Links 2013-05-22
- carta: Peter Piksa über Kampfdrohnen und Tötungsroboter: Der Terminator in unserer Mitte:
Was die meisten Menschen für alberne Spinnerei von Jugendlichen, die zu viele Science Fiction Filme gesehen haben, halten mögen, ist bereits Realität. Roboter, die sich selbstständig selbst durch widriges Terrain bewegen, ja sogar Häuserfassaden erklimmen können, sind 2013 keine Zukunftsvision, sondern Stand der Technik. [...] Einen per Flugdrohne kontrollierten Bodenroboter wie den ebenfalls von Boston Dynamics entwickelten Cheetah könnte man spielend durch die Menschenmenge treiben – ganz ohne den Einsatz von müden Polizeikräften, die ggf. sogar aufgrund von moralischen Bedenken den Dienst quittieren.
Inklusive gruseliger Beispielvideos. Ein Thema, das uns alle angeht.
- rt: Länderdomino Schweden? Wüste Ausschreitungen in einem Vorort Stockholms wegen rassistischer Cops.
- 1337core: Ein Post auf Facebook und schon bist du als Terrorist angeklagt.
- kraftfuttermischwerk: Wir leben in einem Land, in dem Erzieherinnen denen ihn anvertrauten Kindern den Mund mit Tesa zukleben dürfen, um sie zumindest zeitweise stumm schalten zu können.
- spon: Kroatien beschreitet mutig den Weg ins Mittelalter und verbietet Sexualaufklärungsunterricht an den Schulen, weil dadurch angeblich Homosexualität propagiert wird.
Die Anti-Drosselkom-Petition
Ich persönlich bin es ja leid, als Bittsteller an eine komplett korrupte und lobbygesteuerte Politik heranzutreten (eine Einstellung, die ich zugegebermaßen geklaut habe). Falls ihr der Meinung seid, dass Petitionen doch was bringen, dürft ihr hier euren Klick machen:
Petition 41906
Verpflichtung der Internetanbieter zur Netzneutralität
Text der Petition
Der Deutsche Bundestag möge ein Gesetz beschließen, das Internetanbieter ("Provider") verpflichtet, alle Datenpakete von Nutzern unabhängig von Ihrem Inhalt und Ihrer Herkunft gleich zu behandeln. Insbesondere sollen keine Inhalte, Dienste oder Dienstanbieter durch diese Provider benachteiligt, künstlich verlangsamt oder gar blockiert werden dürfen.Begründung
Die Netzneutralität ist ein wichtiger und elementarer Grundbaustein eine freien Internets. Ist keine Netzneutralität gegeben, so besteht die Gefahr eines "Zwei-Klassen-Internets", in dem die Provider kontrollieren, auf welche Dienste und Inhalte Nutzer zugreifen können. Das käme einer ...weiterlesen...
Kapiert ihr nicht? Vielleicht hilft das:
Hier noch ein etwas spaßigeres Video dazu und der entsprechende Heise-Artikel, dann is' aber auch gut.
Warum ich kein DRM-verseuchtes Zeugs kaufe
Gerade eben poppt wieder ein tolles Beispiel dafür hoch warum ich mich weigere, mir einen Kindle oder einen Steam-Account oder ein Lovefilmabo oder sonstigen DRM-Dreck zuzulegen:
Das Film-Protal Acetrax macht dicht und die Anwender "verlieren" jetzt alle gekauften Filme. Ätsch genau so funktioniert die schöne neue DRM-Welt nämlich: nichts von dem, was du vermeintlich "kaufst", gehört wirklich dir. Da gehe ich doch lieber in den Laden und kaufe bedrucktes totes Holz. Auch wenn's wiegt.
Mein Song des Tages 2013-05-22
Ai Weiwei - Dumbass
Chinas bekanntester Outlaw macht jetzt auf Metal ich versteh' zwar kein Wort und gut isses auch nich' wirklich, aber egal.
Reuters: China's Ai Weiwei launches musical career with heavy metal "Dumbass" single
The lyrics rail against the authorities, as befit a man who has repeatedly criticized the Chinese government for flouting the rule of law and the rights of citizens, and are also dotted with obscenities.
