Ganz nett, aber für 100€ weniger hatten wir im Bergischen
ein komplettes Haus (150qm, Carport+Parkplatz, großer Garten) gemietet,
mit guter Anbindung (ÖPNV oder Auto) nach Köln.
@Lukas: keine Tricks. Ca. 60-80 Wohnungen angeschrieben, währenddessen unsere Unterlagen (wir nannten sie irgendwann "Den Folianten" nach einem (Alp)Traum von mir) stetig verbessert, das Anschreiben wurde auch im Laufe der Zeit immer besser und so haben wir eben immer mehr und mehr Besichtigungstermine bekommen, 24 Wohnungen besichtigt, und irgendwann hat es dann eben geklappt. Zum Glück.
War aber wirklich ein ziemlich hartes Stück Arbeit mit vielen echten Frustattacken. Nun kommen wir wie gesagt nicht unbedingt in unser Traumviertel, aber die Wohnung ist wirklich toll und mit dem Fahrrad ist man in 10-15 Minuten da wo man hin will...
Ach ja und Datenspende: 2 Schufa-Auskünfte, 3 Gehaltsnachweise, Personalausweiskopien und zum Teil wirklich derbe Selbstauskünfte ("ist Ihnen schon einmal ein Scheck geplatzt?", oder "bringen Sie eine unterschriebene Bestätigung Ihres aktuellen Vermieters mit, dass Sie noch nie eine Miete säumig waren" und ähnliche Unfassbarkeiten). Und das ganze x24.
Ich mag diese Gesellschaft wirklich nicht mehr. Es herrscht Misstrauen. Überall.
Wow, so viele Wohnungen? Man kann doch sonst auch alles kaufen/mieten, solang man das Geld dafür hat. Bei Wohnungen herrscht jedoch Mangelwirtschaft wie in der DDR. Selbst mit Geld findet man nicht schnell eine gute Wohnung.
Jetzt haben 24 Wohnungsvermieter/-makler das Komplettpaket Datenspende von Dir? Das würde mich ja beunruhigen. Dass der letztendliche Vermieter schon (mehr als erlaubt) Daten von mir bekommt, geschenkt. Aber dass die 23 anderen Vermieter jetzt meine Daten irgendwo rumfliegen lassen, fast nicht auszuhalten.
Mit den Ausweiskopien ist das auch mehr als rechtlich zweifelhaft. Die können sich den Ausweis anschauen oder maximal eine geschwärzte Kopie bekommen, aber ungeschwärzte Ausweiskopien? Damit wird im Darknet gehandelt und auf 18+-Schmuddelseiten und anderen Identitätsnachweis fordernden Websites fröhlich Identitätsdiebsahl betrieben.
Zu den Gehaltsnachweisen: Wollen die wirklich die kompletten, ungeschwärzten Gehaltsabrechnungen mit Steuer-ID, Krankenkasse, Rentenversicherungsnummer, Religionszugehörigkeit etc. pp.? Da steht ja nicht nur das Gehalt drauf.
Mir schaudert es, wie die meisten Vermieter im Namen ihrer eigenen Sicherheit/Paranoia massiv Unsicherheit für die Mieter/Mietinteressenten schaffen.
Ja, es gibt Mietnomaden. Aber mehr als Identität, regelmäßiges ausreichendes Einkommen und Schuldenfreiheit braucht man nicht, um einen potenziellen Mieter als vertrauenswürdig einzuschätzen. Alles andere ist Paranoia und Datensammelwut.
Ich bin da voll bei dir. Auch bei den restlichen Aussagen. Nur: if you don't play the game, you lose. Wer da nicht mit macht, kriegt halt nix. So einfach isses. Ich find's auch kagge.
Wenigstens meine Sozialversicherungsnummern und SteuerIDs habe ich geXXXt, und selbst DAFÜR musste ich mich noch teilweise rechtfertigen. Kein Spaß.
Das alte Lied: "Friss oder stirb!". Da findet man ja heutzutage Jobs leichter als Wohnungen. Auf dem Jobmarkt kann man je nach individuellem Profil noch verhandeln und muss nicht alles mit sich machen lassen - im Gegensatz zum Wohnungsmarkt.
