athmosphäre mit satirischen Vollzeitanimateuren. Da wird den Rekruten Tatsächlich noch "wo rechts ist" erklärt.
Die BW einen Saftladen zu nennen würde sie noch ehren... Das ist doch keine Armee. Und mit dieser "Werbung" tun sie sich mMn auch keinen Gefallen.
Aber ich sehe deren Problem seit die Wehrpflicht ausgesetzt wurde, an neues Kanonenfutter zu kommen. Und was ist die Alternative? Klar meinetwegen können wir den Laden zu machen, Mir ist es egal. Sollte ein anderes Land uns dann "Überfallen" sehe ich auch jetzt schon nicht, dass die BW zur Gegenwehr in der Lage wäre... Aber dafür bekomme ich eh keine Mehrheit (vielleicht in deinem Blog, aber in De sieht es wohl anders aus als hier).
Im YT webblog verschwenden die wenigstens nur eigene Gelder. Ich würde sogar so weit gehen, die serie als Unterhaltend zu bezeichnen. Aber dafür auf nem riesen Plakat werbung zu machen, halte ich auch für übertrieben.
@Rafael: ich bin hier von solchen und ähnlichen Plakaten zugespammt und es widert mich nur noch an. Ich wurde in den 80ern sozialisiert, da war man "als Deutscher" völlig natürlich gegen Krieg und für Frieden und überhaupt... Holocaust und so... Anti-Pershing-Demos... und heute? Macht die Wehrmacht großflächig Werbung für Krieg. Da läuft's mir kalt den Rücken runter.
@da]v[ax:
btw mäx, ich habs drüben bei pantoufle schon erwähnt; kriegDemKriege, gugge ma bei deiner lieblings-bookzz-site, .pdf, ca. 170 MB.
"Seit 15:45h wird jetzt zurück geschissen"
Interessant hier: Das I neben dem O und die Autokorrektur, die aus dem I ein O macht...
@DasKleineTeilchen: merci
Ok, mein Wehrdienst ist schon etwas länger her, dafür war der aber auch exorbitant länger. Ich hab mir acht Jahre genehmigt. Da bleibt es nicht aus, dass ich auch den ein oder anderen Lehrgang abbekommen habe, wie man Wehrpflichtige (ja, das gabs mal so kurz nach dem Krieg) auf Linie bekommt auch gegen deren willen und zwar so, dass die das auch noch motiviert.
Das was ich da bei YT sehe ist ein Kuraufenthalt in einer Klosterschule, keine Grundausbildung:
- Die Ausbilder sind zum Teil lausige Vorbilder. Da rennen die Alten schon mal mit einem Stoppelbart rum ("Hast du Eichhörnchen Zuhause?" "Nö" "Warum hast du dann ein Wald am Kinn?")
- Die Ausbilder stehen mit Händen in den Hosentaschen rum ("Wenn dir jetzt die Eier explodieren, hast du keine Hände mehr" / "Hast du heute Geburtstag? Wenn nicht, warum hast du dann die Flossen an der Kerze?")
- Da stellen die ein Spind hin, der 100% nach Vorschrift eingeräumt ist, damit sich die Neuen das abgucken können. Standardprozedur in der Grundausbildung. Was keine Standardprozedur war, war das offene Schloss vor dem Wertfach. Das nennt man dann "Verleitung zum Kameradendiebstahl" und ist in den Augen der Bundeswehr so knapp vor Amoklauf in der Kaserne. Dafür setzt es dann schon mal ein Wochenende "freiwilligen" Wachdienst oder ein paar Wochen hintereinander eine Lernzielkontrolle "Hast du auch dein Spind abgeschlossen". Bevorzugt Nachts um 4 und erst recht, wenn der abends mit 1,8 aufm Kessel in die Kaserne zurückgekommen ist.
- Am ersten Tag stehen die YT-Füchse auf dem Flur, lehnen an der Wand und die bekommen kein Anpfiff, dass sich die Scheiben nach außen biegen: Eine Wand steht von alleine, da muss der Soldat keine Kraft gegen ausüben, die braucht der nämlich noch.
