Mein Song des Tages 2010-04-23
Counting all the assholes in the room
Well I´m definitely not alone
Counting all the assholes in the room
Well I´m definitely not alone
Der Betrug ist systemimmanent und der Betrogene ist nicht irgendein dummer Provinzbanker, der Betrogene, dass sind wir, die wir für den Schaden haften.
Gibt es eine Organisationsform von Politik, die deren Ideen nicht zu Tode verwaltet oder zwischen konkurrierenden Klubs besserwisserlicher Brutalstrategen zerrieben wird?
Max Bächer hat in der FR ein vernichtendes Urteil für Stuttgart 21 parat:
Aber warum dann der ganze Aufwand eines Wettbewerbs als Anleitung zur Stadtzerstörung, wo sich die Erhaltung des voll funktionsfähigen Kopfbahnhofs mit weitaus geringeren Kosten anbietet? Die Berufung auf die bereits verplanten Mittel ist wenig überzeugend und noch weniger hilfreich als die Angst, das Gesicht zu verlieren. Wie konnte es zu dieser Fehlentscheidung in einem Wettbewerb kommen, an dem angesehene Architekten als Preisrichter und Planverfasser teilnahmen?
Diese und andere Fragen werden gestellt.
http://www.fr-online.de/in_und_ausland/kultur_und_medien/feuilleton/2568178_Macht-nix.html
Georg Schramm als Pharmareferent in der Anstalt. Die Folie am Schluss ist hochinteressant.
Solange wir von der Pharmabranche das Gesundheitsministerium führen, wird es keinem von uns schlechter gehen.
Urban Priol dreht aber auch ganz gut auf. Hier ab 5:20.
Und direkt danach (ab 7:10) tritt Helmut Schleich auf, den ich noch gar nicht kannte, der mir aber sehr gut gefallen hat.
| neues aus der anstalt
Da könnte ich jetzt echt melancholisch werden. Hier sind bisher 739 Kommentare, aber schon 1075 wurden als Spam ausgefiltert.
Mir geht das Facebook-Bashing inzwischen selber auf die Nerven:
Facebook bekommt künftig häufig mit, welche Websites seine Nutzer besuchen und wie oft.
Heise: Facebook wird zum Überall-Netzwerk
Wer Facebook weiter nutzen will: bitte. Ich will mit diesen Spacken nix zu tun haben. Nennt mich altmodisch. Macht mir nix. Ladet mich bloß nicht ein, ich werde FB ab jetzt genauso ignorieren wie die restlichen Quatschnetzwerke.
Passend dazu Sara Chahrrour auf Spreeblick: I like das nicht!
Die Regierungskoalition möchte Zeugen verpflichten, bei der Polizei auszusagen. Notfalls soll die Vernehmung auch zwangsweise durchsetzbar sein.
So steht es geschrieben im Lawblog (Hervorhebungen von mir). Deshalb erteilt der Deutsche Anwaltverein dem Gesetzesvorhaben eine Absage.
Und nicht nur der. Ich auch. Und ich hoffe, ihr auch. Ich meine hallo?! "Zwangsweise Durchsetzung" von Geständnissen hatten wir hier das letzte Mal im Mittelalter. Ist es wirklich wieder so weit?
(bild aus einer 19th century edition of Fox's Book of Martyrs. von Mullica [CC BY])
Wusstet ihr, dass ihr ein Tab als neues Fenster geöffnet bekommt, wenn ihr das Tab einfach anklickt, "aus dem Browser raus zieht" und aufs Desktop fallen lasst? Sehr praktisches Feature, wenn ihr mich fragt.
erzähl mir mehr...
tai chi | taiji | taijiquan | t’ai-chi-ch’uan
| verdammte babylonische sprachverwirrung
Das ist mal ein wirklich wichtiger Schritt auf dem Weg zu Transparenz und Demokratie. Der Entwurf zum seit Monaten hinter verschlossenen Türen verhandelten Abkommens gegen Produktpiraterie und Urheberrechtsverstöße wurde nun offiziell veröffentlicht. Wer Zeit hat, schaut sich das mal genauer an, die anderen lesen wenigstens den diesbezüglichen Heise Artikel:
Anti-Piraterie-Abkommen ACTA: Verhandlungstext veröffentlicht
[1. Update]: Thomas Stadler hat dazu schon mal ein bisschen was herausgefunden.
