Magie für Menschen (und eine Überlegung zum Thema Political Correctness, die aber fast gar nichts mit dem Video zu tun hat)
Dienstag, 29.3.2022, 20:17 > daMaxWas wäre, wenn ein Magier tatsächlich Menschen unsichtbar machen könnte? Dieser Frage ging Justin Willman in einem magischen Experiment nach und sagen wir mal so: es kommt auf die Person an. Der in dem rosa Shirt tut mir fast ein bisschen leid
Die Nummer "Cops auf Bekifftensuche" ist auch hübsch
(via twistedsifter)PS: beim Schreiben der paar Sätze da oben entspann sich in meinem Kopf folgender Gedankengang:
Eigentlich wollte ich schreiben: "Der Rothaarige tut mir fast ein bisschen leid". Dann überlegte ich was wäre, wäre es der Typ in dem dunklen Shirt gewesen, der mir leid tut? Dann hätte ich wahrscheinlich nicht geschrieben "Der Schwarzhaarige tut mir fast leid", sondern womöglich "Der Schwarze tut mir fast leid". Da höre ich allerdings sofort Leute aufschreien von wegen so was geht ja mal gar nicht weil Rassismus und hassenichgesehn.
Hmm... denke ich, wenn ich jetzt aber schriebe "Der Weiße tut mir fast leid", würde ich dann dieselben Leute auch triggern? Wenn ja, warum? Ist er kein Weißer? Und wenn nein, warum nicht? Hat er nicht ebenso das Recht, nicht nur auf seine Hautfarbe reduziert zu werden? Und vor allem: tu' ich das überhaupt, wenn ich - im Kontext dieses Videos - von Weißen und Schwarzen rede? Ist das nicht manchmal - z.B in diesem Kontext - einfach nur ein simples Unterscheidungsmerkmal zweier Menschen, anhand dessen man wunderbar zwischen dem einen und derx anderx unterscheiden kann? Um z.B. in einem kurzen, knackigen Satz Bezug zu einem Video zu nehmen in einer Art und Weise, dass sofort klar ist, wer gemeint ist? Und: stimmt die Kommasetzung im letzten Satz überhaupt noch?
Naja, ungefähr zu dem Zeitpunkt schien dann der Satz "Der in dem rosa Shirt tut mir fast leid" die unverfänglichstere Version zu sein. Aber das pfupfert* mich jetzt
PPS: Außerdem höre ich schon die nächsten eine Diskussion darüber anzetteln, ob dieser Streich nicht gar eine Anklage wegen Bullying, Mobbing, Hassrede (DA! DIE PERSON OF COLOR WIRD ALS DIEB UND TRICKSTER DARGESTELLT, DER WEISSE (Weiß ist keine Farbe? Die Redaktion) ABER ALS BEMITLEIDENSWERTES OPFER!! WAAAH!!1!) oder Gaslighting rechtfertigt. Leute, mir ist diese Welt echt zu kompliziert geworden.
PPPS: Oder sehen wir in dem Video vielleicht noch etwas ganz anderes als zu sehen wir meinen
*pfupfern:
[1] schwäbisch, von Flüssigkeiten, Feuer oder Ähnlichem: sich unkontrolliert und unruhig gebärden
[2] schwäbisch, unpersönlich: voll innerer Spannung und Unruhe sein, emotional erregt sein
Quelle: Wiktionary
Also ROSA (!) T-Shirt geht ja mal wahrscheinlich auch nicht...
Vor nicht allzu langer Zeit war Sprache mal ein Mittel zur Kommunikation. Ist heute irgendwie anders...
"Pfupfern" ist allerdings klasse.
Mir hat das Video einfach nur Spaß gemacht, vielen Dank!
Ein sehr schönes Video.
Es heißt aber "Schwarz ist doch gar keine Farbe!":
https://youtu.be/sZo3jLIbXCs
@Woogie: hihi, das kannte ich noch nicht mal
@daMax: Ich hoffe nur den Song und nicht auch Grobschnitt.
Zum Thema farbig und schwarz gibt es auch noch diesen feinen Song von Tongue Forest:
https://youtu.be/Kglw0SLTvEc
@Woogie: naja also Grobschnitt kenne ich zumindest vom Namen her, aber das war so ein paar wenige Jahre vor meiner Zeit
Und der Tongue Forest Track ist ja super! Richtig super. Voll meine Gedanken!
