Brothers - A Tale of Two Sons
Brothers - A Tale of Two Sons ist ein Adventurepuzzler der besonderen Art. In diesem Spiel steuert man nicht eine, sondern zwei Hauptfiguren und das gleichzeitig. Wer will, kann natürlich auch zu zweit spielen, indem z.B. der eine ein Gamepad und die andere die Tastatur nimmt, um die beiden Figuren zu lenken.
Die Story ist schnell erzählt: eines Tages steht ein kleiner Junge am Grab seiner Mutter (ja, das Drama ist in diesem Spiel nie weit weg), als ihn der Ruf seines größeren Bruders erreicht: der Vater hat sich böse verletzt. Der ortsansässige Priester/Heiler schickt die beiden Jungs daraufhin los, die richtigen Heilkräuter (oder so) zu suchen.
So beginnt ein Spiel, das zwar größtenteils linear und meist sehr simpel ist, das mir aber im Moment ziemlichen Spaß bereitet. Die zunehmend hübschere und märchenhafte Welt ist bevölkert von netten Trollen, bösen Ogern, Baummonstern, Riesen und diversen Fabelwesen, wie sich das eben für ein ordentliches Märchen gehört. Zum Glück verfügen die Jungs offenbar über eine Zirkusausbildung und unerschöpfliche Energiereserven, und so balancieren, klettern, hangeln und springen sie durch die Welt, dass es eine wahre Freude ist.
Sämtliche Rätsel lassen sich nur lösen, indem man die beiden Brüder zusammen werkeln lässt. Das ist anfangs eine echte Gehirnleistung, denn gesteuert werden sie über beide Joysticks am Gamepad. Wenn ihr mich fragt, ist ein solches Gamepad absolute Pflicht. Man kann die beiden zwar auch mit der Tastatur steuern, aber das halte ich für noch schwerer.
Brothers bietet ein zwar sehr kurzes (3-4 Stunden), dafür aber recht ungewöhnliches Spielabenteuer. Als einzigen Kritikpunkt würde ich die etwas kitschige Musik mit dem schlimmen Human-Voice-Synthi nennen. Das Spiel ist noch bis zum 27.12. für nur 3,79€ bei GOG zu haben, bei Steam kostet es im Moment 14,99€ 2,99€. Wenn ihr mich fragt, kann man bei dem Preis eigentlich nichts verkehrt machen.
PS: Brothers ist erhältlich für Xbox 360, Windows, PlayStation 3&4, iOS, Android und Windows Phone, wobei die Mobilversionen wohl nicht so wirklich gelungen sind.
PPS: Eltern aufgepasst! Obwohl Brothers auf den ersten Blick völlig harmlos und kinderfreundlich aussieht, möchte ich hier ein Wort der Warnung aussprechen: Im späteren Verlauf wird die Welt zunehmend düsterer, man läuft an Gehenkten vorbei und kommt auf große Schlachtfelder, in denen man durch Ströme von Blut watet und auf denen abgehackte Körperteile herum liegen. Hindernisse müssen schon auch mal durch einen gezielten Kopfschuss per Armbrust aus dem Weg geräumt werden. Ich frage mich echt, warum dermaßen viele Spiele zur Zeit dermaßen düster sind. Von mir würde das Brothers mindestens ein "ab 14 Jahren"-Label bekommen.