Tja, Fefe,
Donnerstag, 24.2.2022, 08:55 > daMaxseit Wochen tönst du rum, dass Putin niemalsnicht in die Ukraine einmarschieren würde, hat er ja gar keinen Grund zu und so weiter. Kannst du wenigstens einmal öffentlich zugeben, dass du dich geirrt hast? Das würde von wahrer Größe zeugen.
Update: ich habe von der ganzen Ukraine-Nummer politische keine Ahnung und werde mich auch aus entsprechenden Diskussionen raus halten. Aber ich kann festhalten, dass ich mich von Sascha Lobo in dieser Hinsicht besser informiert fühle als von Fefe. Das ist aber nur mein Gefühl, ich habe immer noch keine Ahnung
2. Update: Fefe scheint mein Blog zu lesen
Wow. Da lag ich ja mal krass daneben.
und sogar
Ich bin gerade ziemlich ratlos.
Okay, dann will ich ma nich' so sein. Das ist jetzt wenigstens ehrlich und nicht so 'ne Medienkompetenzübungsausrede. Danke.
Hack' doch nicht so auf Fefe rum.
Auf der Haben-Seite steht doch auch, dass er viele Links und Informationen reinstellt, damit man sich ein eigenes Bild machen kann.
Ich hatte das bis Anfang der Woche auch nicht für möglich gehalten, da ich da keinen Mehrwert für Russland gesehen habe. Nach Putins Rede aber, war mir klar, dass er nicht nur die autonomen Gebiete "beschützen" wird, sondern die Ukraine komplett "befreit" (um mal das Narrativ des Westens zu benutzen :-0).
Die Rede von Putin gibt es in voller Länge übrigens hier übersetzt:
https://www.anti-spiegel.ru/2022/praesident-putins-komplette-rede-an-die-nation-im-wortlaut/
Ich habe weiter die Hoffnung, dass die russische Armee vor allem versucht die Nazi-Regierung zu beseitigen (und nebenbei die NATO-Strukturen zu zerstören) und nicht anfängt großflächig auch gegen zivile Ziele vorzugehen.
Aber hergeben wird Russland das ukrainische Gebiet sicher nicht mehr.
@Woogie: na, der hackt ja auch ständig auf anderen rum. Mir geht halt seine Art manchmal echt auf den Senkel, großspurig seine Meinung als In-Stein-Gemeißelte Fakten zu präsentieren aber eigentlich nie mal öffentlich zuzugeben, sich geirrt zu haben.
Wieso liest du den eigentlich noch, obwohl er schon so oft nachweisbaren Stuss gepostet hat?
@Woogie: Wer von "Nazi-Regierung" in der Ukraine schwafelt, ist aber auch ein ziemlicher Depp.
Ich hätte auch nicht gedacht, daß Putin in die Ukraine einmarschiert. Soweit ich bis jetzt mitbekommen habe ist er das auch noch nicht (hoffen wir, daß es so bleibt). So traurig und dramatisch alles ist: momentan bewegen wir uns auf einem Level, das USA/NATO ständig fahren, nämlich Luftschlägen auf fremdem Territorium, um die eigene Position zu stärken und stützen. Wenn russische Panzer nicht an den Grenzen der ostukrainischen "Republiken" Halt machen wird es kritischer.
Noch kein Grund zur Panik - auch wenn ich unbeschreiblich traurig bin, daß wieder Menschen für so einen Blödsinn sterben müssen
@Lautenist:
Letzteres ist sowieso der Punkt, dass die Ansprüche der jeweiligen Mächte und Machthaber mit dem Blut Vieler bezahlt werden, von denen nicht einer Bock auf diese Scheiße hat.
Inwiefern jetzt neben den Separatistengebieten tatsächlich die eigentliche Ukraine angegriffen wird, ist schwer zu sagen. Das ist inzwischen nicht mehr auszuschliessen.
Dabei bleibt weiter verborgen, was die Zugeständnisse seitens der EU/NATO gewesen wären, die Putin in seiner diplomatisch unterirdischen Rede gefordert hat. Sicher stehen diese Forderungen bereits länger und hier zeigt die russische Seite, dass bis auf Sanktionen usw. der Westen militärisch null Handhabe hat, solange keine UNO-Mission oder so daraus wird.
Die Souveränität der Ukraine steht dabei außer Zweifel, wird aber ebenfalls nicht schützen. Auf jeden Fall ist das Machtdemonstration pur.
Was die "Nazi-Regierung" betrifft, so steht außer Frage, dass nationalistische und faschistische Kräfte auch in der Ukraine fröhliche Urständ feiern. Das ist aber kein Grund oder Argument für diesen Überfall, sondern ein innenpolitisches Problem der Ukraine. Allerdings sollte ein westlicher Partner bei seinen Demokratisierungsversuchen auch da entsprechende Kritik üben und nicht mit Blick auf einen gemeinsamen "Gegner" ausblenden.
@Andreas Moser: weil ich über ihn Einblicke in Softwaresicherheitsprobleme bekomme, die ich so woanders nicht finde. Hauptsächlich.
@Siewurdengelesen:
Ja, es scheint darauf hinauszulaufen, daß Putin die Ukraine angreift. Ob er sie nach einem militärischen Erfolg anschließen will, weiß ich nicht. Es wäre Blödsinn, weil die Ukraine sich als eigene Nation versteht und sich gegen eine Besatzung wehren wird. Ein Partisanenkrieg wäre dann noch eine dauerhaft blutige Nummer.