@tenebra: Yay, another satified customer ja, ich finde die Idee auch cool. Allerdings habe ich mir noch ein paar andere Videos von dem Typ angeguckt und... naja ich weiß nicht so recht was ich da insgesamt von halten soll... schwer in Worte zu fassen aber irgendwie hinterlässt das bei mir doch öfter mal nen schalen Nachgeschmack.
Es gibt ein ganzes Kapitel bei Exit Racism von Tupoka Ogette zum Thema welche Merkmale benutzen wir um Menschen in einer Gruppe zu beschreiben.
Es ist lesenswert und ich kann es hier nur sehr verkürzt widergeben, grob gesagt, hat es zwei Aspekte:
Zum einen wählen wir alle Merkmale die wir zur Beschreibung nutzen meistens etwas, was wir als abweichend wahrnehmen. Weiße Haut nehmen wir als eine Norm wahr, und zwar durchaus nicht nur in Gruppen, die weiß sind, sondern eben auch in Gruppen, die zum Beispiel divers sind. Wir sprechen hier nicht über absolute Grössen, doch sehr oft ist es so.
Insofern nehmen wir weiße Haut quasi garnicht als Kategorie wahr.
Der andere Aspekt is das „othering“. Das ist ein Begriff aus dem Rassismus, der eine micro aggression (auch ein Begriff aus dem Rassismus) darstellt, weil othering dem Gegenüber täglich, oft mehrmals, vermittelt nicht zur „Normgruppe“ zu gehören. Typisches othering sind Fragen wie „wo kommst du her?“ oder auch „Komplimente“ wie „Du sprichst aber gut deutsch!“ oder „Eure Haare sind so schön“ oder „Ihr könnt so geil tanzen“.
Auch eine Person anhand der Hautfarbe zu beschreiben (während man es üblicher Weise bei einer anderen Person nicht tut) ist othering.
Und ja, zu verstehen, wie strukturell rassistisch hier alles ist und wie sehr jede*r von uns dazu beiträgt, und uns dann ständig zu reflektieren und um zu programmieren, damit rum zu spielen und auszuprobieren, ist voll anstrengend. Allerdings längst nicht so anstrengend wie von Rassismus betroffen zu sein.
@Schwarzes_Einhorn:
Sprache war schon immer ein Mittel um via Kommunikation zu bewerten, abzuwerten, aufzuwerten, zu indoktrinieren, sich zu befreien, Schmerz und Freude auszudrücken, Kritik zu üben, herauszufordern, Brücken zu schlagen.
Wer denkt Sprache sei jetzt plötzlich kompliziert geworden und davor quasi eine Art neutraler Ausdrucksform gewesen, sollte ernsthaft (und das meine ich echt nicht angreifend) seine Privilegien reflektieren, denn es bedeutet, dass Sprache ihn* oder sie* bisher offensichtlich kaum je diskriminiert hat.
Was kompliziert erscheint ist in Wahrheit der Versuch, Abwertung, Verletzung und Diskriminierung/Rassismus in unserer Sprache aufzuspüren und zu verändern.
Da Sprache selten eindeutig ist, ist das nicht einfach, aber es hilft, wenn alle es ernsthaft versuchen.
@anneloewe:
Das waren zwei klasse Kommentare - thumbs up!
Wo auch immer mir das so schon einmal untergekommen ist, genau dieser Aspekt war verschüttet. Dummerweise ist es tatsächlich so, dass sich kaum einer darüber Gedanken macht, weil es eben so alltäglich ist. Wie behämmert solche Sprüche sind, wenn sie einem als auf diese Weise Ausgegrenzter jedesmal wieder an die Backe genagelt werden, können ich und wir uns wahrscheinlich kaum vorstellen.
Dazu etwas Anekdotisches:
Just auf Arbeit hatten wir eine Diskussion mit einem "Türken", der natürlich in D geboren wurde und aufgewachsen ist und selber sagt, dass ihm eine Türkei und die Verhältnisse dort "fremder" sind als hier. Das ist ja auch völlig klar.