- Einer hat auf seinem Frühstückstablett ein Kaffee, zwei Scheiben Brot, Konfitüre, einen Joghurt, und etwas, was nach Müsli aussah. Würde das hier irgendjemand in 5min runter bekommen? (Also essen, nicht vom Tisch schmeißen)? Ich bin mir sicher der Typ auch nicht. Also frage ich mich, warum der sich soviel da rauf gepackt hat. Mehr als 5min zum Futtern hat man nämlich nicht. Nicht in der Grundi in der ersten Woche.
Die ersten paar Wochen sind in der Grundi dazu gedacht den Frischlingen ihre Grenzen zu zeigen. Physisch, moralisch, psychologisch. Die werden mit Absicht gelangweilt und gleich danach über den Sportplatz gehetzt mit unmenschlichen Anforderungen und / oder bei 30° und praller Sonne mit 20kg aufm Rücken 35km durchs Mittelgebirge geschickt. 9h Sollzeit! Wer failt wird nochmal nachgeprüft!
Das soll denen Zeigen, was das für Luschen, Nixkönner und Produktionsbremsen sind.
Dass die dabei Trainiert werden und gegen ende des Grundwehrdienstes das auf einmal schaffen ist dann das Motivationsbonbon was die bekommen. Solange das keiner kapiert, funktioniert soeine Grundi jedes einzelne mal.
Am ende der Grundi hört man noch von jedem Frischling "Ich habs den Ausbilderärschen aber gezeigt, die haben mich nicht klein gekriegt".
Einen Scheiss haben die, natürlich haben die Ausbilderärsche die Frischlinge ins Team Bundeswehr gepresst. Natürlich haben die einen Mechanismus in Gang gesetzt, mit dem der Kurze seine Persönlichkeit auf Befehl abschalten kann! Der weiß das zu dem Zeitpunkt aber noch gar nicht.
Dafür ist die Grundausbildung, das Zusammengestauche, der Drill und das Rumgebrülle. Das ist nicht dafür um aus jemandem einen Killer zu machen. Den kann keiner gebrauchen. Killer sind Einzelgänger, die Bundeswehr braucht Teamspieler.
@Fuzzy: Bevor ich jetzt zu einer Antwort ansetze, lass mich kurz ein im Raum stehendes Missverständnis klären: die Sprüche in Klammern, das sind die Sprüche, die du deinen Untergebenen an den Kopf geknallt hast, wenn die sich entsprechend verhielten, ja? Also wenn einer die Hände in den Hosentaschen hatte, dann durfte er sich so einen dämlichen Spruch anhören, richtig?
Nur, damit ich das richtig verstehe. Falls ich das alles missverstanden habe, dann ist der folgende Text hinfällig. Also:
Ich bin immer wieder überrascht, wie das menschliche Gehirn funktioniert.
Du berichtest mit vor Stolz geschwellter Brust
und glaubst ja offensichtlich wirklich selber daran, dass man so etwas so tun kann
Dann setzt du nach der Einleitung
zu einer seitenweisen Beschreibung dessen an, was ich "den Willen eines Menschen brechen" nennen würde. Alles, was du da aufzählst, ist in meinen Augen eine sadistische und menschenverachtende Scheiße, die von Soziopathen entwickelt und vervollkommnet wurde. Man könnte es auch Gehirnwäsche nennen. Aber nein, für dich ist das alles einfach nur der notwendige Weg, der eben eingeschlagen werden muss, um "Teamplayer" zu schaffen. Denn die Wehrmacht braucht Teamplayer und keine Killer. WTF?!
Dann wiederum scheint dir doch irgendwie klar zu sein, dass du da ganz bewusst Leute gebrochen hast:
Aber du hältst es eben für richtig und wichtig, weil auch du diese Gehirnwäsche hinter dir hast oder weil du vielleicht auch vorher schon dachtest, dass es gerechte Kriege gibt (von der großspurigen Einstellumg ggü. "dem Kurzen" mal ganz abgesehen). Wie dem auch sei.
Eines der Bücher, das mich am meisten geprägt hat, kommt als Doppeltrilogie daher und heißt einmal "Illuminatus! und einmal "Schrödingers Katze". Aus letzterem stammt folgendes Zitat:
Mal abgesehen von Hypnose und LSD, solltest du deine Ausführungen in diesen Sätzen 1:1 wiedererkennen. Stress, Schock, Indoktrination... klingelt da was?
