Im gesamten Stuttgarter Westen wurden Parkautomaten aufgestellt und die so geschaffene Geldscheißmaschinerie wurde mit dem Neusprech "Parkraummanagement" ausgezeichnet. Ich kapiere nicht, warum die "Protestmetropole" Stuttgart diesen superdreiste Abzocke hinnimmt, ohne auf die Barrikaden zu gehen. Womöglich ist es mit den schwäbischen Wutbürgerles doch gar nicht so weit her? Das Stuttgarter Wochenblatt schreibt in seiner neuesten Ausgabe:
Bürgermeister Martin Schairer rechnet mit rund 4,5 Millionen Euro an Mehreinnahmen im Jahr durch die Bewohnerausweise, Parkscheine und Knöllchen. Geld, das zweckgebunden für städtische Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen wieder ausgegeben werden soll.
Lohnende Sache, würde ich sagen. Der Hammer kommt aber erst noch. Als Begründung für diese dreiste Wegelagerei wird - ausgerechnet - die "Wettbewerbsfähigkeit" genannt:
Der VVS (Verkehrsverbund Stuttgart) hat in den letzten sechs Jahren die Fahrpreise um knapp 19 Prozent angehoben. Im Zuge der Wettbewerbsfähigkeit wurden da eben auch die Preise für das Parken angehoben.
WTF?! Weil ein Gangster mir jetzt mehr Geld abknöpft, muss der andere Gangster dem gleich ziehen? Das ist echt zwingende Marktlogik. Tja, das Gold Geld soll "zweckgebunden" ausgegeben werden, damit scheidet eine Subventionierung oder gar ein Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes eher aus, oder?
PS: Das Bild ist übrigens nicht geshoppt sondern nur fotografiert (gut okay, ich habe an den Farben rumgefingert). Der Automat steht hier ums Eck
(bild: daMax [CC BY-NC-SA])