Weise Worte eines Altkanzlers
Mittwoch, 26.1.2011, 12:40 > daMaxHelmut Schmidt hat mich in letzter Zeit mit seinen Basta-Aussagen und seiner offen zur Schau gestellten Ignoranz für tagespolitische Themen eher genervt. Nun hat er sich jedoch zur Gorch-Fock-Angelegenheit zu Wort gemeldet und was er da sagt, ist hochgradig zitierwürdig:
Die Abschaffung der Wehrpflicht könne "erhebliche, erst langfristig auftretende Folgewirkungen haben", warnte der SPD-Politiker. So könne die Professionalisierung der Armee "zu Kastendenken führen". Die Bundeswehr habe ohnehin die Tendenz zu glauben, "sie sei etwas Besonderes. Und diese Neigung, sich für etwas Besonderes zu halten, wird sich natürlich in einer Berufsarmee noch stärker ausprägen als bisher schon". Schmidt sagte, die Vorstellung einer Armee als eine Art besondere Schicksalsgemeinschaft "wäre lebensgefährlich für unsere Demokratie".
Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Halt doch: die Abschaffung des Wehrdienstes führt auch zu einer Abschaffung des Sozialdienstes und das ist ein weiterer Sargnagel für den Sozialstaat. Das ficht unsere Eliteschüler von der FDPCDUCSU natürlich nicht an, ich wollte es nur mal gesagt haben.
Zum letztem Absatz, Sozialdienst: Bisher konnte ich nur lesen das die fehlenden Zivis in Zukunft durch Freiwillige ersetzt werden sollen? Mir, als einem der das Schlamassel wahrscheinlich nicht überblickt geht da was nicht auf. Da wird ein grandioses Versorgungsloch noch größer und wenige scheint es zu kümmern. Schmidt halte ich, losgelöst von Parteiämtern, eigentlch als ganz passabel. Lese gerade ein Büchlein mit dem Titel "Auf eine Zigarette mit Helmut Schmidt" und bin amüsiert bis beipflichtend zu manch Aussagen des alten Herrn.