Gute Nachrichten: weniger Schweine dank mehr Vegetariern
Mittwoch, 21.12.2022, 23:59 > daMaxIn diesen düsteren und von schlechten Nachrichten nur so überquellenden Zeiten ist es schön, auch mal etwas Positives zu lesen. Dass der Trend zur fleischlosen bzw. fleischärmeren Ernährung in Deutschland zu einem messbar gesunkenen Bestand an Schweinen führt, finde ich zum Beispiel richtig gut.
Vielleicht können wir können ja doch etwas verändern, wenn wir einfach mal bei uns selbst anfangen. Ich bin zwar weder komplett vegetarisch noch vegan unterwegs, aber mein Fleischkonsum ist in den letzten Jahren ziemlich drastisch gesunken und ich denke, wenn sich jede:r von uns mal darauf besinnen würde, dass Fleisch mal ein reines Sonntagsessen war, könnte noch viel passieren.
Ich glaube nicht, daß es an den Vegetariern liegt.
Deutschland hat bei der Schweinefleischproduktion einen Überversorgungsgrad von ca 150%.
Wir waren schon immer großer Fleischexporteur.
Ich denke eher, es liegt an den Rußlandsanktionen. Rußland war großer Importeur von deutschem Fleisch.
Es könnte auch an der afrikanischen Schweinepest liegen.
China hatte deswegen den Import von deutschem Schweinefleisch gestoppt.
https://www.stmwi.bayern.de/presse/pressemeldungen/pressemeldung/442-2021/
@megatherium: nee, das ist tatsächlich ein anhaltender Trend:
@daMax:
Mir gings dabei hauptsächlich um den Rückgang von 10% im letzten Jahr.
So viel machen wir Vegetarier nicht aus.
Außerdem ist der Schweinezyklus zu bedenken:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schweinezyklus
Der Fleischverbrauch pro Kopf ist ziemlich konstant und wird nur leicht weniger.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/36573/umfrage/pro-kopf-verbrauch-von-fleisch-in-deutschland-seit-2000/#:~:text=Im%20Jahr%202021%20summierte%20sich,auf%20etwa%2081%2C7%20Kilogramm.
Das heißt, Änderungen der Produktionsmenge wird hauptsächlich von externen (ausländischen) Faktoren bestimmt.
Das Fleisch kommt dann halt woanders her, aber wird nur leicht weniger.
Das Referenzjahr 1990 verwischt den Trend. Damals kam die DDR dazu. In der DDR gab es verhältnismäßig mehr Schweine als andere Tierfleischzucht. Das ist ein massiver Sondereffekt, der die Statistik verzerrt.
https://www.bauernzeitung.de/hintergrund/es-war-einmal-struktur-der-schlachthoefe-in-ostdeutschland/
"Der Fleischkonsum in der DDR lag Ende der 1980er Jahre um 13,2 % über dem der BRD und war insbesondere bei Schweine- und Kaninchenfleisch deutlich höher. Schon 1990 sank der Pro-Kopf-Fleischverbrauch in Ostdeutschland um 10 kg gegenüber dem Vorjahr und glich sich in den Folgejahren dem weiter sinkenden Konsum in den westlichen Bundesländern an. Gründe waren einerseits die teilweise deutlich gesunkene Kaufkraft, andererseits Präferenzverschiebungen hin zu anderen Gütern und Dienstleistungen, wie etwa Autos, Reisen usw. In den letzten Jahren hat sich der Pro-Kopf-Verbrauch für den menschlichen Verzehr bei rund 60 kg eingependelt, wobei weiterhin weniger Schweinefleisch, dafür aber mehr Geflügel verzehrt wird.
Dramatisch war der Einbruch bei der Schweineproduktion insbesondere in den ersten Jahren nach der Wende. Von gut 12 Millionen Schweinen im Jahre 1989 sank der Bestand bis Mitte 1992 auf 4,26 Millionen Stück. Auch bei Rindern war der Rückgang von 5,72 Millionen Tieren 1989 auf rund 3 Millionen 1992 deutlich spürbar und die Anzahl an Schafen verringerte sich im gleichen Zeitraum gar von 2,6 Millionen auf 800.000 Tiere. Der Selbstversorgungsgrad bei Fleisch, der in den 1980er Jahren in der DDR noch bei 110 % gelegen hatte, sank nach der Wende in ganz Deutschland auf rund 80 % ab. Seit Mitte der 1990er Jahre steigt er langsam wieder und erreicht aktuell 116 %."
Ach Menno. Jetzt mach mir doch nicht meine schöne Gutnachricht mit doofen Fakten kaputt
@daMax: Gern geschehen
Das muss die Islamisierung sein!
Es ist ja nicht schwarz ODER weiß.
Bestimmt ist es gut, solche Entwicklungen global zu beurteilen.
Dennoch führt ein höherer Anteil der Bevölkerung an Menschen, die sich plant based ernähren oder sogar vegan leben, SELBSTVERSTÄNDLICH zu einem Rückgang dieser Produkte, wenn die anderen ihren Konsum nicht steigern.
Rügenwalder Mühle erzielt inzwischen jedenfalls mit veganen und vegetarischen Produkten mehr Umsatz als mit Fleisch.
@anneloewe: Ich bin ja selber Vegetarier. Ich freue mich über die Meldung über die verringerte Tierproduktion.
Ich wollte nur verdeutlichen, daß die monokausale Erklärung des ursprünglichen Links unterkomplex ist. Die Rußlandsanktionen und die Exporteinschrankungen aufgrund der Afrikanischen Schweinepest hatten zumindest aktuell einen sicherlich größeren Einfluß als die langsam wachsende Anzahl von uns Vegetariern.