Wie gesagt: ich finde es spannend, wie gut das menschliche Gehirn darin ist, sich die Welt zurecht zu biegen. Ich hatte von der 7. bis zur 10. Klasse einen Sportlehrer, der ebenfalls Ausbilder beim Bund war. Der Typ war ein sadistisches Arschloch vor dem Herrn, hielt sich aber ebenfalls für einen netten Menschen, dessen Aufgabe es nunmal war, aus Weicheiern echte Männer zu machen. Leider tat er das auch in der Schule, und wenn man wie ich das Pech hatte, der kleinste und schmächtigste in der Klasse zu sein (in dem Alter sind die körperlichen Unterschiede zwischen den Klassenmitgliedern zum Teil erheblich, zumal, wenn manche Bullys schon ein- oder zweimal sitzen geblieben sind), dann durfte man sich jede Woche auf 2 Stunden Demütigung und völlige körperliche Erschöpfung einstellen. Eines Tages war es dann soweit und ich habe gelernt, für mich selber einzustehen (tat ja sonst niemand): als er mich beim Hallenfußball in vollem Lauf an die Wand rempelte, ist mir der Kragen geplatzt. Ich habe mich wieder aufgerappelt, ihn gefragt, ob es seine Vorstellung von Fair Play ist, Kinder, die 3 Köpfe kleiner sind als er, mit derartigen Mitteln aus dem Spiel zu foulen, und dann bin ich gegangen. Er brüllte mir noch was hinterher, was bei mir aber nicht mehr ankam, da ich auf Durchzug geschaltet hatte und das war das letzte Mal, dass ich mich von ihm "motivieren" ließ. Ich bin auf seinen Drill einfach nicht mehr reingefallen. Wenn er uns mal wieder Liegestütze machen ließ und dabei was faselte von "eigentlich würde ich euch das jetzt ja übers Messer machen lassen", habe ich meine Klappe aufgemacht und gesagt "wie ihr großes Vorbeild beim Bund, das vor 3 Wochen wegen genau solcher Praktiken rausgeflogen ist, ja?" und so weiter.
Langer Rede kurzer Sinn: Still not loving the police bzw. Soldaten sind Mörder. Sadistische Soziopathen sind scheiße, ich halte sie für schuld an dem Dilemma, in dem die Menschheit steckt. Kriege sind scheiße, egal, mit welchen pathetischen Begründungen sie daher kommen. Wenn es Krieg gibt, bin ich der erste, der wegrennt. Und wenn das jede|r tun würde, wäre die Welt ein besserer Ort.
damax: Ich kann aus meiner Wehrdienstzeit bestätigen, dass da solche und andere dämliche Sprüche reihenweise kommen. Unterstes Niveau. Die mittleren Dienstgrade (also Feldwebel bis hin zum einfachen Leutnant) waren überwiegend Flachpfeifen, die im zivilen Leben nix auf die Reihe gekriegt haben, teils schwer alkoholabhängig und menschlich meist unterste Kajüte. Wir hatten den einen oder anderen Offizieranwärter dabei, die gingen einigermaßen. Und ich war nicht mal bei einer Kampfeinheit, sondern bin die meiste Zeit LKW gefahren. Ich will gar nicht wissen, wie derb das bei den Kampfeinheiten abgeht. Ist zum Glück lange her und der Verein wollte nie wieder was von mir wissen. Im Nachhinein habe ich mich über die verschwendete Lebenszeit geärgert, abgesehen vom LKW-Führerschein. Aber damals war ich noch zu dumm, um das vorher zu erkennen, und zu faul, mich mit der Verweigerung rumzuärgern. (War übrigens 89/90 - als das dann mit der friedlichen Revolution losging, war ja anfangs keineswegs klar, ob die Sowjets diesmal die Füße stillhalten würden, oder ob die mit Gewalt antworten würden. Die "Übungsszenarien" waren dann auch dementsprechend: Rotland marschiert in Orangeland ein, und Blauland kommt Orangeland zur Hilfe, war so ein Szenario. Vielen Dank auch, ich hatte damals keine Lust, mich von der NVA oder den Russen erschießen zu lassen.)
Ja, es ist in der Grundausbildung schleifen bis man kotzt - ich war ein paar mal kurz davor. Und besonders unser Quartal hatten die Schleifer auf dem Kieker, weil es überwiegend Abiturienten waren, die können sie als Soldaten weder leiden noch gebrauchen, weil die immer noch denken, wenn sie nur funktionieren sollen. (Ich muss da gerade an die Szene aus der Feuerzangenbowle denken - "Er denkt ja schon wieder"). War im Hochsommer ein besonderer Spaß, mit vollem Gerödel plus Drecksflinte (G3 - 20 Warnschüsse und ein gezielter Wurf...) nach einer Woche auf dem Übungsplatz noch mal 10 km in die Kaserne zu laufen...