Ach so: Warum fanden das einige nicht ok, dass Du ein paar ID-Nummern geschwärzt hast? Mir fällt nämlich kein (nicht-krimineller) Grund ein, warum da jemand meckern sollte. Und was hast Du geantwortet? Haben sie das dann akzeptiert?
Noch was: An Deiner Stelle würde ich die restlichen 23 Vermieter/Makler, die jetzt Deine (Eure?) Daten haben, bei der NRW-Datenschutzbehörde melden. Das ist kostenfrei und Dein gutes Recht. Deren Wohnungen kriegst Du ja eh nicht mehr. Denn solange niemand sich beschwert, können die Vermieter/Makler wie im Wilden Westen ihre eigenen (illegalen) "Gesetze" machen. Irgendjemand sollte etwas dagegen tun. Das ist ein für viele andere Wohnungssuchende wichtiger Schritt. Damit könntest Du, Max, etwas für Deine nächste Wohnungssuche und jetzt für alle anderen leisten. Widerstand im Kleinen. Politik im Alltag.
Das würde mich sehr freuen. Du brauchst nichts weiter zu tun, als eine E-Mail, einen Brief oder ein Fax nach Düsseldorf an die NRW-Datenschutzbehörde zu schicken. Kurz schildern, welche Vermieter/Makler (konkrete Personen bzw. Firmen) welche Daten von Dir haben wollten (Datenkategorien) und was zu für zu viel verlangt hältst und ab dafür. Bei Rückfragen schickst Du evtl. noch ein paar Beispiele. Ansonsten gilt abwarten und es geht seinen Gang.
Ich unterstütze Dich dabei gern (Fragen, Formulierungen etc.). Vielleicht finden sich ein paar weitere Deiner Blogleser dazu. Denn Wohnen und Mieten geht uns fast alle an. Wenn nicht heute, dann irgendwann in Zukunft. Wenn sich an dieser Datenfront etwas bessert, würde das einen Druckpunkt bei der Wohnungssuche mildern. Es ist ja schon schlimm genug auf dem Wohnungsmarkt. Da muss man nicht auch noch unter Datengeiern leiden.
Wenn ich schon mal dabei bin, habe ich einen Formulierungsvorschlag für eine Beschwerdemail an die NRW-Datenschutzaufsichtsbehörde entworfen. Ich kann Dich gerne unterstützen, den Text auf Deine Bedürfnisse anzupassen (natürlich ohne Nennung der Details hier in der Kommentarspalte).
ich war bis vor kurzem auf der Suche nach einer neuen Wohnung. Hierbei sind mir die unten genannten 23 Vermieter/Makler [Unzutreffendes streichen] bezüglich ihrer Datenerhebungspraxis negativ aufgefallen. Diese Vermieter/Makler haben die folgenden Datenkategorien bei mir abgefragt: [vollständige Auflistung der Datenkategorien].
[konkrete Benennung der Personen- und Firmennamen der Vermieter/Makler mit Anschrift/Kontaktdaten]
Bitte prüfen Sie, ob die Datenerhebungen rechtlich zulässig waren.
Bitte unternehmen Sie ggf. Schritte, damit diese Vermieter/Makler ihre möglicherweise unzulässige Datenerhebungspraxis in Zukunft rechtskonform gestalten.
Da findet man ja heutzutage Jobs leichter als Wohnungen.
Da habe ich in den letzten 2 Jahren aber andere Erfahrungen gemacht
Ach so: Warum fanden das einige nicht ok, dass Du ein paar ID-Nummern geschwärzt hast? Mir fällt nämlich kein (nicht-krimineller) Grund ein, warum da jemand meckern sollte. Und was hast Du geantwortet? Haben sie das dann akzeptiert?
Ouh, das gibt ne längere Story. Ums kurz zu machen: die Leute halten "sich völlig nackt machen" für eine vertrauensbildende Transparenz. Ist leider echt so inzwischen.