Nun sieht der eben noch nicht einmal wie ein Türke aus, sondern hat dunklere Haut und ist vom Gesichtsschnitt subjektiv eher arabischen oder persischen Einschlags, wenn sich das so primitiv ausdrücken lässt. Bei irgendwelchen Kontrollen oder im entsprechenden Umfeld ist der natürlich Nummer 1, bis dann die Beamten oder wer auch immer peilen, was läuft.
Dann spielt er noch Fussball und dort spielt sich das auf dem Platz genauso ab. Während bei den nicht deutsch Aussehenden quasi jeder Rempler gepfiffen wird, gibt es in der Liga Mannschaften, wo Sport nur als Feigenblatt für Rechtes dient. Bei denen wird voller und absichtlicher Körpereinsatz "übersehen". Das waren und sind beileibe keine Einzelfälle, sondern das hat durchaus System und wurde wiederholt in den Medien aufgegriffen, hat aber leider nur dann Folgen, wenn man sich auch von offizieller Seite überhaupt nicht mehr drumherum mogeln kann.
Genauso dieses Normierende spielt doch letztendlich auch bei den Themen Frauen, LGBQ usw. mit hinein. Wer da nicht das Schema F bedient, ist schon raus aus der Wertung. Leider ist dieses Terrain enorm vermint und wenn es dann solche Blüten treibt wie jüngst beim Affront gegen Ronja Maltzahn wegen ein paar Dreadlocks, hat das mit einer darüberliegenden Emanzipation auch nichts zu tun, sondern nur einer neuen Form der Ausschließeritis. Wobei ich da den Eindruck habe, dass dort ein Stück fehlt beim Berichten und wenn nicht, dann ist dieses Gehabe wirklich nur dumm.
Da lobe ich mir doch solche Powerfrauen wie Tahnee oder Sarah Bosetti, die teilen wenigstens auch mal aus;-)
@anneloewe: hm.... nee, ich bin da immer noch nicht ganz bei dir.
Ich rede hier in diesem ganz konkreten Beispiel ja nicht von Gruppen. Oder gar Normgruppen. Sondern von 2 Menschen, die ich mit einem einfachen Satz auseinanderhalten können will. Ja: AUSEINANDER. Weil sie 2 unterschiedliche Personen sind und keine irgendwie genormte oder nicht genormte Gruppe. Es sind 2 verschiedene Menschen, und ich will einen davon besonders herausheben, weil er mir (fast ein bisschen) leid tut.
Sorry, aber da bin ich dann echt raus. Dieser Logik zufolge wäre ALLES othering. Alles. Ich mache mal Sternchen an othering, und danach gucken wir mal, was ich noch ungeothert sagen kann:
Der Typ* im rosa* Shirt*.
Die Frau* mit den Dreadlocks*.
Das Kind* mit der Zahnlücke*.
Der Weiße. Das ist kein othering, wenn die "Normgruppe drumrum" auch weiß ist?
Waddafagg? Nee, echt, so kann man doch nicht mehr reden. Da bleibt übrig:
"Der Mensch"
"Der Mensch"
"Der Mensch"
Und nu? Wie unterscheide ich jetzt sprachlich den Mensch vom anderen Mensch? Und ja: ich muss manchmal Menschen voneinander unterscheiden können. Kommt mir jetzt nicht mit "aber warum denn auseinanderhalten? Versuche doch lieber die Gemeinsamkeiten zu finden", ihr Hippies
Und können wir mal deutsche Begriffe finden? Micro aggression, othering, gendering... wenn wir das wirklich ersthaft betreiben (oder eben vermeiden wollen), sollten wir doch auch in der Lage sein, uns in unserer Sprache darüber zu unterhalten? Oder goes that not mehr, because die Sache ist so complicated dass wir dafür keine wordings mehr haben?
@daMax:
Micro aggressions wird deutsch als Mikro Aggression benutzt. Othering habe ich noch nicht übersetzt gesehen.
Gendern ist auch ganz schwierig, weil es in deutsch garkeinen eigenen Begriff für soziales Geschlecht gibt, in Englisch eben schon. Geschlechtrolle wäre so das, was „gender“ am nächsten kommt. In englisch gibt’s halt gender und sex, in deutsch nicht.
Was übrigens auch wieder mal die Wichtigkeit von Sprache zeigt. Was es nicht gibt, ist sehr schwer auszudrücken.
