Lasst uns alles frei und kostenlos machen (Update)
Montag, 27.2.2012, 18:40 > daMaxUpdate: bitte lest euch dringend diesen Kommentar (und die beiden folgenden) durch, bevor ihr euch irgendwo eintragt. Ich muss mir das mal in Ruhe zu Gemüte führen, würde vorerst aber mal meine Unterstützung für diese Leute aussetzen (was nichts daran ändert, dass ich die im Video geäußerten Gedanken für richtig halte).
The Free World Charter. Träumerei? Oder echte Vision? Was meint ihr? Man kann sich da übrigens eintragen.
Veröffentlicht unter CC-BY mit jeder Menge Untertiteln.
Die Freie Welt Charta ist eine Grundsatzerklärung, die uns die Möglichkeit gibt, das Leben auf der Erde für all ihre Bewohner so optimal wie möglich zu gestalten, Armut und Gier aus der Welt zu schaffen und unsere Entwicklung anzukurbeln.
Dies ist weder politisch noch religiös, diese zehn kurzen Grundsätze könnten die Grundlage für eine neue, weiterentwickelte Gesellschaft sein, die kein Geld benutzt und frei, fair und nachhaltig lebt. Die Grundsätze beruhen ausschließlich auf dem Naturrecht, gesundem Menschenverstand und dem Fortbestand des Lebens.
Die Freie Welt Charta wird heutzutage weitestgehend als eine logische Weiterentwicklung angesehen, die sich aus dem Versagen der heutigen Gesellschaft ergibt; und sie ist ein natürlicher Schritt in unserer Evolution.
Bitte denken Sie über diese Initiative nach:
http://www.freeworldcharter.org/de
(via e-gruppe)
a) ...empfehle ich dem Macher des Videos einmal über die grundlegenden Funktionen einer Währung (also Geld) nachzudenken. Dann sollte seine Frage schonmal beantwortet sein.
b) ...wäre es vllt angebracht reale, konkrete Beispiele bzw. Szenarien durchzudenken. Du möchtest ein Haus bauen und einen Audi haben. Wie kommst du ohne Geld da ran? Das wäre doch schon mal ein Anfang. Oder: Du erhältst eine Wohnung / einen Wohnort - was Vergleichbares an Wert könntest du als Individuum dem Anbieter deiner Bleibe geben und wie beschaffst du es?
c) ...wer meldet sich freiwillig bei der Stadtreinigung?
Okay. Klingt nachvollziehbar.
Das setzt natürlich voraus, dass niemand egoistisch handelt. Dass alle am Gemeinwohl interessiert sind. Das ist in kleinen Gruppen wahrscheinlich möglich. Allein innerhalb Deutschlands könnte ich mir das schon nicht vorstellen, da es zu viele sind.
So einen Zustand hat es ja durchaus "vor uns" gegeben. Und selbst da gab es Einteilungen in arm und reich. Verschiedene "Klassen". Die Gleichung, die hier gemalt wird, sieht idyllisch aus, solange alle Werte dem selben Typ entsprechen. Sobald es Abweichungen gibt, kippt das Ganze. Das, übertragen auf den Gemeinwohlgedanken aller (vs. Egoismus). Ich kann's mir nicht vorstellen
@benovativ, ja, so richtig klar sehe ich das Bild auch noch nicht vor meinem geistigen Auge. Aber ich denke es hilft ungemein, sich auch solch nebulöse Ziele warm zu halten. Alleine dadurch, dass du und ich darüber reden, könnten wir ja schon daran teilhaben, dem Ziel ein Stückchen näher zu kommen. Holistik und so, Sie verstehen?
Und wegen "das hat es schon vor uns gegeben": tja, was wir da mit uns rumschleppen ist halt Primatendasein inklusive der Territorialkämpfe all unserer Millionen von Vorfahren. Meine Vorstellung von Erleuchtung ist es, diese Fesseln abzustreifen. Wenn das die gesamte Menschheit hinkriegen würde, wäre das doch mal wenigstens etwas, das bisher noch nicht versucht wurde. Vielleicht ein Weg aus der Krise.
