Datenaufkommen

Dienstag, 2.6.2009, 11:23 > daMax

Wem das ganze Gefasel von der Bedrohung durch Vorratsdatenhaltung zu abstrakt ist, bekommt hier ein hervorragend plastisches Beispiel. Fefe hat's geschrieben, ich hab's ganz dreist kopiert (nur das PDF habe ich auf meinen Webspace gezogen um Fefe Bandbreite zu sparen):

OK, Leute, jetzt kommt mal was wichtiges. Wir erzählen ja seit Jahren, dass man vorsichtig sein muss, was man überall für Daten hinterlässt. Hier ist mal ein besonders cooles Beispiel, an dem man das hervorragend illustrieren kann. Ein Kumpel von mir hat sich mal bei Touch and Travel eingetragen, und der hat gerade seine Abrechnung gekriegt und sie freundlicherweise geschwärzt zur Verfügung gestellt. Hier ist die Rechnung. Guckt euch das mal an. Nur damit ihr mal schwarz auf weiß sehen könnt, wie viele Daten nur bei sowas schon anfallen.

So und jetzt überlegt euch mal, dass man bei der Vorratsdatenspeicherung noch mehr sieht. Wenn ich mit meinem Handy durch Berlin fahre, dann gibt es einen Datenaustausch zwischen Handy und Netz beim Zellenwechsel, d.h. die sehen nicht nur die Details aus dieser Rechnung, die sehen auch noch den Weg. Touch&Travel sieht vor, dass das Telefon SMSsen schickt, um die Zellenübergänge aufzuzeichnen. Und dieser Datenaustausch fällt selbstverständlich unter die Vorratsdatenspeicherung.

Diese ganzen neuartigen Bedrohungen sind alle zu abstrakt in meinen Augen. Wenn wir davor warnen, dass man damit Bewegungsprofile erstellen kann, ist das für die meisten nicht greifbar genug. Ich hoffe mit dieser Rechnung wird dann langsam jedem klar, was das konkret heißt.

Denkt man drüber nach. Und dann erklärt das auch mal euren Eltern, Freunden und Verwandten. Das ist nämlich die zentrale Einsicht, die wir mal kommunizieren müssen, wenn wir die Vorratsdatenspeicherung in die Mülltonne der Geschichte stopfen wollen.

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