Endlich mehr Überwachung, Folge 2.452
Februar 9th, 2016, 10:37Heute: Vollüberwachung dank elektronischer Fahrkarte in Berlin. Bewegungsprofile inklusive.
Heute: Vollüberwachung dank elektronischer Fahrkarte in Berlin. Bewegungsprofile inklusive.
Habt ihr Gattaca gesehen? Nicht? Dann wird's Zeit. Kuwait macht Ernst.
Im Rahmen eines neuen Anti-Terror-Gesetzes verabschiedete das kuwaitische Parlament im Juli 2015 ein Gesetz, das alle 1.3 Millionen Bürger_innen und 2.9 Millionen Bewohner_innen verpflichtet, ihre DNA in eine nationale Datenbank eintragen zu lassen. Wie die Kuwait Times Ende Januar berichtete, laufen die Vorbereitungen, um die Datenbank noch dieses Jahr zu realisieren. Sie soll auch Besucher_innen umfassen, bei Weigerung drohen ein Jahr Haft und eine Strafe von fast 30.000 Euro. Gibt jemand eine falsche Probe ab, drohen sieben Jahre Haft. Das Gesetz war nach einem Anschlag auf eine schiitische Moschee verabschiedet worden, bei dem 26 Menschen getötet und 227 weitere verletzt wurden. Man sei „zu fast allem bereit, was die Sicherheit in diesem Land verbessert“, hieß es von von einem Parlamentsabgeordneten.
Der von mir hervorgehobene Satz könnte auch einem Uhl, einem Bosbach oder einem Cybert Seibert aalglatt über die Lippen gehen. Mark my words, kids.
bild: thierry ehrmann [CC BY])
flatter hat mal wieder zugeschlagen und ich spreche eine dringende Leseempfehlung aus: Höhere Moral
...kommt die braune Scheiße immer wieder hoch. Beispiel AfD: die Dame, die sich auf Twitter dafür aussprach, Kinder von Flüchtenden an der deutschen Grenze zu erschießen, ist die Enkelin des 1949 als Kriegsverbrecher verurteilten ehemaligen Reichsfinanzministers Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk.
Großvater, wie war das damals,
als Häuser brannten,
und Scheiben eingeschlagen wurden,
weil dem Mob die Religion
der Geschäftsinhaber nicht passte?
Großvater, wie war das damals,
als Zeitungen druckten,
dass das Leben einiger Menschen
einfach weniger wert sei,
als das von Deutschen?
Großvater, wie war das damals,
als Menschen flohen, durch ganz Europa,
vor Krieg und Massenvernichtung,
während sich andere scharten
hinter den Predigern von Hass?
Großvater, wie war das damals,
als auf der Straße
bewaffnete Gruppen arischer Männer
die Straßen sicher hielten,
und sauber, für die arische Frau?
Großvater, wie war das damals,
als eine neue Partei gewählt wurde,
die Hass predigte gegen Menschen,
die ihr irgendwie
nicht deutsch genug waren?
Großvater, wie war das damals,
zweitausendsechzehn?
Dieses Gedicht macht gerade auf soup.io die Runde. Autor unbekannt. Ich habe es gerade in der Suppe gefunden, dort hinein kam es durch scatty, der wiederum hat es von irgendeinem Twitterserver, wo sich im Moment nur @muetsch mit diesem Ding findet,der die Urheberschaft jedoch auch bestreitet.
Update:Das Gedicht ist von Christine R.
Der Terror von rechts hat wieder eine Schippe draufgelegt.
Unbekannte haben in der Nacht zum Freitag einen Anschlag mit einer Handgranate auf eine Flüchtlingsunterkunft im baden-württembergischen Villingen-Schwenningen verübt.
Die scharfe Handgranate landete um 1.15 Uhr auf dem Gelände der Unterkunft im Schwarzwald-Baar-Kreis. Der Splint, mit dem solche Sprengkörper gesichert werden, war gezogen, die Granate explodierte jedoch nicht. In der Hülle befand sich Sprengstoff. Es sei aber unklar, ob sich auch ein Zünder darin befand.
