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Die Kriegsspielmesse

Na das trifft sich ja wieder perfekt: letzten Donnerstag beklage ich mich noch lang und breit bei Doktor Chris, dass mich moderne Computerspiele total langweilen, weil sie - meist - nur noch von Krieg handeln und heute schreibt (hag) bei heise einen Kommentar zur gerade in Köln zuende gegangenen Gamescom mit dem Titel "Von der Familien- zur Kriegsspielmesse", denn so familiär geht es da zu:

Echtes Kriegsgerät präsentierte die Bundeswehr im Untergeschoss der Halle 10 und warb mit einem gepanzerten Fennek-Spähwagen und dem Slogan "Karriere mit Zukunft" um neue Rekruten. Immerhin: Echte Waffen, wie sie das US-Militär auf der E3-Spielemesse in den USA präsentiert, waren noch nicht zu sehen. Aber die Berührungsängste schrumpfen.

Prima. Morgen gehen die Onkels von der Wehrmacht dann direkt in der Grundschule vorbei, um den lieben Kleinen vom großen Abenteuer am Hindukusch zu erzählen und übermorgen erschießen sie unliebs inländische Terroristen. Ihr seht, für unsere Sicherheit ist bestens gesorgt.

(Bild: duncan [CC BY-NC])


 

Bild am Sonntag

(via eat-slow, Titel geklaut von Yen-Cee)


 

Links 2012-08-19

  • eng-pussy-riot: Das Schlussplädoyer der Pussy-Riot-Musikerin Nadeschda Tolokonnikova kurz bevor sie für 2 Jahre in den Gulag geschickt wurde.
  • heise: Was war. Was wird. Heute wieder so gut wie immer. Beispiel gefällig?

    Tralala, la, la? Mit dem Urteil gegen Pussy Riot ist aus dem großen Russland die ärmliche Überwachungsdiktatur Putinesien geworden. Man muss die Musik von Nadeschda Tolokonnikova, Maria Alechina und Jekaterina Samuzewitsch nicht mögen, um in ihrem Anti-Putin-Gebet die politische Aktion zu sehen, den ausgespielten Protest gegen die Allianz von Kirche und Staat. Die Verurteilung wegen ihres "Rowdytums aufgrund religiösen Hasses" ist ein schlechter Witz. Das Musik politisch sein kann und nicht dieses Heile-Welt-Gedudel, wird von manchen Westlern mit Erstaunen festgestellt. Ist Russland nicht so wunderbar frei, dass ein Julian Assange seine World Tomorrow im zwanglosen Gespräch mit puren Demokraten zeigen kann? Nicht diese larmoyanten Gespräche, sondern das Schlusswort von Nadeschda Tolokonnikova wird in die Geschichtsbücher eingehen.

  • faz: Constanze Kurz über die nicht mehr vorhandene Freiheit des Internet: Titanenkampf mit hilflosen Zuschauern.

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    Geklaute Mister-Spex-Kundendaten werden jetzt missbraucht

    Erinnert ihr euch daran, dass die Kundendaten von Mister Spex neulich geklaut wurden? Jetzt werden die Daten für Phishing missbraucht. Wenn ihr also in diesen Tagen Mails von Amazon o.ä. bekommt, die Kreditkartendaten von euch "bestätigt" haben wollen...

    Die Mails sind gut gemacht und erscheinen durch die korrekte Anrede mit dem richtigen Namen glaubwürdig. Sie tragen den Betreff "[korrekter Name], wichtige Mitteilung zu Ihren Zahlungsarten" oder "Wichtige Umstellung Ihrer Zahlungsarten bei Amazon.de, [korrekter Name] !" und stammen von "Amazon Customer Care". Sie enthalten mehrere Links zu amazon.de, aber der entscheidende Link für die Hinterlegung der Kreditkartendaten führt auf die Domain amazon-online-kundenumstellung.com. Diese wurde erst gestern registriert und gehört offensichtlich nicht Amazon.


     

    Links 2012-08-18

  • denkbonus: In Israel formiert sich ein erster Widerstand gegen die Kriegspläne der Knesset. Na das ist doch schon mal was...
  • heise: Faecbookies aufgepasst! Rechtsanwalt Hans-Werner Kallert mahnt im Namen von Binary Services GmbH massenweise Faecbook-Seiten wegen fehlenden Impressums ab!
  • nerdcore: Ihr habt es gestern sicherlich schon mitbekommen, ich verlinke der Vollständigkeit halber trotzdem nochmal auf René:

    Pussy Riot sind zu zwei Jahren im Knast verurteilt worden wegen „1. Gotteslästerung, 2. Störung der öffentlichen Ordnung, 3. Extremismus (Feminismus), 4. Staatsfeindlichkeit (Putin), 5. Spionage.“, außerdem wurden bei ihnen Geistesstörungen wegen „overconfidence, stubborness, confrontational opinions“ festgestellt. Eine Bewährungsstrafe kam angeblich nicht in Frage, weil die Haftstrafe anderen als Warnung dienen soll.

  • spon: Straflager für Pussy Riot - Der Kreml sät Hass

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    Kriegsfürst Maiziere

    Seht ihr, da geht's schon los. Kaum hat Karlsruhe den Einsatz der Wehrmacht im Landesinneren erlaubt, schon kommen die Wadenbeißer der CDSU daher und fordern für ihren Parteispezi Maizière die alleinige Befehlsgewalt:

    Die Minister kündigten an, mögliche Konsequenzen gründlich zu prüfen. Unions-Fraktionsvize Günter Krings forderte eine «begrenzte Änderung» des Grundgesetzes: «Die Rettung von Menschenleben kann im Ernstfall nicht immer auf einen Beschluss des Bundeskabinetts warten.» Auch der bayerische Innenminister Joachim Hermann (CSU) sprach sich für eine Grundgesetzänderung aus.

    und das, obwohl die Karlsruher Richter genau das in ihrer Entscheidung ausdrücklich ausgeschlossen hatten:

    Über den Einsatz der Bundeswehr zur Gefahrenabwehr im Inland müsse stets die Bundesregierung als Kollegialorgan entscheiden. Die Entscheidung dürfe auch in Eilfällen nicht auf einen einzelnes Regierungsmitglied - etwa den Verteidigungsminister - übertragen werden.

