Die Tamriel-Tagebücher 5: Die Odyssee des Louis Letrush
Donnerstag, 26.2.2015, 18:11 > daMaxAnm. d. Red.: ich habe inzwischen mit einem neuen Charakter angefangen. Diesmal spiele ich einen Khajiit namens Rakh'da, ein typischer schleichender Bogenschütze mit diebischen Fingerfertigkeiten, der keinerlei Skrupel hat, anderer Leute Besitztümer an sich zu nehmen. Dank Predator Vision können meine Khajiit im Dunkeln auf Infrarotsicht umschalten, deshalb sind die Nachtbilder etwas bunter als gewohnt. Außerdem sind diverse Mods dazu und andere weg gekommen. Die Hauptauffälligkeit zu vergangenen Tagebucheinträgen dürfte URWL anstelle von CoT sein. Wie dieser Artikel aufm Streichelfon aussieht, mag ich mir gar nicht ausmalen.
Liebes Tagebuch,
als ich neulich in Riften war und mir im Bee and Barb ein gepflegtes Black-Briar Mead oder auch was Härteres gönnen wollte, quatscht mich so eine schmierige Type von der Seite an. Er stellte sich als Louis Letrush vor und erzählte mir eine wortwörtliche Story vom Pferd: Er hat Sibbi Black-Briar ein Pferd namens Frost abgekauft, leider wurde Sibbi in den Knast gesteckt bevor der Kauf vonstatten gehen konnte und jetzt hätte er gerne sein Geld zurück. Louis hat eine ausgeprägte Phobie vor Justizvollzugsanstalten und so kann er nicht selbst dort vorsprechen. Ob ich nicht vielleicht...? Sicher, Digger.
Im Knast angekommen erzählt mir der Delinquent, dass das Pferd ja eigentlich nicht so direkt ihm sondern eher seiner Mami gehört. Und als wäre das nicht schon schräg genug, kommt er gleich mit dem nächsten schrägen Ding daher: ob ich nicht einfach das Pferd samt Besitzurkunde klauen und an Louis geben könne? Warum nicht, also los.
Einen halben Tagesmarsch östlich von Riften liegt die Ferienhütte der Black-Briars, idyllisch am Berghang mit Blick über das ganze Tal. Drinnen war es leider weniger idyllisch, das ganze Haus war voller Söldner. Zum Glück sind die vom vielen Rumpöbeln offenbar taub und so konnte ich mich auf Samtpfoten in den Keller schleichen, die Papiere krallen, wieder raus schleichen, Frost besteigen und ab durch die Mitte.
Louis wartete einen Kilometer weiter auf mich, um das Pferd in Empfang zu nehmen. Nun hatte ich gerade nichts besseres zu tun und wollte doch mal gucken, was der wohl mit seinem neuen Haustier machen würde. Ich fange also an, ihm hinterher zu schleichen. Louis scheint ein rechter Draufgänger zu sein. Er greift einfach alles an, was links und rechts im Gebüsch krabbelt. Sein neues Pferd verliert er schon im 3. Gemetzel, das scheint ihn jedoch nicht weiter zu bekümmern. Dafür habe ich die ganzen Mühen auf mich genommen? Na, vielen Dank auch.
Ich schleiche ihm weiter hinterher, bis er an einer Wegkreuzung einen Wolf erlegt, sich danach an den Wegweiser stellt und stehen bleibt. Ich quatsche ihn an, er reagierte er nur noch mit "Hallo" und "Guten Tag", mehr ist nicht mehr aus ihm heraus zu holen. In meiner Verzweiflung schallere ich ihm eine, woraufhin er sich fuchsteufelswild auf mich stürzt. Ich renne weg und siehe da: kaum waren wir zusammen über die nächste Brücke gelaufen, musste ich mich nur noch im nächsten Gebüsch verkriechen und Louis ging nach kurzer Verwirrung ("Where are you?") wieder seiner Wege. Da ich mir mit der Ohrfeige jedoch ein Kopfgeld von 40 Septim eingehandelt hatte, machte ich einen kleinen Zeitsprung zurück und fing an zu überlegen wie ich ihn dazu bekommen könnte, seinen Wachposten am Wegweiser aufzugeben, ohne von mir eine verpasst zu bekommen.
Ein paar hundert Meter weiter lauerte ein Säbelzahntiger im Gebüsch. Vielleich könnte der mir bei einer Louis-Letrush-Verwirrungsaktion zur Hand gehen.
"Huhu, Pussycat! Hierher!"
Der Tiger stürzt sich auf mich, ich renne Richtung Louis. Der geht wie ertwartet sofort zum Angriff auf die Großkatze über. Nun sind Säbelzahntiger keine so leichte Beute wie Wölfe, wie Louis schmerzhaft feststellten sollte. Da er aber offenbar unsterblich ist, ließ der Tiger immer wieder von ihm ab um statt dessen wieder mich zu attackieren. Ich renne also ein Stück den Weg runter Richtung Brücke und dann solange im Kreis herum, bis Louis wieder bei Kräften ist und sich auf den Tiger stürzt. Einen Prankenhieb später liegt Louis wieder jammernd am Boden und der Tiger funkelt mich böse an.
Dieses Spiel wiederholte sich zahllose Male, bis wir drei es zusammen über die Brücke geschafft hatten. Ein gezielter Pfeilschuss meinerseits streckte nun das Kätzchen nieder und Louis fing an, Richtung Whiterun von dannen zu ziehen. Ich wieder hinterher. Louis ist wie gesagt ein echter Haudrauf und so ließ er es sich auch nicht nehmen, bei den Valtheim Towers einen kleinen Umweg einzulegen, um erst mal sämtliche Banditen zu vermöbeln. Dabei hatte er wieder alle Zeit der Welt, ging methodisch von unten nach oben vor, überquerte die Brücke und kloppte alles und jeden in den White River.
Anschließend ging es wieder Richtung Whiterun, aber schon nach 100 Metern legte Louis sich mit gleich 2 Säbelzahntigern an. Na, das kann ja heiter werden. Zum Glück sind diese Katzen dumm wie Bohnenstroh und so machte ich mir einen Spaß daraus, mir einen sicheren Felsvorsprung zu suchen, von dem aus ich dem Kampf stundenlang zugucken konnte. Irgendwann hatte Louis auch diese Tiger nieder gerungen und latschte wieder von dannen, ich natürlich hinterher.
Und dann geschah etwas Unvorhergesehenes. Hinter der Brücke über den Whiterun bog Louis erst in Richtung Riverwood ab, schlug sich dann aber rechts in die Büsche und... verschwand! Vor meinen Augen! Ich also nochmal einen kleinen Zeitsprung zurück gemacht und ihm nochmal hinterher. Diesmal latschte er direkt Richtung Whiterun und... verschwand wieder. Direkt vor meinen Augen. Eben noch da und dann ZACK! weg. Selbst mit Konsolenbefehlen konnte ich ihn nicht mehr wieder finden. Schade. Ich hatte mich so an ihn gewöhnt
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