Die Polizei verliert ihren Humor trotzdem nicht:
Zu möglichen Verdächtigen sagte Thomas Kalmbach, Sprecher der Polizei in Tuttlingen, SPIEGEL ONLINE: "Zur Gruppe 'Refugees Welcome' gehörte der Täter sicher nicht." Ob die Angreifer einen rechtsextremistischen Hintergrund haben, sollen die Ermittlungen zeigen.
Ich bin sicher, das war nur ein verwirrter Einzeltäter und von einer politischen Gesinnung weit und breit keine Spur. Fuck this shit. Wir stecken MITTEN drin in der Entstehung eines neuen Faschismus. Mark my words, kids.
Kein Scherz (Vorsicht Facebook!)
PS: und hier noch so ein Ding.
Holger Bleich is not impressed:
Zivilcourage kann aber nur da stattfinden, wo man mit Hass und Hetze konfrontiert wird – auf der Straße zum Beispiel. Flüchtlingshelfer werden auf Facebook den Aufruf zum Abfackeln der Unterkunft eher nicht wahrnehmen, solange er nicht direkt in ihrem Profil gepostet wird. Wie sollen sie da Zivilcourage und Gegenrede leisten? Entweder, Sandberg versteht ihre eigene Plattform nicht, oder sie will Nebelkerzen werfen, um von der eigenen Verantwortung für strafbare Beiträge der Nutzer abzulenken.
Update: in Wirklichkeit funktioniert das dann so und die Faschos klatschen dumpf Beifall.
Sascha Lobo hält Pegida & Co. für ein Phänomen der Dummheit, Thomas Stadler hält dagegen, dass es sich um ein Echokammerproblem handelt:
Wir hatten das Netz einst als grenzenlos wahrgenommen und das könnte es auch sein, wenn wir es anders nutzen würden. Aber wir denken in Schubladen und soziale Netzwerke fördern dieses Schubladendenken ungemein. Soziale Medien, nicht das Web als solches, wirken mittlerweile als Katalysator zur Verfestigung vorgefasster Positionen. Dieses Phänomen ist in manchen Teilöffentlichkeiten zwar stärker ausgeprägt als in anderen. Dennoch werden wir uns in Zukunft noch stärker damit befassen müssen, wie sich die zunehmende Entstehung von Teilöffentlichkeiten und Filterblasen gesamtgesellschaftlich auswirkt. Die Polarisierung, die wir gerade erleben, dürfte nicht zuletzt auf neue Teilöffentlichkeiten und Filterblasen zurückzuführen sein, die in sozialen Netzen entstehen.
Update: ich sage: die sind doch alle doof. So.
Jan Böhmermann bringt es auf den Punkt:
Falls ihr den Film "Die kommenden Tage" noch nicht gesehen habt, jetzt wäre ein guter Zeitpunkt dafür. Der ist schon 5 Jahre alt und zeigt genau auf, was im Moment abgeht.
flüchtlinge | grenzen dicht | völkerwanderung
(via reizzentrum)
Fünf UN-Experten kritisierten in einer gemeinsamen Erklärung vom 19. Januar Frankreichs Ausbau der flächendeckenden Überwachung und das Gesetz zum Ausnahmezustand. Die Berichterstatter erklärten die Maßnahmen für exzessiv, unverhältnismäßig und im klaren Widerspruch zu internationalen Abkommen.
Das wird Herrn Hollande und seine erfahrenen Sicherheitsbeamten sicher zutiefst beschämen.
Ey, lass mich einfach rein, okay? |
Ich will das hier nie wieder sehen. |
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Da Politiker im Regelfall von neuen Dingen nichts verstehen, halten wir es für notwendig, sie davor zu schützen. Dies ist im beidseitigen Interesse, da unnötige Angstzustände bei ihnen verhindert werden, ebenso wie es uns vor profilierungs- und machtsüchtigen Politikern schützt.
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