Der englische Einfluss ist auch sicher darum da, weil speziell Rassismus zwar ein weltweites Problem ist, aber in dem USA ein so krasses Ausmaß hat, dass eben auf englisch an meisten geforscht und geschrieben wird.
Wer sich also mit Rassismus beschäftigt, liest vermutlich auch viele Texte im Original.
Für dich als Computer Mensch sollte das doch eigentlich kein Problem darstellen. Im Elektronik Bereich ist es doch auch völlig normal englische Worte zu adaptieren.
@anneloewe:
Ich glaube ich habe othering schlecht erklärt.
Es geht eher darum, dass ein bestimmtes Merkmal fast immer zur Beschreibung heran gezogen wird, das quasi nur für eine marginalisierte Gruppe verwendet wird, das zudem negativ belegt ist, wie eben zum Beispiel „der Schwarze“.
Gerade dein Beispiel zeigt das doch ganz gut: die eine Person willst du anhand für Haare beschrieben., analog kannst du hier Größe, Kleidung ect. einsetzen.
Die andere (Schwarze Person) anhand der Hautfarbe. Das ist dein spontaner Impuls- über den du, und das ist klasse, gerade reflektierst.
DAS ist othering, insbesondere, da das Schwarz sein aufgrund von Rassismus nicht neutral sein KANN.
Natürlich kann othering auch außerhalb von Rassismus passieren. Teil des Schmerzes von othering ist aber, die Häufigkeit und Regelmäßigkeit in der ein Mensch nicht als (normaler) Teil der Gesellschaft wahr genommen wird- egal ob er*|sie* in dem Land geboren, komplett hier sozialisiert, extrem angepasst und einfach stinknormaler Teil der Gesellschaft IST.
@anneloewe: hm... ich finde den Track "Fucking Nerve" halt doch auch echt sehr passend. Da sagt ein Schwarzer, er ist schwarz und nicht farbig und fragt uns, woher wir (in seinen Augen furchtbar vielfarbigen Menschen) die Chuzpe nehmen, ausgerechnet ihn farbig zu nennen. Ich finde echt, das hat was. Da kann man auch mal drüber nachdenken.
Und am Wochenende tippe ich mal ein längeres Zitat aus meiner aktuellen Bettlektüre ("Angerichtet" von Herman Koch) ab, da wird nämlich etwas sehr Überlegenswertes zum Thema positive Diskriminierung gesagt.
Aber erst gibt's noch ein Video über weiße Bilder. Ja doch!
PS: wie findeste eigentlich das Magie-Video selbst? Das geht in der ganzen Diskussion hier leider ein bisschen unter.
@anneloewe:
Wie wäre es einfach mit "Ausgrenzung"? Darum geht es doch, oder? Ich finde, unsere Sprache ist so wunderbar vielfältig und in weiten Teilen auch exakt, da muss man Themen, die so alt sind wie das Sozialleben (z.B. Ausgrenzung) nicht künstlich aufwerten, indem man vermeintlich hilflos englische Begriffe einsetzt.
Letzteres nervt mich nämlich gerade in meinem business ganz gewaltig. Wenn ich diese Businesskasper talken höre, wird mit immer ganz blümerant.
@daMax:
Ausgrenzung finde ich ganz gut, hört sich aber vielleicht etwas stark an.
Othering ist eher so eine leichte Ausgrenzung, die oft sogar unbewusst oder sogar freundlich gemeint ist.
@anneloewe: und wat sachste nu zu der Magie? Menno.
@daMax:
Noch nicht geschaut 😅🤣
@anneloewe:
@daMax:
Farbig ist überhaupt kein glücklicher Begriff, und niemand, der für rassistische Themen sensibilisiert ist, wird ihn benutzen.
Der Mann ist übrigens auch nicht schwarz, sondern Schwarz, darüber sprachen wir ja auch schon mal- es geht nicht um die Farbe der Haut bei dieser Bezeichnung sondern um die (rassistische) Erfahrung. Black mit großen B ist die ermächtige Selbstbezeichnung Schwarzer Menschen.
Of Color wiederum heißen die Menschen die nicht Schwarz sind, aber gleiche oder sehr ähnliche Rassismus Erfahrungen machen, zum Beispiel Menschen mit arabischen, indischen oder asiatischen Wurzeln. Ebenfalls selbstbezeichnung der sozialen Erfahrung NICHT weiß zu sein oder besser, gelesen zu werden.