Der kleine November
Idee: Internet (ja sorry ich find's nich mehr... vielleicht Radio Rhein/Bonn? Achtung Facebook!)
Umsetzung: daMax [CC BY-NC-SA]
Basiert auf diesem Foto von Sumcensuvit [CC BY-NC-SA]
Das unspielbarste Stück aller Zeiten. Und noch vier.
Franz Liszt - Rondeau fantastique sur un thème espagnol, S.252,
gespielt von Valentina Lisitsa
WTF? Wer Zweifel hat, spult mal nach 07:06 vor.
Valentina Lisitsa selbst meint dazu:
This is perhaps the MOST unplayable piece of music I ever encountered! La Campanella or Feux Follets (both are clearly hinted here) are walk in a park in comparison... Early Liszt, from the period when he honestly thought that piano being a percussive instrument there is no point of making any attempt at legato, and one might as well enjoy frolicking in most head-spinning skips and repeated notes
The piece (which is based on Manuel Garcia's popular song) was titled in the first edition as "Op.5 #2". Funny, I think that was the last piece Liszt gave an opus number, anticipating how many works he is going to write
Liszt intended this piece as a bravura finale for his recitals - but according to many reports he failed utterly. Too difficult???? LOL
A friend of mine who used to present great Soviet artists on their tours in Italy told me that the only person who played it LIVE was Pletnev. But even then Pletnev told him that he quit on this piece, calling it "unplayable". You can check for yourself - the music is available freely here:
http://imslp.org/wiki/Rondeau_fantastique_sur_un_th%C3%A8me_espagnol,_S.252_%28Liszt,_Franz%29
Let me know how far you progress, OK ? It makes for an easy sight-reading. But do pay attention to indicated tempo marks. They are truly insane
For some fun go to middle of page 22 or page 28 and tell me how you like it
A hint... it would make for a hilarious video. Hitting those notes is a gamble no matter how many days spent practicing. La Campanella infamous skips are two octaves shorter [...]
Ich kapier ü-ber-haupt-z nicht, wie jemand so was im Kopp behalten kann. Und in den Fingern. Und Füßen. Und so. Hammer.
Aber mal im Ernst:
1. die Campanella klingt für mich als Laien mindestens genauso kompliziert und die gute Frau kloppt auch noch
2. den 3. Satz von Beethovens Mondscheinsonate und
3. Liszts Totentanz und
4. Rachmaninoffs Prelude in g-Moll in einer Speedversion raus, dass einem Hören und Sehen vergehen kann.
Metal pur
Ich denke, Valentina Lisitsas großzügiger YouTube-Channel wird mich gut durch die nächsten Tage bringen.
Müll hat einen Namen: Nespresso
Philipp Weber hatte ich 2011 schon mal auf dem Zettel mit seinem Programm “Futter – streng verdaulich”. Jetzt bin ich gerade über einen wunderbaren (wenn auch etwas älteren) Text von ihm gestolpert, den ich dem nächsten, der mir mit so einem Alukapselkaffeescheiß daherkommt, an die Stirn tackern werde:
Müll hat einen Namen: Nespresso
Ich überschlage im Kopf: Das heißt also 35 Cent pro Stück. Bei circa 6 Gramm Kaffee pro Kapsel. Das sind… Ich rufe begeistert aus: „Krass, das sind ja nur 60 Euro pro Kilo Kaffee!“ Er strahlt mich an. Ironie versteht er auch nicht. Sind die Jungs irre? Für 60 Euro bekomme ich wilden, handverlesen Dschungel-Kaffee mit Öko-Premium-Siegel, der so fair gehandelt wurde, dass ein äthiopischer Kaffeesammler seine Kinder in Berlin Theaterwissenschaften studieren lassen kann.
und später
Klar, man kann das Aluminium auch in einen Sammelcontainer oder zum Wertstoffhof bringen. Das erscheint mir irre realistisch. Gerade hat eine grell geschminkte Dame mittleren Alters ihren Mercedes SLK trotz absolutem Halteverbot vor dem Geschäft geparkt und stöckelt in dunkelbraunen Pelz gehüllt ins Geschäft. Unter Wertstoffhof versteht die wahrscheinlich den Ort, wo sie ihre Diamanten gekauft bekommt, wenn ihr Göttergatte mal wieder die Chefsekretärin gebumst hat. Frauen dieses Kalibers werden erst dann einen Sammelcontainer besuchen, wenn Gucci die passenden Taschen für leere Prosecco-Flaschen erfunden hat.
