Letztes Jahr schon hat die EMMA mit einem Artikel pro Internetsperren metertief ins Klo gegriffen. Aus der damaligen Debatte ist die Zeitschrift komplett merkbefreit und lernresistent hervorgegangen und schiebt heuer einen noch längeren, noch glühenderen Artikel für Internetsperren hinterher. Der Artikel ist so lang, dass ich mich weigere, ihn auch nur zu überfliegen. Schon der erste Satz
Es wäre nicht das erste Mal, dass die Europäische Gemeinschaft (EU) via übergeordnetes Recht Deutschland zwingen muss, die Regeln eines Rechtsstaates zu respektieren.
ist so doof, dass ich mich gar nicht weiter mit dem Artikel beschäftigen will. Leider habe ich es doch getan. Aber spätestens bei dem - längst widerlegten - Scheinargument
das Löschen der Seiten [ist] ein fast unmögliches Unterfangen, denn über 90 Prozent der Seiten liegen im Ausland!
zu dem später auch noch ausgerechnet Florian Walther zitiert wird, hat sich mir endgültig der Magen umgedreht. Florian Walther kämpft nämlich an vorderster Front gegen Internetsperren.
Unser Argument galt damals wie heute: wer dem Staat eine Infrastruktur an die Hand gibt, die eine willkürliche Zensur missliebiger Inhalte ermöglicht, der trägt eine Mitverantwortung dafür wenn eine totalitäre Regierung diese Infrastruktur zur Zensur einsetzt. Geschändete Kinder hin oder her. Möge die EMMA sich bei MOGiS informieren oder endlich die unsägliche Klappe halten.
PS: Okay, wenn man einen Online-Redakteur der FAZ einen Artikel zu Internetsperren schreiben lässt, braucht man sich nicht zu wundern, dass so eine Soße dabei herauskommt. Stefan Tomik wird hiermit von mir zum Jürgen des Tages gekürt. Guckt euch den Typ doch nur an...
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