Der Verein "Missbrauchsopfer gegen Internetsperren" (MOGiS) hatte am 1.4. Geburtstag und ich habe vor lauter Aprilscherz versäumt, darauf hinzuweisen. Besser spät als nie: Meinen Herzlichsten Glückwunsch zum einjährigen Bestehen!
MOGiS setzt sich - im Gegensatz zu unseren aktionistischen Politikern - tatsächlich unermüdlich im Kampf gegen die Verfügbarkeit von Darstellungen des Kindesmissbrauch im Internet ein. Dabei wird ganz bewusst das Wort "Kinderpornographie" vermieden, weil dieses Wort in die Irre führt. Bilder und Videos von Kindesmißbrauch sind keine Pornographie sondern Dokumentationen einer Straftat. Einer Straftat, die das Übelste darstellt, was man einem jungen Menschen antun kann. MOGiS setzt sich mit aller Vehemenz gegen Internetsperren und für das Löschen dieser Bilder ein, denn
das alleinige Verdecken dieser Inhalte durch Stoppschilder kommt einem erneuten Wegsehen gleich, so wie es Betroffene oft in ihrer Familie und der Nachbarschaft erleben mussten und müssen.
Das schreibt Christian Bahls, der Gründer von MOGiS, in seinem Artikel über die Kinderpornographiedefinition der EU. Vielleicht sollten unsere Damen und Herren Politiker sich einmal die Zeit nehmen, tatsächlich mit Betroffenen zu reden anstatt aus der Hüfte geschossene Alibipolitik zu betreiben.
Ich wünsche Christian und dem MOGiS-Team von hier aus alles Gute und viel Kraft für die nächste Runde im Kampf gegen Censilia, aka Zensursula reloaded.
Von einer "US Copyright Group" hatte man hierzulande noch nichts gehört – doch das ändert sich jetzt: Das Unternehmen soll 20.000 BitTorrent-Nutzer im Namen unabhängiger Filmstudios wegen angeblicher Copyright-Verletzungen verklagt haben. [...] Das berichtet zumindest der "Hollywood Reporter", der auch eine Klageschrift der Boll Kino Beteiligungsgesellschaft wegen rechtswidriger Verbreitung des Films "Far Cry" des deutschen Produzenten Uwe Boll veröffentlicht hat.
und weiter
von den astronomischen Summen, die in den USA zuletzt etwa als Strafen gegen Musik-Filesharer verhängt wurden, will auch die "US Copyright Group" profitieren. Potenziellen Kunden aus der Filmbranche macht sie ihr Geschäftsmodell zum Nulltarif schmackhaft [...] Alles "at no cost" für den Kunden, der zudem mit einer "hochvolumigen Herangehensweise" rechnen könne.
dann sinkt mein Verlangen, je wieder ins Kino zu gehen, gegen Null. Vor allem weil ich ja weiß, dass die Boll Kino Beteiligungsgesellschaft nichts anderes ist als ein riesiges Steuersparmodell für Herrn Boll und seine Kumpels Til Schweiger, Udo Kier, Ralf Möller und wie die Hackfressen sonst noch so heißen.
Die Serie reißt nicht ab. Es kommen immer wieder Verwirrte und Verirrte auf der Suche nach den tollsten Dingen hier vorbei:
Der goldene Googleschreiber des Monats geht an: wenn ich müde werd werd ich doof
Wie müde muss man sein, um so einen Quark ausgerechnet in Google einzutippen? Naja, es war immerhin schon 23:47 an einem Mittwoch Abend.
Und den Sonderpreis für gereimte Suchanfragen gibt es für: was mich nervt, sich nicht verschärft
Ich habe zwar keine Idee, was jemand mit einer solchen Bild(!)suche zu finden hofft, aber das macht gar nix.
Rootzugriff über Directory Service oder eine der Lücken in OS Services
Auch per FTP kann man Dateien außerhalb des FTP-Verzeichnisbaumes abrufen
Bilder aufmachen haben sie anscheinend einmal bei jedem verfügbaren Bildformat verkackt, sogar bei RAW-Bildern.
Das Konvertieren von Fließkommazahlen führt zu Code Execution
Man kann sich remote über ein altes Passwort einloggen, und Login-Restriktionen wirken auch nicht
Postscript-Dateien öffnen führt zu Code Execution
Quicktime ist eh eine einzige Trojaner-Deployment-Plattform
uvm...
Na wenn's weiter nix ist. Wie ihr seht ist es keineswegs "sicherer", mit dem Apple unterwegs zu sein. Und ich muss mir jetzt ernsthaft überlegen, ob ich mir nicht doch noch einen Virenscanner für die Möhre zulege...
