Endlich mehr Überwachung, Folge 3.031
Die gerade durchgewunkene Passagiervorratsdatenspeicherung reicht offenbar noch nicht, wir brauchen mehr Daten weil Terror.
Die Daten würden in einer „Vorabkontrolle“ von den zuständigen Grenzbehörden mit nationalen und internationalen Informationssystemen abgeglichen. Derart angemeldet könnten die Reisenden dann von einer schnelleren Abfertigung beim Grenzübertritt von automatischen Kontrollsystemen profitieren. Das ETIAS wird deshalb als Werkzeug zur „Reiseerleichterung“ bezeichnet. Eine garantierte Erlaubnis der Einreise bedeutet die Anmeldung jedoch nicht.
Ach so, alles ganz anders, diesmal wegen Reiseerleichterung. Ja dann...
Zensur® und Überwachung™
Die EU-Kommission will Zensur und Überwachung von Nutzerinhalten auf Online-Plattformen in die Hände von Unternehmen wie Facebook und Google legen.
What could possibly go wrong? Diese EU-Kommission kommt mir inzwischen vor wie direkt aus Orwells, Huxleys und Kafkas schlimmsten Alpträumen entsprungen.
(bild von Samjhana Moon [CC BY-ND])
Wo sind die Cybercops?
Unsere Regierung cybert aus allen Rohren, da wird vielleicht die Frage erlaubt sein, wie es sein kann, dass inzwischen ein Drittel der deutschen Unternehmen von Erpressungstrojanern betroffen ist, ohne dass sich auch nur einer unserer Cyberhanseln davür verantwortlich fühlt. Statt dessen verteidigen wir unsere Freiheit im Cyberraum. Super. Echt jetzt. Ganz groß, liebe Cyberregierung.
Sind hier Minecraft-Spieler anwesend?
Wird Zeit für neue Passwörter und eventuell gesperrte Kreditkarten, denn:
Einem Sicherheitsforscher wurden Log-in-Daten von 7 Millionen Mitgliedern der Minecraft Community Lifeboat zugespielt. Eine Überprüfung legt die Echtheit der Daten nahe.
"A very interesting bug", oder: Der kaputte DateTimePicker unter Windows 64bit
Himmel hilf! Gestern Nachmittag wollte ich das
ValueChanged()
-Event eines DateTimePickers
debuggen. Zwar sprang der Debugger am Breakpoint an, aber dann hängte sich Visual Studio auf. Und nicht nur das: auch sämtliche anderen Programme (Outlook, Lync, Explorer, die Windows-Taskleiste usw.) verweigerten die Mitarbeit und zwar genau so lange, bis ich VS hart abgeschossen hatte. Was ich jeweils 2x machen musste, weil auch das Fenster hier rechts eingefroren war.
Ich machte mich also auf die Suche und probierte diverse mehr oder weniger esoterische Lösungsvorschläge aus.
Stunden später.
Das Problem ist tatsächlich ein Problem des DateTimePickers:
Symbolbild 1990
Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch
Im Gegensatz zu Liam Dutton werde ich es wahrscheinlich in diesem Leben nicht mehr lernen, den Namen dieses Ortes in Wales korrekt auszusprechen.
(via volldost)Neues aus dem Copyrightkrieg
Heise lesen lohnt heute mal wieder. Urheberrecht: Die digitale Urheberrechtsreform versackt im Fiasko
"Der überwiegende Anteil der Leute gibt unfassbar viel Geld für kreative Produkte aus", unterstrich Otto. Da funktioniere es nicht, die Nutzer mit Abmahnungen in Höhe von bis zu 1500 Euro zu überziehen "für Dinge, die nicht gravierender sind wie Falschparken". Auch Geoblocking empfänden die Kunden, die legal Inhalte erstünden, "als zutiefst unfair".
Die Contentmafia lässt sich dieses einladende Fettnäpfchen natürlich nicht nehmen und kontert galant mit:
Die Sache mit den massenhaften Abmahnungen sei "keinem leicht gefallen" und habe nicht für ein positives Umfeld gesorgt, räumte Florian Drücke vom Bundesverband Musikindustrie ein.
Von Einsicht leider keine Spur.
Endlich mehr Überwachung, Folge 3.023 (update)
Berliner Justizsenator fordert Überwachung von Online-Kommunikation.
Der Berliner Justizsenator Thomas Heilmann (CDU) hat sich für eine Änderung des Landesrechts ausgesprochen, um die Überwachung von Gesprächen sowie Chats via Skype und ähnlichen Diensten zu ermöglichen
und fast zeitgleich fordert unser Geliebter Bundesrat eine Vorratsdatenspeicherung bei Messengerdiensten wie WhatsApp, Line und Telegram.
Herrlich, so ein Rechtsstaat.
Update: Merkel will mehr Geld, mehr Personal und mehr Befugnisse für den Sicherheitsapparat.
Und jetzt alle: Ich. Bin. Frei!
LuxLeaks: Shoot the messenger
Im Mittelalter wurde der Überbringer schlechter Nachrichten gerne mal einen Kopf kürzer gemacht. Bei dieser Art der Gerichtsbarkeit sind wir inzwischen wieder angekommen. Vor einiger Zeit gab es einen großen Wirbel um eine CD voller Steuerhinterziehungsbeweise, die aus einer großen Bank in Luxemburg herausgeschleust wurde. Heute stehen nicht etwa die Steuerhinterzieher vor Gericht sondern die Whistleblower, die diese CD veröffentlicht haben.
Ach und:
Solche Prozesse werden leider mit der neuen EU-Richtlinie zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen in Zukunft eher häufiger als seltener werden.
Die beste Demokratie, die man für Geld kaufen kann.