Endlich mehr Überwachung, Folge 1.247 (Füllhorn Spezial)
Donnerstag, 8.9.2016, 13:18 > daMaxWenn wir jetzt irgendwas so richtig dringend brauchen, dann ist es mehr Geld für den Überwachungsapparat. Und ja! Es gibt
73 Millionen mehr für den BND, 45 Millionen mehr für den Verfassungsschutz und 500 Millionen mehr für das BMI
Ich bin sicher, das Geld kann man aus den Bereichen Bildung, Kultur und Rente lässig abziehen.
...und gleichzeitig wird per Gesetzesänderungen das bisherige illegale Verhalten legalisiert (s.a. Parteienfinanzierung, u.a.). Das hatte ich Anfang 2015 schon mal visualisiert (hätte auch 1980 sein können).
> ... aus den Bereichen Bildung, Kultur und Rente abziehen ...
Na logisch. Und die Infrastruktur nicht vergessen! Die ganzen Straßen und Brücken, die Bahn und die Stromversorgung, Wasser und Kanalisation, Krankenhäuser und Schulen, das ist doch alles praktisch neuwertig und funktioniert tadellos. Da kann man sicher auch noch ein paar Euro abknapsen. Das sollte uns unsere Sicherheit® in Freiheit® wert sein, oder?
Ich wußte gar nicht, das es unserer Regierung so um die Gesundheit der Bürger bestellt ist.
500 Millionen für den "Body Mass Index" auszugeben...alle Achtung...
@OldFart: Hier in Köln ist die Leverkusener Brücke des Autobahnrings für LKW gesperrt, die nun über 40km Umwege fahren müssen. Dauert noch ein wenig bis die Brücke fertig wird während schon neues Unheil droht:
Die zentrale Zoobrücke (Kölner wissen um deren Bedeutung) wird ab Beginn nächsten Jahres renoviert, nachdem auch hier - Überraschung - Schäden festgestellt wurden. Dauer etwa sieben Monate. Wer weiß, was in Köln los ist, wenn auf der Zoobrücke mal nur EINE Fahrspur blockiert ist, der sucht sich bereits Job und Bleibe im Umland.
@ninjaturkey:
Ich hatte zuhause in 5 Jahren 3 Mal in unserem gesamten Straßenzug mehrtägigen Strom-Totalausfall weil das Haupt-Versorgungskabel marode ist. Der privatwirtschaftliche Konzessionär für den Betrieb sieht keinen Sanierungsbedarf.
Vor einem Vierteljahr hatten wir E.Coli im Trinkwasser und alles Wasser sollte rund 14 Tage lang vor Gebrauch abgekocht werden.
Ich bin Bahnpendler und verwende im Mittel 50% mehr Zeit für die Bahnfahrten, als der Fahrplan offiziell behauptet. Genauer: pro Einzelfahrt 60 statt 40 Minuten. Im Mittel, wohlgemerkt. Die Züge verenden regelmäßig auf der Strecke wie Regenwürmer bei Sonnenschein auf einem Asphalt-Feldweg.
An der Arbeit ist seit einer Woche die Telefon- und Internetleitung für das gesamte Stadtviertel ausgefallen. Wir improvisieren uns über die Runden. Die Finanzabteilung dreht am Rad, weil dort alles nur noch elektronisch gehandhabt (FIBU/Banking) wird.
Soll ich weitermachen mit der Liste?
@Max
Ach komm, bei der Gesundheit können wir auch noch kräftig sparen für DIE SICHERHEIT (tm)! Die paar tausend Tote durch Krankenhauskeime müssen uns unsere Sicherheit doch wert sein!
@OldFart: Nicht aufhören, wird gerade spannend. Im Ernst, hört sich nach einem Elendsviertel in Kolumbien an. Ich weiß noch, wie ich in den späten 70 ern geprahlt habe, wir hätten die beste Infrastruktur der Welt. Heute springt bei normaler Fahrt das ABS des Autos an, weil immer mal wieder ein Rad von der löchrigen Fahrbahndecke abhebt. Strom fällt nicht mehr so oft aus - die Leitungen wurden erst im Frühjahr in die Erde verlegt.
Deswegen fahr ich ja auch Enduro,,,;:-)
@ninjaturkey:
> ... Elendsviertel in Kolumbien ...
Treffend diagnostiziert.
Arbeit: Zentrum der Metropolregion Frankfurt am Main. Bankenhauptstadt. Wo das Geld in Containern hin und her geschaufelt wird.
Zuhause: 60 km entfernt im Umland. Also quasi hinterm Ural, wo die Wölfe heulen.
@OldFart: Wo wir gerade bei der Vorstellung sind - Arbeit: Arbeitszimmer direkt neben den Wohnzimmer mit separatem Zugang zum Schlafzimmer (für das Mittagsschläfchen, und ja, ich weiß, dass ich privilegiert bin. Alles im eigenen, kleinen, fast fertig renovierten, alten Haus. Sobald die Kurzen aus dem Haus sind wirds echt gemütlich. Wenn ich mit meiner Arbeit etwas mehr Geld erwirtschaften würde als gerade so benötigt wird, müsste ich mich glatt schämen). Location: Bergisches Land bei Köln und wären wir nicht teilautark, könnte das mit dem Einkaufen glatt zur Plackerei werden - hier gibts nämlich im Umkreis von fünf Kilometern keinen einzigen Laden (mehr). Aber nach 15 Jahren City fehlt mir seit 20 Jahren hinterm Dorf echt nichts.
@Schlick: ach stimmt, das hatte ich vergessen!
Wieso? Wird doch eh alles privatisiert, weil es den Staat dann keinen Cent mehr kostet. Von den Einnahmen des Verkaufs und den dann ersparten Ausgaben (also, mehr so in Zukunft eingespart...) kann man doch heute schon mal einen monströsen Geheimdienstneubau in Berlin hochziehen, bei dem wie beim Flughafen schon in der Bauphase reichlich rumdilletiert wird. Der Markt (tm) kann das ja alles sowieso viel besser. Und die Schwarze Null ist ja eh der Heilige Gral. Ringsrum fällt alles zusammen? Egal, Hauptsache der Haushalt ist ausgeglichen. (Das man den auch ausgleichen könnte, indem man die Unternehmen und die ganzen "Besserverdiener" mal ordentlich besteuert, sei nur am Rande erwähnt. Aber wenn sogar Herr Söder meint, wenn Apple in Irland mal 5% seines Auslandsvermögens an Steuern abgeben muss, wäre das zu viel verlangt, dann weiß ich auch, warum die öffentlichen Haushalte so aussehen, wie sie aussehen...)
Und nach der "Logik" in der Politik muss man Infrastruktur ja auch nur einmal fertigstellen (und noch schön fürs Pressefoto irgendein beklopptes Band durchschneiden), der Rest läuft dann ja von selber. Wartung? Unterhaltung? Ach, brauch mer ni.