Warum hat die Bundeswehr ein Nachwuchsproblem? Weil sich kaum einer der Scheiße freiwillig aussetzt. Liegt doch auf der Hand. Da helfen auch schwachsinnige Marketingfilmchen nicht.
Ich erinnere mich lebhaft an eine Situation, als ich in den 80ern mal im Kino war, und es lief die übliche Werbung vorab, und dann kam auch Werbung für die Bundeswehr. Im Publikum rief einer laut: "Macht den Scheiß aus, ich hab Wochenende!" Großes Gelächter im Kino.
@ein anderer Stefan:
Ich habe nach meiner Berufsausbildung ein Jahr lang auf dem Bau gearbeitet, dort ist mir als Abiturient auch immer so ein auf Neid fußender Hass entgegen geschlagen. Ist allerdings leichter zu ertragen wenn man sich dabei denken kann "ich bin in ein paar Wochen/Monaten wieder weg, du armes Würstchen machst das den Rest deines Lebens". Genau das wissen die nämlich auch und da kommt all der Hass her. Arme Menschen.
@da]v[ax: Ja, habe ich in meiner Handwerkerlehre dann auch teilweise erlebt. Ich habe von vornherein gesagt, dass ich nach der Lehre noch studieren will, und das haben manche nicht gut verknusen können.
@da]v[ax: Hast du mal eine Mannschaftssportart in einem Verein gemacht?
Wenn ja: Das war Bundeswehr im Maßstab 1:10.000!
Wenn nein: Denk dich mal rein:
Deine Mutti meldet dich beim Verein an. (Wirklich eine Wahl hattest du mit sechs oder acht bestimmt nicht). Du kennst da nur zufällig jemanden. Irgendein Hansel namens Trainer ist erst mal damit beschäftigt dir Dinge beizubringen, von denen du niemals geahnt hattest, dass du sie dafür brauchen wirst und der wird dich das üben lassen, bis du so gar kein Bock mehr drauf hast: Bälle jonglieren. Als ob man in der Bundesliga Bälle jongliert. Mit dem Ball am Fuß um Slalomstangen rennen, als ob man im DFB Finale um Slalomstangen rennt.
Derselbe Typ wird euch irgendwann auf ein paar andere Typen hetzen, die ihr entweder im Standgas auseinander nehmt oder die eben dies mit euch machen.
Nächste Woche wieder.
Und das alles wieder.
Und das alles wieder.
Und das alles wieder.
Und das alles wieder.
(Das ist jetzt keine Marotte von mir das sooft zu wiederholen, das ist nur die Abbildung der Realität)
Und das alles wieder.
Und das alles wieder.
Jedes einzelne mal wird der Trainer dir und deinen Kumpels vor und während des Spiels Tipps geben und er wird sehr unschöne Worte finden, wenn ihr diese nicht befolgt. Umso genauer ihr euch daran haltet, umso besser werdet ihr abschneiden. Diskutiert ihr auf dem Platz eine Entscheidung, wird erst der Gegner euch alle machen, danach der Trainer. Wenn Ihr präzise das durchzieht, was der Trainer euch gesagt hat, dann werdet ihr zusehen können wie der Gegner anfängt zu diskutieren, nicht ihr. Dann habt ihr gewonnen.
Wenn ihr gelernt habt wie eine Maschine zu funktionieren, wenn jedes Rädchen in der Mannschaft weiß, wo es wann in welches andere greifen muss, dann kann da kommen wer will. Euer Stadion ist euer Festung. Die Punkte bleiben hier.
Jetzt mal zurück zum Topic: In der Grundausbildung kommt der Verein "Wehrpflichtige 0815" an und wird vom Trainer "Ausbilder" mit Dingen geärgert, die so gar nicht zum Soldaten passen: Wie falte ich ein T-Shirt, wie nähe ich Knöpfe an, wie putze ich Schuhe, wie wird ein Bett gemacht. Ich soll doch hier Soldat werden, wozu muss ich da wissen, wie man eine Krawatte bindet?
