Leider jetzt auch ohne Minarett

Dienstag, 12.1.2010, 09:27 > daMax

giant_army_knife_1Bei Amazon gibt es für schlappe 651,45 Euro dieses unfassbare Schweizer Taschenmesser. Zu diesem Messer gibt es Stand heute 96 Kundenrezensionen, die bei mir zu spontanen Kicheranfällen geführt haben. Ein paar Zitate gibt's schonmal vorab, die restlichen Rezensionen sind auch sehr unterhaltsam.

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J.Dreste:Was mich nur ein bisschen stört, ist die Tatsache, daß grundlegende Alltagsfunktionen doch teilweise etwas schwer zu erreichen, bzw. zu bedienen sind. So ist z.B. der integrierte Teilchenbeschleuniger nur dann korrekt in Betrieb zu nehmen, wenn die Nagelfeile und der Korkenzieher in einem Winkel von exakt 107,2 Grad ausgeklappt sind. Nervig ist auch das unangenehme Summen, das der Schutzschild-Generator von sich gibt, wenn der Schild von Luft-Boden-Rakten getroffen wird.

A.Touissant:Zwar bin ich insgesamt zufrieden mit diesem Multitool, aber leider treten doch immer wieder Situationen auf, in denen grundlegende Tools fehlen:
2. Einen Fluxkonverter: Braucht man ständig, NIE hat einer einen dabei. Auch hier wieder nicht. Warum sträubt sich die Industrie dermaßen dagegen?
3. Eine Repetierarmbrust: Ich verstehe diese Fixierung der Firma Wenger auf Nahkampfwaffen nicht. Da integriert man sowohl Degen als Langschwert, die kaum jemand vernünftig zu handhaben weiß, und bietet keine einzige jagdgeeignete Fernkampfwaffe? Schade!

Allerdings muss ich sagen, dass das von Herrn Dreste erwähnte Summen des Schutzschildgenerators bei mir nicht auftritt. Das Handbuch gibt zu bedenken, dass Sie nie gleichzeitig einen Fluxkonverter in der Nähe in Betrieb haben sollten. Vielleicht war das das Problem?

Lobend erwähnt seien am Ende noch die ausklappbare Encyclopaedia Britannica und der reversible Quantennecator, mit dem es schon mehrfach gelungen ist, Schroedingers Katze zu töten...

C.Ebertz:Ich habe das Messer vor einer Woche erhalten. Es hat sich selbst den schneebedeckten Weg zu unserem Haus freigeräumt, sodass der Postboote netterweise im Auto sitzen bleiben konnte. [...]Jetzt fliege ich täglich mit dem Messer zur Arbeit. Es ist einfach günstiger, als das Auto zu benutzen. Leider gibt es noch einige Mängel: Die eingebaute Sternwarte muss dringend renoviert werden! Und der Luftschutzbunker entspricht gerade mal den Standards vor dem Kalten Krieg.

L.Ruge:Ich befürchte mein Giant Messer ist ein Garantiefall. Ich habe die Beweisfunktion ausgeklappt (#345) und das Messer entscheidet das Halteproblem in konstanter Zeit. Ich befürchte hier liegt ein Fehler vor. Begeistert bin ich allerdings von dem Teleporter (#556), den ich, trotz des Hinweises auf ein Strahlenrisiko und obwohl man bedauerlich häufig auf den Korkenzieher (#7) tritt, gerne Benutze, da ich den Geschwindigkeitsgewinn doch zu schätzen gelernt habe. Für den Fall von Organschäden züchte ich mir derzeit im Klonlabor (#88767) neue Innereien. Es ist eine Freude diesen beim wachsen zuzusehen, allerdings ist dies in den meisten Staaten nicht legal. Es gibt leider kein Endlager für die radioaktiven Brennstäbe, es lohnt sich nicht wirklich den Atomreaktor (#2245) zu betreiben bis Wenger hier eine Lösung präsentiert. So lang lässt sich das Messer aber mit Windenergie betreiben (Die Winenergieanlage (#4757) ist allerdings naturgemäß etwas laut und die wirbelnden Rotoren stören gerade beim Gebrauch des Antigravitationsfeldes (#49987)). Insgesamt möchte ich dennoch eine Empfehlung aussprechen.

Parvenu:Die Firma WENGER mußte jüngst folgende Änderung an ihrem Wenger Schweizer Offiziersmesser Giant Messer durchgeführen: die aktuelle Version des Messers enhält, neben der katholischen und evangelischen Kapellen und der 10-plätzigen Synagoge, zwar noch den bisher zur Standardausrüstung zählenden Gebetsraum für Menschen islamischen Glauben, wurde allerdings, entsprechend der neuen schweizerischen Gesetzgebung, um das bisher enhaltene Minarett gekürzt.
Damit ist das Messer für Schweizer Offiziere islamischen Glaubens nur noch bedingt empfehlenswert da diese von nun an bedauerlicherweise auf den Ruf des Muezzins verzichten müssen und gezwungen werden, ihre Gebetszeiten nach der enthaltene Weltzeituhr zu richten. Schade! Deshalb leider nur 3 Punkte.

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(via netzpolitik, bild von redjar [CC-BY-SA)