Was war doch gleich nochmal ein Browser?

Freitag, 19.6.2009, 22:18 > daMax

Unsere Justizministerin Bri­git­te Zy­pries weiß zwar nicht, was ein Browser ist, das hält den Ver­band der deut­schen In­ter­net­wirt­schaft eco jedoch nicht auf, sie zur “Internetpolitikerin des Jahres” zu küren. Ja was macht sie denn wohl so ohne Internetbrowser im Internet? Peer-to-peer Netzwerke besuchen? Torrents saugen? Per Internet Relay Chat neue Stasimethoden mit ihren Kollegen diskutieren?

Zur Erinnerung: Frau Zypries war die erste die danach gerufen hat, die Internetstoppschilder in Echtzeit überwachen zu lassen. Was auch immer das heißen mag. Sitzen da vielleicht Heerscharen von Beamten und sehen sich die Echtzeitstatistiken ihrer Server an oder was?

Auf wie viele verschiedene Arten es einem passieren kann, eine Website in einem Browser (da war dieses unbekannte Wort wieder) angezeigt zu bekommen, brauche ich euch ja nicht zu erzählen. Aber da Frau Zypries nicht weiß, was ein Browser ist, hat sie eben auch keine Vorstellung von unerwünscht drüber und drunter aufpoppenden Werbeanzeigen, Javascript, Meta Redirects, Cross-Site-Scripting und diesem neumodischen Krams.

Eine “Internetpolitikerin des Jahres” benötigt schließlich kein Wissen darüber, was das Internet ist oder wie man damit umgeht (doch! sie beglückt uns mit einem Podcast! süß...), sie muss nur die richtige Einstellung an den Tag legen. Und das tut Frau Zypries ja immer wieder auf bemerkenswerte Weise:

Wichtig sei eine Abwägung zwischen Freiheitsrechten und geeigneten Mitteln im Kampf gegen den Terror, sagte Zypries

Damals ging es noch um die mediale Sau "Internet- und Telefondatenspeicherung zur Terroristenabwehr", die derzeit durchs Dorf getrieben wurde. Mit Erfolg, wie wir wissen.
8-O