Irgendwann kommt der erste Gegner "Dienstplan" und grätscht euch gnadenlos vom Platz. Als ob ihr zu doof zum atmen wärt. Und nächsten Tag wieder und wieder. Ihr werdet euch wundern, werdet auch in die Haare bekommen, wer wann wo scheiße gebaut hat, werdet an euch, eurem Intellekt und eurer Lernfähigkeit zweifeln und kurz bevor ihr alles hinschmeißen wollt arbeitet ihr mal zusammen und siehe da: Der Vorjahresmeister Dienstplan ist zumindest nicht mehr übermenschlich.
Ganz schnell werdet ihr mitbekommen, dass das i in Team für Individualität steht. Gibts nämlich nicht.
Ist auch gut so, denn auf einmal gehts.
Wenn Deutschland, Brasilien in Brasilien im Halbfinale einer Fussi-WM 7:1 vom Platz atomisiert, dann war das nicht Schweinsteiger oder Götze oder Klose oder Löw. Das waren keine 11 Individuen die da eine Sensation geschafft haben, das war nur einer: Das Team.
Der Finalgegner "Ausbildungsplan" (/Argentinien) ist mit dem wissen im Rucksack dann nur noch eine Randnotiz. Individuen haben es nun mal echt schwer gegen ein Team.
Das sollen die in der Grundausbildung lernen. Individualität ist ein Luxus, den man sich leisten kann, wenn kein Team benötigt wird. Sobald man ein Team braucht, muss die Individualität auch mal zurückstecken.
@Fuzzy: erstmal finde ich es gut, dass du noch dabei bleibst, so was rechne ich den Leuten hoch an. Du wirst sicher verstehen, dass ich auch weiterhin die Gegenposition vertreten werde, aber nicht nur, um dagegen zu sein, sondern weil ich einfach wirklich anders drauf bin. Und Spaß dabei habe, diese Diskussion zu führen, weil sie so langsam zu einer Psychotherapiestunde für mich ausartet
Also:
Nope. Ich hasse Vereinssportarten, und ganz besonders Fußball. Warum? Nun, deine Analogie zur Bundeswehr trifft besser zu, als dir vielleicht selber bewusst ist. Denn in meinen Augen ist Fußball nichts anderes als Krieg im Kleinen. Wenn ich mir anguck', mit welchem Hass sich manche Fans im echten Leben begegnen, dann wird mir Angst und Bange. Und auch, wenn ich Leuten beim Fußballschauen zuguck', fällt mir immer wieder auf, wie oft sich Kriegsmetaphern in deren Aussagen finden lassen ("atomisieren" ist ein Paradebeispiel dafür). Natürlich will das keiner wahrhaben und wenn man die Leute darauf anspricht, wird IMMER abgewiegelt. Und beim nächsten Gegentor heißt's dann wieder "WIR MÜSSEN SIE VERRRNICHTEN!!1!!"
Ich hatte es in der letzten Antwort schon gesagt: ich bin immer wieder fasziniert davon, wie das menschliche Gehirn sich die Welt zurecht biegt. Eindeutige Zusammenhänge werden einfach ausgeblendet wenn es hilft, ein einmal gezeichnetes Bild aufrecht zu erhalten.
Bleiben wir noch kurz beim Fußball, denn mir fällt gerade wieder ein, wie Fußball dazu beigetragen hat, aus mir einen überzeugten Pazifisten zu machen. Auf der gleichen Schule wurde natürlich auf dem Pausenhof auch Fußball gespielt. Und ich erinnere mich noch sehr deutlich daran, wie der Oberbully und seine feigen Handlanger sich ein ums andere Mal einen Spaß daraus machten, mir den Ball mit voller Wucht in die Fresse zu treten. Weil so was ja dazu gehört beim Fußball, ne? Das ist schließlich ein Spiel für echte Kerle usw. Interessanterweise waren es genau diese Bullys, die mein verhasster Sportlehrer nachgerade liebte. Das ging so weit dass er wusste, dass diese hirnlosen Muskelpakete im American-Football-Verein waren und sich dann im Sommer regelmäßig einen Spaß daraus machte, uns auf dem grünen Rasen beim Rugby gegeneinander antreten zu lassen. Seltsamerweise war ich immer in der "anderen" Mannschaft, d.h. ich hatte die Bullys mir gegenüber.
