Wenn ich lese, dass Dell die PC-Verkäufe wegbrechen, dann kann mich das weder so richtig wundern noch traurig stimmen. Ich selbst besitze einen Dell-PC seit 2005 und bin damit immer noch absolut happy. Ernsthaft. Der hat im Laufe seines Lebens immer mal wieder größere Festplatten bekommen, etwas mehr Speicher und eine flinkere und vor allem leisere Grafikkarte. Weil Dell so geile Rechner herstellt, brauche ich auch heute noch keinen neuen. Gut, ich kann Oblivion nur ziemlich ruckelig und mit Abstürzen spielen und Skyrim wage ich überhaupt nicht anzufangen, aber z.B. Batman Arkham Asylum lief bis auf leichte Ruckler hier und da völlig flüssig und sah total geil aus. Ich bilde mir ein, das liegt auch daran, dass ich eben nicht auf Windows 7 upgegradet habe, sondern bei meinem treuen WinXP Pro geblieben bin. Aber ich schweife ab.
Eigentlich wollte ich nämlich auf etwas ganz anderes hinaus. Was heißt denn "die Verkäufe brechen weg"? Im Endeffekt doch nur, dass irgendwann jeder einen PC zu Hause stehen hat, der ausreichende Dienste verrichtet, oder? Das ist eigentlich ja kein Problem. Im Gegenteil, das ist doch eigentlich der Traum. Leider kam unsere größenwahnsinnige Wirtschaft eines Tages auf die Idee, dass jedes Jahr mehr Schrott verkauft werden muss als letztes Jahr. Wachstum um jeden Preis und gegen jede Vernunft.
Jedem halbwegs intelligenten Menschen sollte klar sein, dass es kein unbegrenztes Wachstum geben kann. Es kann nicht einmal einen stetig gleichbleibenden Absatz von so Tinnef wie Computern oder Autos oder Fernsehern geben, weil einfach irgendwann eine Sättigung eintreten muss, es sei denn, die vertrottelten "Verbraucher" lassen sich dazu überreden, schnellere größere "bessere" PCs/Fernseher/Autos zu kaufen, weil "man das haben muss". Bierbrauer und Winzer haben es da besser. Das Zeug geht oben rein, kommt unten wieder raus und wird dann nachgekauft. Ein PC wird erst nachgekauft, wenn er obsolet ist und bei den Leistungen, die aktuelle PCs bringen, passiert das eben nicht mehr alle 2 Jahre.
Ich finde das überhaupt nicht schlimm. Klar kommen jetzt wieder irgendwelche Dampfplauderer mit Arbeitsplätzen, die wegfallen werden. Aber ich schätze, das ist eben auch nur ein Zeichen der Zeit. Es gibt nunmal gar nicht so viel Arbeit, dass 7 Milliarden Menschen jeden Tag 8 Stunden an irgendwas rumfummeln könnten bei unseren hoch effizienten Prozessen. Entweder wir gehen wieder dazu über, Mehl von Hand zu mahlen oder wir arrangieren uns endlich mit der Wahrheit: wir könnten genauso gut nur 4 Stunden am Tag arbeiten und die Arbeit würde trotzdem erledigt werden. Und Wachstum ist nicht unendlich.
Bildnachweise:
More Peanut Butter by bunchofpants [CC BY-NC-SA 2.0]
Buy More Stuff by Michael Holden [CC BY-NC-ND 2.0]
Be Afraid, Consume by What What [CC BY-NC-SA]