Wem Fefes Blog zu pöbelhaft ist, hat jetzt die Möglichkeit, Herrn von Leitner mal "in zivil" zu lesen, und zwar auf den Nachdenkseiten. Das liest sich dann so:
Wer in seinem Privatleben jede unnötige Datenweitergabe und bekannte Angriffsmöglichkeit für Geheimdienste verhindern will, kann heutzutage kein selbstbestimmtes Leben mehr führen: Kein Uber, kein Smartphone, keine Kartenzahlung, kein „Internet of Things“; keine per App fernsteuerbaren Kühlschränke, Klimaanlagen, Feuermelder oder Stromzähler, keine Smart Watch, kein Bluetooth, kein WLAN, kein GPRS, kein UMTS. Tastatur und Maus mit Kabel, nicht mit Funk. Nur Dienste verwenden, die man selber betreibt. Alles mit Cloud bleibt außen vor. E-Mail nur auf dem eigenen Server, soziale Netze gehen nicht. Und dann stellt man fest, dass man sich aus weiten Teilen der Gesellschaft ausgeschlossen hat, weil man mit seinen Freunden auf Snapchat nur kommunizieren kann, wenn man auch auf Snapchat ist.
Ein solches Leben wird zunehmend unrealistisch und fühlt sich auch nicht wie ein selbstbestimmtes Leben, sondern nach einsamen Eremiten im Wald an, so jemandem wie Unabomber. So weit hat sich das Wertegerüst unserer Gesellschaft schon verschoben: Wer an der „freiwilligen“ Selbstentblößung nicht teilnehmen will, wirkt wie ein Aluhutträger, der auch daran glaubt, dass die Queen ein außerirdisches Reptil ist.
Jo. Scheiße das. Er spricht mir wirklich aus der Seele. Ich stecke in genau diesem Zwiespalt aus kein-Bock-auf-Überwachtwerden contra so-langsam-vom-normalen-Sozialleben-abgehängt-werden
Das Interview ist saulang und für mich im Moment definitiv tl;dr, aber es stecken mal wieder jede Menge Informationen drin, die die Tagesschau-Realität sinnvoll ergänzen können.
PS: Fefe schiebt noch was hinterher.