Ich glaub', ich hab mich gerade verhört. Da steht:
Bundesregierung will EU-Pläne stoppen
Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger geht auf Konfrontationskurs zur EU-Kommission: Die FDP-Frau will die Brüsseler Pläne zu Internetsperren für kinderpornografische Web-Seiten verhindern - denn Netzblockaden seien nicht wirksam. Unterstützung bekommt sie von SPD und Grünen.
Auf einmal will die SPD nix mehr von ihren eigens in Leben gerufenen Internetsperren wissen? Oppositionspolitik ist einfach, ne? Glaubt ihr echt, wir sind so vergesslich?
PS: beim Stöbern duch meine eigenen Posts bin ich gerade über den Fakt gestolpert, dass sich Angela Kolb (SPD) schon letztes Jahr als Vorreiterin der gerade aktuellen Hetzjagd erwiesen hat.
Ist euch eigentlich aufgefallen, wie geballt auf einmal wieder eine mediale Welle der kinder-porno-jäger-internet-sperren-müssen-sein-hysterie über uns herein bricht? Ich meine, so exakt zeitgleich Cecilia Malmströms Vorstoß in Richtung EU-weite Internetsperren und Patricia Wiedemeyers heute-Bericht über die "dunklen Seiten des Netzes"? Ob in anderen EU-Ländern gerade auch synchron sowas losgeht? Eine italienische konservative Abgeordnete, die für Internetsperren ist, hat wohl gerade die Hauptverantwortung für die Arbeit zu diesem Thema. Mich würde ja brennend interessieren, ob in Berlusconis Mediennetzwerk auch gerade zufällig dieser shitstorm abgeht...
netzpolitik.org: Was können unsere Leser tun, um aktiv zu werden und diese Pläne zu verhindern? [Anm: gemeint sind die Pläne zur Erstellung von EU-weiten Internetsperren]
Joe McNamee: Deutsche MdEPs spielen eine große Rolle für den Bericht. Die deutsche CDU-Abgeordnete Sabine Verheyen ist Schattenberichterstatterin für die Konservativen im Kulturausschuss, die deutsche FDP-Abgeordnete Nadja Hirsch ist Schattenberichterstatterin für die Liberalen im Kulturausschuss und die SPD-Abgeordnete Birgit Sippel (die sich schon mit dem Dossier befasst hat) ist Schattenberichterstatterin im Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, der für den endgültigen Bericht verantwortlich ist. Die Leser können die Mitglieder des Parlaments und vor allem die Mitglieder der Ausschüsse für Kultur und für bürgerliche Freiheiten kontaktieren, indem sie sie – am besten persönlich – anschreiben und die Probleme und Nachteile erklären, die gegen Internetsperren sprechen.
Sollte sich jemand aufgerufen fühlen: nur zu.
[Update]: viel ausführlicher formuliert findet sich eine Anleitung zum Selber-Aktiv-Werden bei Ein-Schuh-Für-Schäuble.
Der CIA-Officer Robert Steele erzählt in diesem Video warum Blogs heutzutage so wichtig sind.
The media isn't doing their job and so it falls to you.
[...]
And my dream is to have someone adopt (adapt?) every ZIP code and start doing that weekly report for their ZIP code. And then those little reports will start having babies and it'll start spreading.
[...]
Your government is stupid, and they're stupid deliberately!
Ich habe keine Ahnung, zu wem er da spricht oder wo das Video aufgenommen wurde. Das Publikum - so es existiert - besteht wohl hauptsächlich aus Bloggern und Steele erklärt ihnen, dass Bloggen den Auftakt zu einer Gesellschaft der offenen Informationen darstellt. Nebenbei lässt er noch jede Menge Zahlen auf das Publikum einprasseln über verschwendete Fantastiliarden Dollar, die in unnötige Secret-Service-Arbeit und Kriege gegen Terror und whatnot fließen.
Hui, im Netz geht's wieder rund. Ich klopp' jetzt einfach nur noch Links raus und verkneife mir einen Kommentar dazu. Die Linkliste wird ggf. ohne große Ankündigung aktualisiert. Die jeweils neuesten Artikel sind chronologisch aufwärts sortiert, der letzte ist also jeweils der neueste.
Mein bisheriges Lieblingszitat kommt von Jens Berger:
Das liberale Europa ist tot – allenthalben ist der Liberalismus einem schwammigen Liberallalla gewichen. Es ist kein Zufall, dass mit Malmström ausgerechnet eine “Liberale” den Dolch ins Fleisch der Bürgerrechte rammt.
Andre on Meta - Umschalt - L ?: “Moin, ich kenne Meta vom Emacs. Wird dort durchgeängig benutzt. Siehe auch: „If your Emacs does not recognize your Alt…”
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Ey, lass mich einfach rein, okay?
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Ich will das hier nie wieder sehen.
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