Die bekannten Lügen und Widersprüche
Montag, 8.6.2009, 18:57 > daMaxDas Bundesfamilienministerium unter der Fuchtel von Zensuruschi von der Leyen hat eine FAQ-Liste zum Thema Netzsperren und Kinderpornographie herausgebracht. Schön liest sie sich nicht, enthält sie doch im Endeffekt nur die wiedergekäut dargebotenen Fehlinformationen, die jedoch mit einem Schuss Widersprüche aufgepeppt wurden. Bettina Winsemann (Twister) hat sich eingehend damit beschäftig und setzt alles daran, die Liste in der Luft zu zerreissen.
Telepolis: Lügen und Widersprüche
Regelmäßigen Lesern dieses Blogs werden sich allerdings keine allzu neuen Einsichten ergeben.
Beispiel:
Dennoch steigt der Vertrieb von Kinderpornographie über das Internet: 2007 stellt die Polizeiliche Kriminalstatistik gegenüber dem Jahr zuvor einen Zuwachs von 111 Prozent fest.
Wie schon etliche Male festgestellt wurde, handelt es sich bei diesem Zuwachs von 111% nicht um die Menge der tatsächlichen Fälle des Vertriebes von Kinderpornographie über das Internet. Die Statistik des Bundeskriminalamtes (BKA) spricht hier von der Anzahl der eingeleiteten Ermittlungsverfahren, die auch eingestellte Verfahren beinhaltet und somit über eine tatsächliche Erhöhung der Fälle von Kinderpornographieverbreitung über das Internet nichts aussagt.
Diese Fehlinterpretation ist bereits sehr oft richtiggestellt worden, unter anderem bei Heise Online und Netzpolitik. Bedauerlicherweise wird der angebliche "111% Anstieg von Kinderpornographie im Internet" aber weiterhin kommuniziert und findet sich unter anderem in Artikeln der Welt sowie auf den offiziellen Seiten der Bundesregierung, wo gleich von einem Anstieg der Anbieter gesprochen wird.
Da die Fehlerhaftigkeit hier leicht nachgeprüft werden kann, ist es kaum verständlich, dass die Zahl weiterhin unkorrigiert verbreitet wird. Auch hier kann davon ausgegangen wird, dass die Aussage lediglich dazu dienen soll, dem Leser Frau von der Leyens Ansinnen nahezubringen.
Antworten
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