PS: solange auf die Räumung einer Occupy-Zeltstadt jedoch immer noch so reagiert wird:
und so
und so
sind wir noch weit von der von mir angestreben Weisheit entfernt. Das zeigt, wie tief der Spaltpilz sitzt. Vor allem, wenn der Britische Finanzminister zeitgleich zugibt, dass die Regierung endgültig pleite ist.
@benovativ, zu a) und b):
Wenn wir alle einsehen würden, dass Besitz generell ein Irrtum ist, wäre vieles von diesem ganzen Geldgedanken hinfällig. Wieso Irrtum? Weil zuerst mal dieser Planet da war inklusive aller Rohstoffe und Pflanzen und Tiere. Dann kamen wir. Das ganze Zeugs hier gehört uns doch nicht wirklich, wir haben uns das einfach unter den Nagel gerissen und verlangen jetzt eine Gegenleistung dafür, irgendetwas wieder "herzugeben".
Verstehst du, was ich meine? Bleibt also noch der "Wert" der Arbeit, die man aufwendet, um aus Rohstoffen Materialen, Werkzeuge, Gegenstände usw. zu machen. Diese wollen wir auch "entlohnt" bekommen, nicht wahr? Auch hier herrscht meiner Meinung nach ein großer Irrtum vor: wir erwarten immer, eine direkte Gegenleistung zu bekommen. Sieh's doch mal von diesem Standpunkt: wenn Person A bspw. Papier herstellt, Person B bindet daraus Bücher und C und D schreiben tolle Romane oder Sachbücher. Nun könnte A doch z.B. davon profitieren, dass er ein Buch von D liest das ihm hilft, besseres Papier herzustellen. Oder er hat einen tollen Leseabend wegen eines Romans von C. Dann hat er doch was für seine Arbeit bekommen, wenn auch "über Bande".
Das alles würde völlig ohne Geld funktionieren, wenn einfach alle kapieren würden, dass sie Teil einer größeren Gemeinschaft sind, die nicht möglich wäre, wenn nicht alle daran partizipieren würden. Und dass diese Gemeinschaft es eben schon "wert" ist, dafür Arbeit zu leisten. Egal was. Kunst, Handwerk, Viehzucht, Ackerbau, Astronomie, Lasertechnik.
und zu c)
wenn man eben nicht darauf angewiesen wäre 8-10 Stunden täglich einem Job hinterherzuhecheln, auf den man meistens sowieso keinen Bock hat, würden sich sicher Leute finden, die helfen, die Stadt in Ordnung zu halten. Ich würde z.B. da auch dazu bereit erklären, in meiner Nachbarschaft für saubere Straßen zu sorgen. Man könnte so etwas auch als eine Art Sozialdienst etablieren, den jeder hin und wieder zu leisten hat, so etwas wie die schwäbische Kehrwoche.
Ieeeek. Wir können gerne über eine bessere Welt sprechen und dabei auch etwas utopisch sein. Aber anti-semitischer Eso-Techno-Faschismus geht garnicht.
@Daniel Baulig, huch? Der Name sagt mir mal genau gar nix. Bildungslücke?
@da]v[ax, die Zeitgeist Bewegung ist von zweifelhaftem Ruf, vielleicht vergleichbar mit Scientology. Occupy Frankfurt hatte mit ihnen auch so seine Probleme. @riotburnz hat damals eine kleine Podcast Reihe dazu gemacht, wo er jemanden von Zeitgeist interviewed hat.
Ich mag das jetzt nicht im Detail ausführen, aber google mal nach Venus Project und The Zeitgeist Movement. Kritischen Denkern sollte das schnell aufstoßen, was man dort so findet. Steckt tief drin im braunen Brackwasser von Truthern und Eso-Spinnern.
Spannender Diskurs; den ich leider gerade nur überfliegen kann.
Von den Zeitgeistern halte ich auch nix, von der Idee der "Free World Charta" ebenso wenig, wir sind weder Aliens, noch Übermenschen, noch vom Intellekt her so weit, als das sowas hinhauen würde. Ihr kennt den Begriff "kritische Masse". Und die haste bei so/einer Utopie flott; so schnell kannste nicht mal New World Order buchstabieren.
Deshalb (und aus vielen anderen Gründen) plädiere ic nach wie vor für einen modernen, angepassten 2012er Anarchismus:
http://doktorsblog.de/wp-content/uploads/image/anarchism/whyanarchism.jpg