Beispielhafte Unterhaltung:
- "wozu wollen Sie denn wissen, wieviel Krankenkasse und Sozialversicherung ich zahle?"
- "na, das interessiert mich doch gar nicht"
- "aber eine entsprechende geschwärzte Abrechnung haben Sie doch bemängelt"
- "jaa, ich hätte es halt gern transparent"
- "..."
- "sehen Sie, es geht hier doch auch darum, Vertrauen aufzubauen"
und so weiter. Manchmal war ich so weit, mit "würden Sie mir bitte mal Ihre Titten zeigen? Das würde mein Vertrauen aufbauen" zu antworten.
An Deiner Stelle würde ich die restlichen 23 Vermieter/Makler, die jetzt Deine (Eure?) Daten haben, bei der NRW-Datenschutzbehörde melden. Das ist kostenfrei und Dein gutes Recht.
Danke, ich habe 1.) die ganzen Namen/Adressen nicht mehr im Kopf und 2.) genug anderes um die Ohren. Abgesehen davon habe ich ja oft nur mit den derzeitigen MIETERN zu tun gehabt. Zu den Vermietern kommt man in den meisten Fällen ja gar nicht durch
Deren Wohnungen kriegst Du ja eh nicht mehr. Denn solange niemand sich beschwert, können die Vermieter/Makler wie im Wilden Westen ihre eigenen (illegalen) "Gesetze" machen.
Du hast ja so recht. Aber wie gesagt: bin mit den Nerven eh schon am Ende...
Kein Ding. In vielen Bereichen kommen die Arschlöcher halt nur deshalb mit ihrem Scheiß durch, weil die Leute genug andere Probleme um die Ohren haben.
Nur noch eins:
Dein Beispieldialog zeigt, dass man solche Leute durchaus drankriegen kann. Du warst knapp davor (also ich meine jetzt nicht die "Titten"-Taktik...).
Zum Beispiel so:
"Schauen Sie. Sie haben die Wahl. Sie können jetzt akzeptieren, dass Sie von mir nur die für Sie relevanten und rechtlich zulässigen Daten bekommen. Dann werden wir uns einig und Sie haben einen zufriedenen, treuen neuen Mieter. Win-win! Oder aber Sie wollen Daten von mir, die Sie wie von Ihnen gerade selbst zugegeben gar nicht interessieren und rechtlich nicht erheben dürfen. Dann gewinnen Sie nicht nur mich nicht als neuen Mieter. Nein, Sie werden in Zukunft bei allen ihren Mietern Ihre Praxis ändern müssen, nicht nur jetzt hier bei mir. Dann werden sich die Datenschutzaufsichtsbehörde, der Mieterverein, mein Anwalt und ein paar Richter mit Ihnen beschäftigen und Ihnen mit Nachdruck die Regeln in unserem Rechtssystem erklären.
Sie haben die Wahl: Sie kommen nur mir "ausnahmsweise" entgegen und wir kommen ins Geschäft. Oder ich sorge dafür, dass Sie Ihre Geschäftspraxis für immer und ewig ändern müssen und vielleicht auch noch ein nettes Bußgeld zahlen müssen. Was ist besser?"
Das Kleingedruckte: Halte Dich bitte an die Spielregeln. Welche Emoticons du verwenden kannst, steht hier.
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daMax on Adventskalender 2024, Türchen 24: “@Hotzenplotz: hahaha, wir werden ihn beim nächsten Metalkaraoke am 30.1. im Schwarzen Keiler gerne willkommen heißen ”
Hotzenplotz on Adventskalender 2024, Türchen 24: “Danke für deine Arbeit… du hast meine Adventszeit auf jeden Fall lauter gemacht! Und die meiner Familie auch… – der…”
p3t3r on Ich bin ja nicht queer, aber...: “Hitler hatte nur ein Ei, Goebbels einen Klumpfuß, Goering war fett. Auch die anderen Nazi-Kollegen sahen aus wie ein Missgeschick…”
p3t3r on Schwerin entdeckt liebgewonnene Traditionen: “… dann könnte man ja auch Lager bauen, in denen diese „Leute“ konzentriert werden. Ach? Was? Hatten wir schon mal???…”
Es sieht so aus, als hättest du keinen Werbeblocker installiert. Das ist schlecht für dein Gehirn und manchmal auch für deinen Computer.