Und auch nun kommt wieder so ein Moment, der mich prägte: ich stehe als hinterster meiner Mannschaft einsam auf dem Feld herum, und der Oberbully kommt mit dem Ei unterm Arm wie eine Dampflok auf mich zugestürmt. Ich sah mich vor meinem geistigen Auge bereits im Krankenhaus, weil ich natürlich wusste, was in den 2 Gehirnzellen dieses menschlichen Kolosses vorging. Nämlich ein Gedanke: "VERRRNICHTEN!!!"
Ich tat also das aus meiner Warte einzig Vernünftige: ich ließ ihn bis auf 1 Meter herankommen und brachte mich dann mit einem Sprung zur Seite in Sicherhei. Natürlich hat er dann den Punkt gemacht und natürlich hat mein BW-Kampfausbilder dann einen Tobsuchtsanfall bekommen, aber mein Team hat mir in dem Moment genau null Vorwürfe gemacht, denn die konnten zwischen Krieg und Spiel unterscheiden und konnten durchaus nachvollziehen, warum ich mich nicht auf eine körperliche Konfrontation mit einem 2 Köpfe größeren und 50kg schwereren Vollidioten einlasse.
So, genug der Reminiszenzen, jetzt mal wieder zurück zum eigentlichen Thema. So schön es sein mag, die Bundeswehr mit einer Fußballmannschaft zu vergleichen, so gefährlich ist dieser Vergleich auch. Denn er verharmlost, um was es eigentlich geht: um Krieg. Wir könnten jetzt stundenlang weiter über Strategien und Zusammenarbeit und Bananenflanken reden, aber hier geht es nicht um Pokale sondern um erschossene, verstümmelte, gefolterte, vergewaltigte, traumatisierte Menschen. Eben um Krieg. Aber genau das wird ja immer wieder vertuscht, indem wir von humanitären Stabilisierungseinsätzen und ähnlichem Blödsinn faseln.
Es ist meine feste Überzeugung, dass der gesamte Gehirnwäscheprozess, dem man in einer militärischen Ausbildung ausgesetzt ist, nur einen Zweck verfolgt: das angeborene Zurückschrecken vor dem Töten anderer Menschen zu überwinden und aus Menschen Killern zu machen. Denn entgegen deiner These benötigt eine Armee eben doch Killer. Keine Maler, keine Schauspieler, keine Sänger und keine Tischtennisspieler, sondern Menschen, die auf Befehl andere Menschen töten und den Grund dafür nicht mehr hinterfragen. Das ist der Sinn und Zweck einer Armee und 70 Jahre nach dem letzten großen Weltstabilisierungseinsatz haben wir uns ja endlich wieder des lästigen "Verteidigungs"narrativs entledigt und führen wieder echte Angriffskriege.
Auf einem Fußballfeld sterben nur ganz selten Menschen, auf einem Kriegsschauplatz hingegen schon der eine oder andere. Und wenn alle Menschen - wie ich - wegrennen würden, anstatt den Befehlen soziopathischer Sadisten zu folgen, wäre unsere Welt ein besserer Ort. Doch, echt, davon bin ich überzeugt.
@da]v[ax: Kleiner Hinweis noch: Immanuel Kant meinte in seiner Schrift Zum ewigen Frieden, dass stehende Heere mit der Zeit verschwinden müssten, falls der Frieden das Ziel der Geschichte sein soll.
Ich find's gut, was Du schreibst. Bei mir hatte es damals fünf Jahre gedauert, bis die einsahen, dass sie mich nicht für den Wehrdienst gebrauchen konnten.
@R@iner: du wolltest doch gehen. Was biste denn immer noch hier? Haste keine anderen Freunde? So ist das nämlich immer mit euch Trollen: ihr krakeelt immer erst laut rum, dass ihr nie wieder kommt, und dann kommt ihr doch immer und immer wieder. Troll dich, da ist die Tür.
@da]v[ax:
ich weiss, daß du sauer bist, aber wenn R@iner eins nicht ist, dann ists n troll. streitbar isser, und nimmt gelegentlich auch kein blatt vor den mund (was ich sehr schätze, ich spreche bezüglich R@iner aus persönlicher erfahrung, er sah etwas, was ich nicht sah...), und ich frag mich schon, was es war, daß dich so auf R@iner abgehen lässt, mäx.
schullige, ich fänds halt schade.