Au weia! 99% aller Überwachungskameras in Niedersachsen verstoßen gegen den Datenschutz:
Bisweilen ermöglichten die Kameras Blicke in Arztpraxen, Krankenhäuser, Wohnungen und Schwimmbad-Umkleiden. Auch könnten Kameras direkt in Wohnungen filmen, was "schlichtweg grundgesetzwidrig" ist.
Nein, ich sage jetzt nicht "ich habe es ja gesagt".
Auf Spreeblick gibt es ein tolles Interview mit Farnaz Seifi, einer Veteranin der iranischen Frauenbewegung. Darin spricht sie sich unter anderem laut und deutlich gegen Internetsperren aus:
Weißt du, die Regierung meines Landes hat auch angefangen mit dem Sperren von Porno-Seiten. Als sie 2002 mit dem Filtern begonnen haben, betraf die erste Phase nur Porno-Seiten, etwa sechs Millionen Seiten wurden gesperrt. Und ich muss sagen: Wir, die iranischen Bevölkerung, hatten zu dem Zeitpunkt nichts dagegen. Es gab keine wirkliche Kritik. Und ich denke, dass war ein großer Fehler, den wir gemacht haben. Denn wenn es einmal begonnen hat, dann kann immer noch ein bisschen mehr und noch ein bisschen mehr dazukommen.
Nein, ich bin dagegen und ich denke, es ist eine gefährliche Sache. Internetsperren sind in ihrem grundsätzlichen Wesen menschrechtsfeindlich und etwas, dass man kritisieren muss. Wenn es einmal normal geworden ist, etwas zu sperren, dann kann immer und immer mehr dazugefügt werden.
Das Interview ist in seiner Gänze lesenswert, ich wollte jedoch dieses Zitat gesondert hervor heben, weil es das Problem mit den Internetsperren so schön plastisch aufzeigt. Wenn man erst einmal die Struktur für Internetsperren geschaffen hat, kann man das Rad nicht mehr zurück drehen. Und die Sperren werden ausgeweitet werden, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche! Jedes Land versucht erst mal, ein Thema zu finden, bei dem gesellschaftlicher Konsens herrscht. Im Iran waren es Pornos, hierzulande sind es eben Bilder sexuellen Missbrauchs an Kindern. Sobald diese Infrastruktur jedoch geschaffen wurde, stehen die nächsten Sperrverfügungen schon Schlange. Hierzulande wären da: Glücksspiele, Filesharingseiten, Videoplattformen, Internetapotheken, um mal ein paar zu nennen.
Und das sind "nur" die Wünsche von Vertretern der Wirtschaft. Es werden genauso viele Forderungen von Politikern kommen, die unliebsame Inhalte aufgrund kruder Begründungen entfernt wissen wollen. Und nicht zuletzt ist da das Problem des echten Missbrauchs: niemand kann garantieren, dass auf den Listen "zufällig" auch sonstige Websites landen.
Deshalb: Netzsperren darf es nicht geben! Mag der eine oder die andere Pornos doof finden, Filesharing verdammen und Glücksspiele für gefährlich halten, nichts davon darf ein Grund sein, unsere mühsam erreichte freiheitliche Gesellschaft zurück ins Mittelalter zu stoßen.
zensur | censilia | zensursula
| netzsperren | dns-sperren | internetsperren
| kinderpornographie | drecksvorwand
Ey, lass mich einfach rein, okay? |
Ich will das hier nie wieder sehen. |
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Da Politiker im Regelfall von neuen Dingen nichts verstehen, halten wir es für notwendig, sie davor zu schützen. Dies ist im beidseitigen Interesse, da unnötige Angstzustände bei ihnen verhindert werden, ebenso wie es uns vor profilierungs- und machtsüchtigen Politikern schützt.
Sollten Sie der Meinung sein, dass Sie diese Internetseite dennoch sehen sollten, so können Sie jederzeit durch normalen Gebrauch eines Internetbrowsers darauf zugreifen. Dazu sind aber minimale Computerkenntnisse erforderlich. Sollten Sie diese nicht haben, vergessen Sie einfach dieses Internet und lassen uns in Ruhe.
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