Ich glaube, ich muss mir da was abonnieren.
Links 2013-05-21
- netzpolitik: Staatstrojaner jetzt auch für Mac im Angebot. Und wer wird bespitzelt? Korruptionsbekämpfer.
- fefe: Wollt ihr mal sehen, was Videoüberwachungssysteme so alles an Auswerte-Funktionen mitbringen?
- netzpolitik: Unsere Geheimregierung weigert sich beharrlich, die Protokolle der Verhandlung zum Leistungsschutzgeldgesetz zu veröffentlichen. Das ist alles so eine Farce hier.
- rt: Öhm... die UK-Cops haben in den letzten 2 Jahren DNA-Proben von über 200.000 Babies(!) genommen. Aber ich bin sicher, dafür haben sie einen triftigen Grund gehabt. Minority Report und Gattaca lassen grüßen.
- heise: Na ganz groß: SAP will bis 2020 Hunderte Autisten als Softwaretester und Programmierer einstellen. Genau das was wir brauchen: noch mehr Software von Autisten. Ich habe ja jetzt schon das Gefühl, dass in der IT-Branche überdurchschnittlich viele Autisten arbeiten
- netzpolitik: Neues vom Copyrightwar: Hollywood-Studios lassen Links zu Pirate Bay Dokumentation löschen:
Solche Löschanfragen sind nichts außergewöhnliches, versuchen die Hollywood-Studios doch so viele Filme zu löschen wie nur möglich. Bemerkenswert ist aber, dass die besagte Dokumentation unter der Creative-Commons-Lizenz BY-NC-ND veröffentlicht wurde und somit kostenlos herunterzuladen ist.
Klavierlernen? Nicht in einer Konzernokratie!
Es gab da so einen YouTube-Kanal, auf dem ein Mensch anderen Menschen das Klavierspiel beibrachte. Damit ist jetzt Schluss wegen Copyright-Bullshit. Super großes Kino, liebe Unterhaltungsmafia.
In einem Video erklärt de Heide, dass das Videoportal zum einen die Tutorials als Cover-Versionen der jeweiligen Musikstücke eingestuft habe und daher in der Verbreitung eine Urheberrechtsverletzung sehe. Zum anderen mache ein anderer Klavierlehrer, der auf YouTube Online-Kurse anbiete, die Verletzung seines geistigen Eigentums geltend. Konkret geht es um die Noten in Buchstabenform (C,D, E usw.), die de Heide über einer Klaviatur bei Vorspielen der Stücke eingeblendet hatte.
Aha, C D und E über einer Klaviatur sind also geistig vereigentumt. Tolle Wurst.
Was Eltern beachten sollten, wenn ihre Kinder die ersten Schritte im WWW unternehmen
Heise hat einen kurzen Artikel darüber, wie Eltern zusammen mit ihren Kindern die ersten Schritte im WWW unternehmen sollten, vor allem hinsichtlich Social Networks. Ein Polizist meint:
Tabu sein sollten auch Spitznamen wie etwa "Maria12", bei denen jeder sofort das Alter des Benutzers erkenne. [...] Er habe sich einmal als "Tanja12" angemeldet – und in fünf Minuten sieben Angebote mit sexuellem Hintergrund von Männern gehabt. Wenn Kinder so im Netz angemacht würden, seien sie hilflos. "Da brauchen sie die Eltern im Hintergrund."
"Niemand hat die Absicht, flächendeckende Videoüberwachung einzuführen"
Aber im Bereich des öffentlichen Verkehrs sei das "absolut sinnvoll".