Denn natürlich gibt es Menschen of Color, die wir weiß lesen, oder weiße, die wir of Color lesen.
Leider kann ich Dir den Anglizismus nicht ersparen, denn das vermeintlich gleiche deutsche Wort „farbig“ ist verbrannt. Es war der hilflose Versuch Schwarze Menschen weniger schwarz zu nennen und wurde von weißen Menschen geprägt.
Insofern benutze ich einfach Mal die Begriffe, die von einer Mehrheit der Bewegung gewünscht und benutzt werden. Das ist auch Teil von Dekunstruktion von Rassismus, dass man mal nicht alles ausdiskutiert, sondern sich bemüht zu verstehen, auszuhalten, langsam sacken zu lassen, sich vielleicht mal noch mehr reinliest oder YouTube/red Talks von BPoCIs schaut, statt immer zu reagieren.
@anneloewe: und da simmer wieder am Anfang: das ist mir echt zu kompliziert. Ich muss mich schon täglich mit den syntaktischen Feinheiten von C#, Java, JavaScript, XML, TCL, MQL, VBS und WTF rumschlagen, in meiner Freizeit auch gerne mit den hochkomplexen Regeln von Noita, Founder's Fortune, Baba Is You oder simplen Pool Billard. Ich habe irgendwie keine geistigen Kapazitäten übrig, mir die Regeln einer - in meinen Augen - hochgradig künstlichen und frei erfundenen Sprache anzueignen. Wenn mir einer begegnet, der einen anderen Hautton hat als ich, sage ich einfach "Hey dude" oder "Hola bonita" und alles ist gut.
Guck dir lieber das Video an, das ist unterhaltsam
@daMax:
darf ich da noch einmal reinsenfen?
Beim Video geht es m.E. um das Bezeichnen eines Menschen oder auch Gegenstands - was auch immer - um ihn oder das eindeutig zu benennen. Das ist in diesem Fall nicht abwertend, wenn gesagt wird "der Schwarze", "der Weiße" oder "die Blonde".
Was der Punkt von anneloewe zu sein scheint: Anderen Menschen gegenüber eben diese Sprüche direkt zu äußern. Da kommt dieses als Kompliment dienende "Sie reden aber gut deutsch" z.B. unterirdisch an, weil das Äußere ja mit Sprache oder anderen Fähigkeiten null zu tun hat, geschweige denn etwas über seine tatsächliche Herkunft aussagt. Und in diesem Fall ist eben so eine Aussage genauso abwertend wie "Die ist eben blond." als Synonym für die angeblich geringere Intelligenz blonder Frauen. Der ist dann so btw. nicht nur frauenfeindlich, sondern auch noch sexistisch, weil dann meist noch mitschwingt, dass derlei Frauen eigentlich nur gut für Sex sind. Bei Männern käme dagegen kaum einer derart gehäuft auf den Trichter, dass äußere Erscheinungsbild mit seinen Fähigkeiten gleichzusetzen und darüber bereits im Vorfeld abzuwerten wie bei Frauen oder Nichtweißen.
Othering könnte man als Verweis auf ein anders Sein im bewußt negativen Sinne definieren. Ein wirklich kurzes und passendes Wort im Deutschen fällt mir dafür aber auch nicht ein.
@Siewurdengelesen: Ja klar darfst du hier reinsenfen, das ist sogar herzlich willkommen. Wenn es so wäre wie du sagst, wäre ich sofort absolutement d'accord. "Der Schwarze" und "die Blonde" als Unterscheidungsmerkmal hier in diesem Kontext, um klar zu machen, wen ich meine. Genau so fingen meine Gedanken ja an. Ich finde beides weder abwertend noch sexistisch IN EBEN DIESEM KONTEXT. Aber was anneloewe mir - glaube ich - nahelegen will, ist, dass beides in jedem Fall rassistisch und sexistisch ist, Kontext hin oder her. Und die Kröte mag ich halt ned schlucken
@daMax:
Keineswegs. Das haste wirklich ganz anders verstanden als gemeint. Das bequatschen wir mal in persona
@anneloewe: yeah, let's do that. Könnten wir heute mit einer Schneeballschlacht kombinieren