Und politisch dürfte eine geschlagene Demokratie sehr anfällig für die Faschos im Land werden. Etwas anderes als irgendeine autokratische Herrschaft kann da nicht rauskommen, egal ob von Putins Gnaden oder nicht.
Daß die Ukraine Probleme durch die Oligarchen, die Korruption und viele Nazis hat ist eine Sache, die aber durch eine Invasion nicht gelöst wird. Das kann man aus den amerikanischen Kriegen lernen.
Daß die Ukraine seit Bestehen vom Westen im Regen stehen gelassen wurde kann man allerdings auch kaum bestreiten. Ich hätte mir eine Entwicklung ähnlich der baltischen Staaten gewünscht. Das hat aber nur am Rand mit den Grenzstreitigkeiten zwischen Rußland und der Ukraine zu tun. Leben im Donbas so um die 40% Russen, so kann ich verstehen, wenn deren Interessen durch Rußland geschützt werden. Also die Unterstützung der Rebellen konnte ich mit Schmerzen noch verstehen (andere Lösungen wären möglich, akzeptierbar und deutlich vorzuziehen gewesen). Eine militärische Lösung ist dagegen auf keinen Fall zu akzeptieren.
Außer dem Schutz der Russen im Donbas geht es ja immer wieder um die Ausdehnung der NATO, die Rußland stoppen will. Das ist eine verständliche Forderung von russischer Seite, die der Westen aber komplett abgelehnt hat. Dazu die in sich widersprüchlichen Signale an die Ukraine bezüglich EU- und NATO-Mitgliedschaft waren sicher nicht hilfreich, um die Ukraine innenpolitisch zu stabilisieren. Ich erinnere mich noch an das geleakte Telefonat von Albright, die 4,5 Mrd. US-Taler für die CIA zur Destabilisierung der Ukraine erwähnte. Das dürfte nicht dabei geblieben sein.
Kurz: Die Ukraine wurde angeschissen.
Und ich hatte nach der letzten Wahl dort ernsthaft Hoffnungen für das Land ...
@Lautenist: Nicht jeder, der Russisch spricht, ist Russe. Die meisten Ukrainer sprechen beide Sprachen, je nach Anlass, oder manchmal ein Mischmasch aus beiden.
Staatsangehörigkeit oder Ethnie an Sprache festzumachen, ist vollkommen absurd.
Man spricht ja auch Deutsch in vielen anderen Staaten Europas. Das bedeutet nicht, dass Deutschland da "Interessen schützen" (= bombardieren) muss.
@Andreas Moser: Na gut, den Depp nehme ich nicht persönlich, möchte aber ob meiner Formulierung um Entschuldigung bitten. Ich bezog mich da auf die Rede von Putin zum Nazismus in der Ukraine. Ansonsten schließe ich mich der deutlich besser formulierten Aussage im letzten Absatz von Siewurdengelesen (6) an.
@Woogie: Okay, danke für die Klarstellung! Sorry, dass ich so persönlich reagiert habe!
Aber der Nazi-Vorwurf geht einem halt ein bisschen auf den Senkel, wenn man durch die Ukraine reist, überall Synagogen besucht, Juden offen und sorglos mit Kippah und sogar othodoxerer Bekleidung herumlaufen sieht und weiß, dass der Präsident jüdisch ist. Wenn man am Bahnhof in Odessa ankommt, begrüßen einen kein Hakenkreuz oder so, sondern Hammer und Sichel und ein Konterfei von Lenin. Überall stehen Sowjetdenkmäler für die Helden, die gegen die Nazis gekämpft haben. Und das sind keine verfallenden Denkmäler, sondern die werden gepflegt und es liegen frische Blumen davor.
Ich finde die Faschisten in der Ukraine auch nervig und gefährlich. Insbesondere weil die ukrainische Armee 2014 so schwach und unorganisiert war, haben diese privat organisierten Milizen leider einen großen Raum im Kampfgeschehen im Donbass eingenommen.
Ein anderes Problem ist das Totschweigen der Kollaboration mit den Nazis durch einen Teil der Ukrainer.
Aber politisch spielen die Rechten keine große Rolle. Im Parlament der Ukraine sind weniger rechtsradikale Abgeordnete als in Deutschland, in Österreich, in Frankreich, in Italien, in Dänemark, in Estland, in Ungarn u.s.w.
Klar, null Rechte wäre besser, aber vieles von dem Nationalismus ist auch eine Reaktion auf die russischen Annexionen und Besetzungen. Ich habe viele Ukrainer getroffen, die bis 2014 gar nicht richtig Ukrainisch sprachen, weil sie es einfach nicht brauchten, weil ja sowieso fast jeder zweisprachig war. Viele haben auch einfach nie über ihr Ukrainertum als Abgrenzung zum Russentum nachgedacht, sie sahen da keinen Gegensatz. Aber wenn ein Land behauptet, dass andere habe keine Existenzberechtigung, dann schürt das eben das Nationalbewusstsein.
Das Verhältnis zu Russland war bei den meisten eher ein Desinteresse, so wie eben überall in Europa. Die Leute fahren halt lieber nach Mailand statt nach Magnitogorsk, und schauen lieber Hollywood-Filme statt russischer Filme, die seit dem Ende der Sowjetunion ja auch wirklich nachgelassen haben.
Ihr seid ein Spitzenpublikum