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Ey, lass mich einfach rein, okay?
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Ich will das hier nie wieder sehen.
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Die Umgehung dieser Ausdrucksperre ist nach §95a UrhG verboten.
Ganz nett, aber für 100€ weniger hatten wir im Bergischen
ein komplettes Haus (150qm, Carport+Parkplatz, großer Garten) gemietet,
mit guter Anbindung (ÖPNV oder Auto) nach Köln.
der grad der uniformität dieser "individualität" der einrichtung ist durchaus beeindruckend. ist das alles eine kranke scheisse.
Danke, kleines Teilchen!
(Wo is'n hier der Like-Button...)
@ninjaturkey:
Seufz. Wie oft denn noch?
Nö, bei Dir wollte ich jetzt speziell gerade nicht liken.
(Aber die Wohnung ist einrichtungstechnisch wirklich genau der Geschmack meiner Eltern.)
@ Max
Gratulation zur neuen Wohnung!
Darf man fragen, mit welchen Tricks es geklappt hat? Wie hoch musste die "Datenspende" sein?
@Lukas: keine Tricks. Ca. 60-80 Wohnungen angeschrieben, währenddessen unsere Unterlagen (wir nannten sie irgendwann "Den Folianten" nach einem (Alp)Traum von mir) stetig verbessert, das Anschreiben wurde auch im Laufe der Zeit immer besser und so haben wir eben immer mehr und mehr Besichtigungstermine bekommen, 24 Wohnungen besichtigt, und irgendwann hat es dann eben geklappt. Zum Glück.
War aber wirklich ein ziemlich hartes Stück Arbeit mit vielen echten Frustattacken. Nun kommen wir wie gesagt nicht unbedingt in unser Traumviertel, aber die Wohnung ist wirklich toll und mit dem Fahrrad ist man in 10-15 Minuten da wo man hin will...
Ach ja und Datenspende: 2 Schufa-Auskünfte, 3 Gehaltsnachweise, Personalausweiskopien und zum Teil wirklich derbe Selbstauskünfte ("ist Ihnen schon einmal ein Scheck geplatzt?", oder "bringen Sie eine unterschriebene Bestätigung Ihres aktuellen Vermieters mit, dass Sie noch nie eine Miete säumig waren" und ähnliche Unfassbarkeiten). Und das ganze x24.
Ich mag diese Gesellschaft wirklich nicht mehr. Es herrscht Misstrauen. Überall.
@ Max
Wow, so viele Wohnungen? Man kann doch sonst auch alles kaufen/mieten, solang man das Geld dafür hat. Bei Wohnungen herrscht jedoch Mangelwirtschaft wie in der DDR. Selbst mit Geld findet man nicht schnell eine gute Wohnung.
Jetzt haben 24 Wohnungsvermieter/-makler das Komplettpaket Datenspende von Dir? Das würde mich ja beunruhigen. Dass der letztendliche Vermieter schon (mehr als erlaubt) Daten von mir bekommt, geschenkt. Aber dass die 23 anderen Vermieter jetzt meine Daten irgendwo rumfliegen lassen, fast nicht auszuhalten.
Mit den Ausweiskopien ist das auch mehr als rechtlich zweifelhaft. Die können sich den Ausweis anschauen oder maximal eine geschwärzte Kopie bekommen, aber ungeschwärzte Ausweiskopien? Damit wird im Darknet gehandelt und auf 18+-Schmuddelseiten und anderen Identitätsnachweis fordernden Websites fröhlich Identitätsdiebsahl betrieben.
Zu den Gehaltsnachweisen: Wollen die wirklich die kompletten, ungeschwärzten Gehaltsabrechnungen mit Steuer-ID, Krankenkasse, Rentenversicherungsnummer, Religionszugehörigkeit etc. pp.? Da steht ja nicht nur das Gehalt drauf.