    Aber was interessiert das die Kriegstreiber der CDSU?


     

    Arschlahme Piraten

    fefe hat sowas von recht, wenn er schreibt, dass die Piraten zu keinem wichtigen Thema der letzten Tage mal das Maul aufgemacht hätten, sich aber zu Glanzleistungen wie dieser hinreißen ließen:

    Gegen den Kauf von Steuersünderdaten haben sie geklagt.
    Die müssen echt aufpassen, dass sie nicht mit der FDP verwechselt werden. Auch von der Farbgebung her.

    Ernsthaft liebe Piraten, der Anfängerbonus ist selbst bei einem wohlwollenden Gläubigen wie mir inzwischen aufgebraucht und ihr scheint tatsächlich äußerst seltsame Prioritäten zu setzen. Sollten sich die Piraten am Ende gar aus lauter FDP-Wähler-Kindern rekrutieren, denen das Rumlungern vorm Computer auf Dauer zu langweilig wurde?


     

    Warnung vor der Mac-Version von Inkscape

    Als echter Underdog kann ich mir so hochpreisige Software wie den Illustrator oder InDesign natürlich nicht leisten. Macht aber nix, es gibt ja Inkscape. Dachte ich. Allerdings verhält es sich damit ebenso wie mit dem GIMP: unter Mac ist es eine Qual, sich damit herumzuschlagen.

    Gestern abend habe ich ein bisschen mit Inkscape 0.48.2.1 herumgehampelt und (mal wieder) festgestellt, dass die Mac-Variante echte Probleme mit Pfaden hat, die aus Texten entstanden sind (Object to Path). Solche Pfade können zum Teil einfach nicht mehr kopiert werden, die Kopien sind unbrauchbar. Damit ist das ganze Programm unbrauchbar, zumindest aufm Mac, denn auch Abstürze sind bei komplexeren Operationen an der Tagesordnung

    Ich verrate euch aber noch ein Geheimnis: die Windows-Version funktioniert einwandfrei :mrgreen:

    PS: ich sehe gerade dass es inzwischen eine 0.48.3.1 gibt. Leider nicht für Mac.


     

    Links 2012-08-17

  • kraftfuttermischwerk: Ronny macht sich seine ganz eigenen Gedanken zum Fall Julian Assange.
  • heise: Syrischen Oppositionellen werden gezielt Trojaner untergeschoben, allerdings auf eine ziemlich doofe Art und Weise, nämlich per Phishing-Mail.
  • rt: Höhö. Der Hamburger Datenschutzbeauftragte will Faecbook wegen seiner Gesichtserkennungsscheiße auf 25.000 Euro verklagen. Ich bin sicher, Mark Zuckerberg schlottern jetzt mächtig die Knie m(

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    "Die Demonstranten schlugen dabei mehrere Autoscheiben ein. Und nun zum Wetter..."

    (via runkenstein)

     

    Ei Love Rosa Luxemburg

    Schöne Verbesserung einer doofen Werbekampagne:

    Bild: Robert Sander
    (via lasagne)


     

    Deutschlands neue Notstandsgesetzgebung

    Entschuldigt bitte den reißerischen Titel, aber wir haben gerade einen entscheidenden Schritt weg von einer Demokratie hin zu einer Diktatur gemacht.

    Das Bundesverfassungsgericht erlaubt den Einsatz des Militärs im Landesinneren.

    Das ist zwar noch eingeschränkt, wie SPON berichtet:

    Insbesondere sei ein Einsatz nicht wegen Gefahren erlaubt, "die aus oder von einer demonstrierenden Menschenmenge drohen". Der Einsatz der Streitkräfte wie auch der Einsatz spezifisch militärischer Abwehrmittel sei zudem stets nur "als Ultima Ratio zulässig", heißt es in der Entscheidung.

    aber ich denke wir alle hier wissen, wie schnell sich die Definition einer solchen Hürde ändern kann.

    Leute.

    Das war's dann.

    Links dazu:

  • flatter is not amused.
  • fefe hat noch ein paar mehr Details.
  • (via fefe)
    Das Bild ist Public Domain.


     

    Spamlyrik

    spamInzwischen frage ich mich bei manchen Spamkommentaren ja, ob sie von Bots kommen oder von gequälten 1-Euro-Sklaven. Gerade eben kam so einer hier rein:

    Seitdem ich die Produkte von [WERBEKRAMS] nutze ( http://www.[WERBEKRAMS].de), ist mein Mundgeruch wie verflogen. Die Produkte weisen einen erhöhten Sauerstoffgehalt auf und wirken so den Bakterien entgegen. Ich bin begeistert und kann es Leidensgenossen nur weiterempfehlen.

    Das kam als Kommmentar zu einem Rant, den ich betitelt hatte mit "Einer hatte sogar Mundgeruch". Darin geht es zwar überhaupt nicht um Mundgeruch, was einen solchen Spamkommentar herzlich sinnlos macht, aber naja.

    Also liebe "Ursula Blank": PLZDIEKTHXBYE.

    (Bild von bunchofpants [CC BY-NC-SA])


     

    OOPS!

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