Die gezielte Hinrichtung eines Menschen durch Kopfschuss ist kein Grund zu feiern [4. Update]

Dienstag, 3.5.2011, 08:45 > daMax

Ich bin froh, dass ich mit dieser Meinung nicht ganz alleine da stehe.

  • internet-law: Hängt ihn höher.
  • reizzentrum: Auch Bundeskanzlerin Merkel tritt Menschenrechte und Grundgesetz mit Füßen.
  • law-blog: Den Schein des Anstandes wahren.
  • Frau Merkel zeigt uns allen unverhohlen ihr mittelalterliches Weltbild und ist damit als Kanzlerin einer Demokratie endgültig unhaltbar geworden. Vielleicht sollte sie wenigstens mal nachschlagen, wofür das "C" im Namen ihrer Partei steht.

    Ich schäme mich für dieses Deutschland.

    Update: Jörg Schönenborn ist wohl auch nicht so richtig glücklich damit.

    2. Update: Auch Roberto findet das alles nicht so shmoov:

    Was unterscheidet die singende und feiernde Menge, die sich am Leichnam eines Menschen aufgeilt, von den tollwütigen Massen, die im Mittleren Osten soldatische Leichen zerfleddern als Zeichen "ihres Triumphes"?

    Danke, liebes Internet. In Dir fühle ich mich wohler als in Deutschland.

    3. Update: Roberto hat nochmal nachgelegt. Und da ich heute morgen schon mit einem Kollegen konfrontiert war, der die Exekution okay findet, läuft mir Robertos Geschreibsel umso besser rein:

    Was peu a peu verlorengeht ist die Einsicht aus der philosophischen und später soziologischen Aufklärung, dass der Täter trotz allem ein Mensch bleibt - und als dieser sei er zu behandeln. Dass an Stammtischen lauthals nach Todesstrafe, Kerkerhaft und "endlosem Lebenslänglich" verlangt wird, das ist prahlerische Normalität in dieser Republik. Dass sich eine Regierungschefin jedoch hinstellt und das "Prinzip Rache" zu einem Freudenmoment verklärt, das ist unglaublich und eigentlich kürzlich noch undenkbar gewesen. Wir verrohen zusehends und die Kanzlerin verroht kräftig mit - was blüht uns, was dem Rechtsstaat in einem roher und roher werdenden Klima?

    4. Update: Auch Frank Benedikt findet die ganze Sache höchst bedenklich

    Dies, ein möglicherweise staatlich angeordneter Mord, in den letzten Jahren gerne als “gezielte Tötung” blumig verharmlost, für sich allein genommen, wäre Grund genug, innezuhalten und sich über das westliche Staats- und Rechtssystem Gedanken zu machen. Es bleibt aber nicht dabei: Jubelarien und Glückwunschadressen (nicht nur) westlicher Politiker machen das ganze unerträglich.