Mir schaudert es, wie die meisten Vermieter im Namen ihrer eigenen Sicherheit/Paranoia massiv Unsicherheit für die Mieter/Mietinteressenten schaffen.
Ja, es gibt Mietnomaden. Aber mehr als Identität, regelmäßiges ausreichendes Einkommen und Schuldenfreiheit braucht man nicht, um einen potenziellen Mieter als vertrauenswürdig einzuschätzen. Alles andere ist Paranoia und Datensammelwut.
@Lukas:
Ich bin da voll bei dir. Auch bei den restlichen Aussagen. Nur: if you don't play the game, you lose. Wer da nicht mit macht, kriegt halt nix. So einfach isses. Ich find's auch kagge.
Wenigstens meine Sozialversicherungsnummern und SteuerIDs habe ich geXXXt, und selbst DAFÜR musste ich mich noch teilweise rechtfertigen. Kein Spaß.
@ Max
Das alte Lied: "Friss oder stirb!". Da findet man ja heutzutage Jobs leichter als Wohnungen. Auf dem Jobmarkt kann man je nach individuellem Profil noch verhandeln und muss nicht alles mit sich machen lassen - im Gegensatz zum Wohnungsmarkt.
Ach so: Warum fanden das einige nicht ok, dass Du ein paar ID-Nummern geschwärzt hast? Mir fällt nämlich kein (nicht-krimineller) Grund ein, warum da jemand meckern sollte. Und was hast Du geantwortet? Haben sie das dann akzeptiert?
Noch was: An Deiner Stelle würde ich die restlichen 23 Vermieter/Makler, die jetzt Deine (Eure?) Daten haben, bei der NRW-Datenschutzbehörde melden. Das ist kostenfrei und Dein gutes Recht. Deren Wohnungen kriegst Du ja eh nicht mehr. Denn solange niemand sich beschwert, können die Vermieter/Makler wie im Wilden Westen ihre eigenen (illegalen) "Gesetze" machen. Irgendjemand sollte etwas dagegen tun. Das ist ein für viele andere Wohnungssuchende wichtiger Schritt. Damit könntest Du, Max, etwas für Deine nächste Wohnungssuche und jetzt für alle anderen leisten. Widerstand im Kleinen. Politik im Alltag.
Das würde mich sehr freuen. Du brauchst nichts weiter zu tun, als eine E-Mail, einen Brief oder ein Fax nach Düsseldorf an die NRW-Datenschutzbehörde zu schicken. Kurz schildern, welche Vermieter/Makler (konkrete Personen bzw. Firmen) welche Daten von Dir haben wollten (Datenkategorien) und was zu für zu viel verlangt hältst und ab dafür. Bei Rückfragen schickst Du evtl. noch ein paar Beispiele. Ansonsten gilt abwarten und es geht seinen Gang.
Ich unterstütze Dich dabei gern (Fragen, Formulierungen etc.). Vielleicht finden sich ein paar weitere Deiner Blogleser dazu. Denn Wohnen und Mieten geht uns fast alle an. Wenn nicht heute, dann irgendwann in Zukunft. Wenn sich an dieser Datenfront etwas bessert, würde das einen Druckpunkt bei der Wohnungssuche mildern. Es ist ja schon schlimm genug auf dem Wohnungsmarkt. Da muss man nicht auch noch unter Datengeiern leiden.
Wenn ich schon mal dabei bin, habe ich einen Formulierungsvorschlag für eine Beschwerdemail an die NRW-Datenschutzaufsichtsbehörde entworfen. Ich kann Dich gerne unterstützen, den Text auf Deine Bedürfnisse anzupassen (natürlich ohne Nennung der Details hier in der Kommentarspalte).
poststelle@ldi.nrw.de
PGP-Key: https://www.ldi.nrw.de/metanavi_Kontakt/key_ldi.asc
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich war bis vor kurzem auf der Suche nach einer neuen Wohnung. Hierbei sind mir die unten genannten 23 Vermieter/Makler [Unzutreffendes streichen] bezüglich ihrer Datenerhebungspraxis negativ aufgefallen. Diese Vermieter/Makler haben die folgenden Datenkategorien bei mir abgefragt: [vollständige Auflistung der Datenkategorien].
