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‘Abwiegelung’
to daMax

Gastartikel: Nein. Vielleicht. Doch.

August 11th, 2013, 04:35

Tante Jay bloggt eigentlich nebenan, aber diesen Artikel wollte ich auch hier haben. Und sie hat "ja" gesagt. Yeah. Also:

Anders als unter der Überschrift kann man diesen Berliner Eiertanz rund ums bissige Kalb nicht mehr wirklich zusammenfassen.

Alles, wirklich alles wird erst geleugnet. Dann kommt ein Reporter, zeigt auf eine Folie und sagt: “Guckt mal”. Dann kommt ein halbherziges “naja, vielleicht haben wir doch” und ein anderer Reporter bohrt weiter. Und am Ende steht ein “Naja, ok, machen wir. Aber Deutsche sind nicht zu Schaden gekommen.”

Handydaten von “Terroristen” rausgerückt? Kein Problem, die Amerikaner haben versichert, dass sie schon keinen foltern werden. Genau. Weitgehend alles abschnorcheln, was abzuschnorcheln ist? Kein Problem, das geschieht nur zu aller Sicherheit und überhaupt “schnorcheln wir ja nicht alles ab. Also schon alles, aber nicht alles, wenn sie wissen, was ich meine. Was nett wäre, weil ich weiß es nicht mehr.”

Das ganze verkommt immer mehr zur Realsatire. Die eine Hälfte der Deutschen steht mit offenem Mund vor diesem gigantischen Sauhaufen und weiß nicht mehr, was sie noch sagen soll. Und die andere Hälfte freut sich, dass Sommer ist. Yay.

Aber wer wills ihnen denn auch verdenken. Viele Reporter haben selbst noch nicht begriffen, dass diese Form der Abhörerei sehr wohl auch das Ende der freien Presse bedeuten kann. Und wird. Wenn Whistleblower gnadenlos über den Erdball gejagt werden, wenn Reporter, wenn sie ihre Informanten schützen, mit Gefängnis bedroht werden, wenn investigative Journalisten (wie Michael Hastings) plötzlich einen Autounfall haben und sterben, dann ist dies nicht nur das erste Anzeichen des Totalitarismus – dann sind wir mittendrin.

Gerade investigativer Journalismus lebt vom Mandantenschutz. Doch der ist – NSA sei Dank – nicht mehr existent. Selbst verschlüsselte Emails sind nicht Standard in den Redaktionen. Unfassbar.

Wenn man umfassend informiert werden will, dann ist der Guardian die erste Adresse. Doch nicht jeder kann englisch. Glenn Greenwald mag ne Diva sein – aber er weiß verdammt genau, was er tut. Die Salamitaktik der Enthüllungsstories ist brilliant. Sie läßt die Regierungen nicht zur Ruhe kommen, sie entlarvt jede Beschwichtigung als Lüge, jede Abwiegelung als Heuchelei.

Und Deutschland? Hier ist CARTA ziemlich vorne mit dabei. Wenn ihr die verschiedensten Aspekte lesen wollt, die einzelnen Facetten genau abgeklopft haben wollt, dann geht da lesen. Der Freitag ist auch sehr empfehlenswert. Beides sind Independent-Medien.

Und der Mainstream? Tatsächlich Spiegel Online, das ehemalige Nachrichten-Magazin. Die tun aktuell endlich mal ihren Job. Die taz. In sehr engen Maßen die Süddeutsche.
Pfoten weg vom Boulevard.

Und ansonsten: Druck aufbauen, Leute. Jede Lüge muss als Lüge benannt werden. Es darf sich in Berlin keiner mehr ausruhen dürfen. Angela Merkel ist diejenige, die die Richtlinie der Politik vorgibt. Die MUSS informiert gewesen sein und zwar umfassend.

Das muss thematisiert werden. Hans-Peter Friedrich ist uninteressant, egal was für einen Schmarrn der wieder redet. Angela Merkel ist diejenige, die zur Rechenschaft gezogen werden muss.

Nix mehr mit Teflon-Angela. Das dürfen wir nicht mehr durchgehen lassen.

Nein.

Doch.

Oh.

PS von daMax: ZACK ZACK! RAUS MIT EUCH AUF DIE STRASSE!!1!

 

Der Geißler ist mir ja einer... (Update)

Juli 21st, 2011, 13:14

Dieser Heiner Geißler ist schon ein [bitte hier Beleidigung Ihrer Wahl einfügen]. Erst zieht er das gesamte K21-Bündnis in der Beschwicht... äh "Schlichtungsrunde" übern Tisch (was ja auch sein Job war) und jetzt? Jetzt haben die S21-Gegner keinen Bock mehr, am Ring durch die Manege geführt zu werden und steigen aus der Schlichtung aus. Das ficht Herrn Geißler aber nicht an:

Geißler will auch ohne Gegner öffentliche Stresstest-Präsentation

Har har. So sieht die aus, die CDU geführte Bürgerbeteiligung. Danke für diese wichtige Lektion.

Update: hier geht's zur Presseerklärung der "S21-Gegner" mit Erklärung für ihren Ausstieg.

(Bild: dielinkebw [CC BY-ND])

 

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