@da]v[ax:
"in meinen Augen ist Fußball nichts anderes als Krieg im Kleinen..."
altes thema; der leicht irritierende klassiker der neuzeit dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=CtkvGfJbmQA
(folgender spoiler für den übergang)
https://www.youtube.com/watch?v=BB1LuCUovW4
"wars will no longer exist. But there will be... Rollerball"
https://en.wikipedia.org/wiki/Rollerball_(1975_film)
woraus monty python knapp eine dekade später ganz offensichtlich darauf mit maximalem zynismus bezugnehmend, deine feststellung oben ganz simpel auf den punkt brachten:
https://www.youtube.com/watch?v=vKQtN0YQtC4
es geht ja weiter; der manschaftsportunterricht als vorbereitung fürs schlachtfeld. auch nicht erst seit gestern eine gebräuchliche metapher.
(und der uploader hat ganz recht; einer der besten übergangsschnitte der filmgeschichte)
@DasKleineTeilchen(18): er hat den Bogen jetzt einfach überspannt. Ich fand seine Aussagen schon oft wirklich grenzwertig, habe aber die Klappe gehalten, aber als er jetzt dem Spooner zur Seite gesprungen ist und sich dann anschließend mit "mimimimi Tschüss!" verabschiedete, war der Ofen endgültig aus. Ich brauche solche Leser/Kommentatoren so nötig wie einen Kropf, ich habe im Moment wirklich genug Stress im Leben, um auf Stress im Blog verzichten zu können. Und vor allem, wenn sich jemand erst mit Getöse verabschiedet, nur um mir ein paar Tage später wieder Honig ums Maul zu schmieren, reagiere ich sehr allergisch. Das ist nämlich beste Trollmanier. So haben sich schon andere wieder meine Gunst erschlichen, nur um dann immer und immer wieder über die Stränge zu schlagen (z.B: Publicviewer).
Wie du an der Diskussion hier im Thread sehen kannst bin ich durchaus willens, mich mit meinen Leser|innen auseinanderzusetzen auch, wenn sie anderer Meinung sind als ich. Aber mein Geduldsfaden ist momentan sehr kurz und dünn, und ich habe keine Lust mehr auf Leute, die mich nerven. Die sollen beim Flatter oder Pantoufle spielen gehen, da bekommen sie mehr Leine. Ich bins nur noch leid.
@DasKleineTeilchen (19): das Meaning-of-Life-Rugbyspiel hatte ich total vergessen. Aber ja, genau so ging es unter diesem sadistischen BW-Ausbilder zu.
PS: weil es gerade so perfekt passt: Mit Baseballschlägern und Eisenstangen bewaffnet sind etwa 30 Männer bei einem Fußballspiel im nordrhein-westfälischen Jülich auf Spieler und Zuschauer losgegangen.
Ich finde diese Serie eher abschreckend und - was wohl wichtiger ist - hätte sie auch im relevanten Alter von 18 oder 20 Jahren als abschreckend gefunden.
Aber Deine Überschrift mit "endlich mehr Krieg" ist übertrieben. Von diesen Jungs und Mädchen geht bestimmt kein Krieg aus, und von einer Armee, die sich um Linien auf dem Flur und das Zählen von Kleiderbügeln kümmert, auch nicht. Dieser Einblick erklärt eigentlich schon, warum die BW in 15 Jahren in Afghanistan nichts hinbekommen hat. Jemand, der sich mit Demokratisierung und Frauenrechten auskennt und Dari spricht, wird sich in so einer Organisation nicht wohlfühlen bzw. würde von den abiturlosen "Kameraden" hinausgemobbt.
Sorgen würde ich mir machen, wenn die BW Werbespots wie andere Armeen sendet: https://www.youtube.com/watch?v=inSzBLaTiNI (US Marine Corps)
@da]v[ax:
I got it. nachvollziehbar, das. sorry für mein draufrumreiten, der alte kommentar von pantoufle machts nochmal deutlich.
@Andreas Moser:
Als nächstes erzählste mir noch, dass mein Blog orange umrandet ist, wa? Ich schreibe ja auch "MUSS ENDLICH MEHR Krieg ausgehen". So quasi als Spezifikation für eine Werbekampagne ganz im Sinne eines Spruchs von damals™, der wink-wink-nudge-nudge werbetechnischzynisch an das 21. Jhdt. angepasst wurde.