[konkrete Benennung der Personen- und Firmennamen der Vermieter/Makler mit Anschrift/Kontaktdaten]
Bitte prüfen Sie, ob die Datenerhebungen rechtlich zulässig waren.
Bitte unternehmen Sie ggf. Schritte, damit diese Vermieter/Makler ihre möglicherweise unzulässige Datenerhebungspraxis in Zukunft rechtskonform gestalten.
Ich danke Ihnen vorab für Ihre Unterstützung.
Mit freundlichen Grüßen
[daMax]
@Lukas:
Da habe ich in den letzten 2 Jahren aber andere Erfahrungen gemacht
Ouh, das gibt ne längere Story. Ums kurz zu machen: die Leute halten "sich völlig nackt machen" für eine vertrauensbildende Transparenz. Ist leider echt so inzwischen.
Beispielhafte Unterhaltung:
- "wozu wollen Sie denn wissen, wieviel Krankenkasse und Sozialversicherung ich zahle?"
- "na, das interessiert mich doch gar nicht"
- "aber eine entsprechende geschwärzte Abrechnung haben Sie doch bemängelt"
- "jaa, ich hätte es halt gern transparent"
- "..."
- "sehen Sie, es geht hier doch auch darum, Vertrauen aufzubauen"
und so weiter. Manchmal war ich so weit, mit "würden Sie mir bitte mal Ihre Titten zeigen? Das würde mein Vertrauen aufbauen" zu antworten.
Danke, ich habe 1.) die ganzen Namen/Adressen nicht mehr im Kopf und 2.) genug anderes um die Ohren. Abgesehen davon habe ich ja oft nur mit den derzeitigen MIETERN zu tun gehabt. Zu den Vermietern kommt man in den meisten Fällen ja gar nicht durch
Du hast ja so recht. Aber wie gesagt: bin mit den Nerven eh schon am Ende...
Danke trotzdem für deine Bemühung mit dem Text.
@ Max
"bin mit den Nerven eh schon am Ende..."
Kein Ding. In vielen Bereichen kommen die Arschlöcher halt nur deshalb mit ihrem Scheiß durch, weil die Leute genug andere Probleme um die Ohren haben.
Nur noch eins:
Dein Beispieldialog zeigt, dass man solche Leute durchaus drankriegen kann. Du warst knapp davor (also ich meine jetzt nicht die "Titten"-Taktik...).
Zum Beispiel so:
"Schauen Sie. Sie haben die Wahl. Sie können jetzt akzeptieren, dass Sie von mir nur die für Sie relevanten und rechtlich zulässigen Daten bekommen. Dann werden wir uns einig und Sie haben einen zufriedenen, treuen neuen Mieter. Win-win! Oder aber Sie wollen Daten von mir, die Sie wie von Ihnen gerade selbst zugegeben gar nicht interessieren und rechtlich nicht erheben dürfen. Dann gewinnen Sie nicht nur mich nicht als neuen Mieter. Nein, Sie werden in Zukunft bei allen ihren Mietern Ihre Praxis ändern müssen, nicht nur jetzt hier bei mir. Dann werden sich die Datenschutzaufsichtsbehörde, der Mieterverein, mein Anwalt und ein paar Richter mit Ihnen beschäftigen und Ihnen mit Nachdruck die Regeln in unserem Rechtssystem erklären.
Sie haben die Wahl: Sie kommen nur mir "ausnahmsweise" entgegen und wir kommen ins Geschäft. Oder ich sorge dafür, dass Sie Ihre Geschäftspraxis für immer und ewig ändern müssen und vielleicht auch noch ein nettes Bußgeld zahlen müssen. Was ist besser?"
Kleiner Pro-Tipp noch:
"ich habe 1.) die ganzen Namen/Adressen nicht mehr im Kopf"
Das nächste Mal, egal um was es geht, möglichst immer Personen, Firmen, Organisationen etc. notieren, die von Dir Daten erhalten.