Satanismus beginnt oft mit einem Joint
Alle reden von Legalisierung, da ist es doch klar, dass das stets um Meinungsvielfalt und Ausgeglichenheit bemühte Sturmgeschütz des Q-Journalismus eine "das wird man doch noch mal sagen dürfen"-Meinung aus dem Klo zieht und den panikgeschüttelten Leser sowie die angstgebeutelte Leserin vor den wahren Gefahren des ungezügelten Drogenkonsums warnt. Denn: wer kifft, hört irgendwann Stimmen und landet in der Klappse. Okay, wortwörtlich steht das da natürlich nicht, schließlich berichten unsere Kuh-Journalisten von einem Mädchen, das mit 12 schon mit XTC anfing und sich dann die lange Reihe synthetischer Drogen entlang arbeitete, an deren Ende nicht selten ein Aufenthalt in einer Anstalt liegt. Aber "gekifft habe ich auch" und echter Kuhjournalismus wäre nicht, was er ist, würde er daraufhin nicht sofort das Ammenmärchen von der Einstiegsdroge hinterm Ofen hervor holen:
"Fast alle unserer Patienten haben Cannabis-Erfahrungen gemacht"
Ba-da-bum-tsss! Obwohl die Idee der Einstiegsdroge mehrfach widerlegt wurde (sogar in einer von Horst Seehofer in Auftrag gegebenen Studie aus dem Jahr 1995), ist sich der Spiegel nicht zu doof, sie erneut vom Stapel zu lassen, schließlich wollen der höchst konservative Anzeigenkunde und die goldrandbebrillte Shareholderin zufrieden gestellt und in ihrer gemeinsamen Ablehnung gegenüber allen Drogen, die nicht Alkohol, Botox und Kokain heißen, bestärkt werden. Ebenso gut hätte man schreiben können
"Fast alle unserer Patienten haben Weißbrot-Erfahrungen gemacht"
aber das wäre dann ja nicht agendakonform, schließlich lautet der Auftrag offensichtlich: ALLE MANN PANIK!!1!!! Und so versteigt sich das Ehemalige Nachrichtenmagazin direkt in der Bildunterschrift zu der Steilthese
Kiffer auf der Hanfparade: Plötzlich kommt die Psychose
Ich warte schon auf den knallhart recherchierten Artikel, der mir den direkten Zusammenhang von Weed, AIDS und Ebola erklärt. Arbeitstitel: "Cannabis - Der Untergang des Abendlandes"