Sie nennen es »Transparenz«
Donnerstag, 4.2.2016, 13:23 > daMaxKatja Kipping, ihres Zeichens Bundestagsabgeordnete der LINKEn, berichtet über das Erlebnis TTIP-Leseraum. So geht Transparenz™ im 21. Jhdt.
Nun ist schon oft kritisiert wurden, dass die Texte nur in Englisch vorliegen. In der Tat ist nicht jeder Abgeordnete mit Englisch als aktiver Zweitsprache aufgewachsen. Und ich stellte mir für einen Moment vor, was los wäre, wenn den US-Senatorinnen und -Senatoren nur Einblick in den französischen Text gewährt bekämen. Soweit zur gleichen Augenhöhe zwischen den Verhandlungspartnern. Im Raum lagen zwar Wörterbücher, jedoch gab es keinen Internetzugang, und damit keinen Zugang zu einer Übersetzungs-App. Was die Übersetzung von juristischen Fachbegriffen nicht gerade erleichterte. Aber auch diejenigen Abgeordneten, für die die Lektüre englischer Vertragstexte kein Problem ist, standen vor einem Problem. Bei vielen Formulierungen kann man ohne juristische Kommentarliteratur nur ahnen, welches Potential sie haben.
(Bild: jhayne [CC BY-NC-SA])
(via netzpolitik)
warum nur wundert mich das alles nicht?
@DasKleineTeilchen: vielleicht, weil du dich in den falschen Blogs rumtreibst?
Die "Augenhöhe" ist schon deshalb nicht gegeben, weil NSA (bzw. BND in NSA-Auftrag, wie wir mittlerweile wissen) die eigenen Verhandler über die Position und internen Debatten der EU-Verhandler jederzeit auf dem Laufenden hält.
Es ist wie ein Pokerspiel, bei dem ein Spieler die Karten aller anderen Spieler sehen kann. Egal wie gut Du spielst, egal wie gut der Zufall die eigenen Karten verteilt hat - am Ende räumt dieser Spieler den kompletten Pott ab und alle Anderen gehen leer aus.
Zum vgl.: Hier
die Nebelkertzedie Sendung mit der Mausdas "Transparenz-Werbevideo" vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (und garantiert nicht vom Bundesministerium für arbeit und soziales). Eine Woche alt.https://www.youtube.com/watch?v=XYDZ4SQb6bE
"Jung und naiv" Zu Gast im "TTIP-Leseraum" von Sigmar Gabriel:
https://www.youtube.com/watch?v=kDW5lvrmgvU
Wenn sich erste Mitglied der Bundesregierung doch noch irgendwann einmal in den TTIP-Leseraum traut, wird diese Begegnung vermutlich so ablaufen.
Transparenz wird überbewertet,