2 Meinungen zu “Das sind eure Grünen”

1. Andreas Moser meinte:
   8.3.2022 um 13:38 Uhr

   Mir kommt das wie ein ähnlicher Schnellschuss vor wie die Diskussion um die Wehrpflicht. Da werden einfach ein paar Schlwagwörter rausgehauen, und Medien, Talkshows und Blogs springen darauf an, ohne irgendjemanden zu fragen, der sich damit auskennt.

   Soweit ich das überblicke, lehnen alle Atomkraftwerksbetreiber eine Verlängerung der Laufzeiten ab. Die sind schon lange am Auslaufen und Rückbauen, haben Liefer- und Arbeitsverträge gekündigt, und so weiter. Das ist ja auch ein bisschen komplizierter als ein Traktor, wo der TÜV noch einmal für zwei Jahre ein Auge zudrücken kann, wenn man dafür verspricht, nicht auf der Straße zu fahren.

   Gar nicht weit von dir, in Neckarwestheim, gibt es übrigens bis zum Jahresende die Gelegenheit, durch ein noch aktives Atomkraftwerk zu spazieren:
   https://andreas-moser.blog/2021/12/18/neckarwestheim/

   Wenn die Strahllung gerade hoch ist, bekommt man da ungeahnte Superheldenkräfte.
   Ich konnte danach für ein paar Wochen fast ohne Schlaf auskommen. (Die Wirkung ist mittlerweile leider wieder abgeklungen.)

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2. Siewurdengelesen meinte:
   10.3.2022 um 15:46 Uhr

   Mal von der Partei abgesehen (Söder war ja mit den AKW noch etwas schneller), sind das ähnlich polemische Schnellschüsse wie 100km/h auf Autobahnen, autofreie Sonntage oder Frieren für den Frieden. Das hat mehr von Klopfen auf den Busch und sich mal wieder in´s Gerede bringen, als es wirklich etwas bringt. Vor allem dürften solche wie Gauck oder von der Leyen die sein, welche es dabei am härtesten trifft - immer gut, wenn derlei "Opfer" einen selbst nicht betreffen. Ob sich davon die russischen Pläne und Putin beeinflussen lassen? Der hat so oder so abgefrühstückt und mit dem Angriff bereits den Weg ohne Wiederkehr beschritten.

   Genauso wie sich wegen der nicht abzuschätzenden Dauer und den langfristigen Auswirkungen dieses Kriegs mal eben so eine ganze Wirtschaft und ein System umkrempeln lässt, das auf Auto fokussiert ist, drehen die Kraftwerksbetreiber auch nicht ihre Strategie um.

   Neben dem eigentlichen Betrieb hängen da ständig aktualisierte Sicherungsauflagen, Genehmigungen etcpp. dran. Wenn sich deren Kosten nicht ansatzweise in Einnahmen aus dem produzierten Strom rechnen, bleiben die Öfen aus und das ist auch gut so. So dumm sind die Konzerne dann doch nicht.

   Bei dem medialen Hype um die Spritpreise habe ich eine ganz nette Auflistung von Nahverkerhspreisen gefunden als Vergleich. Da blieb der Sturm des Entrüstens aus und im Verhältnis dürften selbst jetzt noch die Kraftstoffpreise gemessen am Einkommen einen geringeren Anteil haben als zu anderen Zeiten. Die dicken Batzen sind da tatsächlich Wohnen und Energiekosten inkl. Strom.

   Irgendwie erinnert mich das wieder an vergangene Zeiten, als die Ölkrise in der DDR dazu führte, aus rein ökonomischen Gründen und ohne Rücksicht auf die Folgen für die Umwelt usw. auf die Braunkohle zu setzen.

   Ob das wirklich immer so unbewußt geäußert wird, wie Andreas Moser sagt, weiß ich natürlich auch nicht. Es ist aber davon auszugehen, dass auch Politiker und deren Berater nie ganz so dumm sind, wie sie manchmal scheinen oder dargestellt werden. Daher können solche Aussagen durchaus gewollt sein. Gerade beim Sondervermögen für die BW hat das jedenfalls funktioniert. Das muß dann nur immer recht schnell gehen, um Tatsachen zu schaffen.

   Der Nonsensbahnhof S21 ist dafür ein sehr plakatives Beispiel, bei dem genau so agiert wurde politischerseits.

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