Rettungsaktion des Tages
Turtle Flips Over Friend That’s Stuck Upside Down lässt sich auf deutsch einfach nicht cool schreiben. Oder?
(via twistedsifter)schildkröte | auf dem rücken | freund eilt zu hilfe | hach
Spiel: Reus
Spiele, die mich in die Position eines Gottes versetzen, üben auf mich immer wieder eine seltsame Faszination aus. Als ich das erste Mal Black & White in die Finger bekam, konnte ich nicht genug davon bekommen, zusammen mit meinen Titan diese lustige kleine Welt zu erkunden und dabei diverse Wunder zu wirken. Leider scheiterte ich schon am zweiten Level kläglich In Heaven & Hell versuchte ich tapfer, die mir gestellten Aufgaben zu lösen und konnte die unvermeidliche Niederlage wenigstens bis etwa Level 10 hinauszögern. Bei Eufloria erzielte ich zum erstenmal einen halbwegs respektablen Erfolg als Herrscher über Welten und schaffte es sogar, das Spiel bis zum Ende durch zu spielen. Das war jedoch wohl eher den insgesamt recht simplen Regeln zu verdanken als meinen tatsächlichen Gottqualitäten.
Vor einigen Tagen hat mich Reus in seinen Bann gezogen und ich sehe die nächste Niederlage schon wieder am Horizont aufziehen: ich komme beim besten Willen nicht dahinter, wie ich die 3. Ära erfolgreich abschließen kann
Aber der Reihe nach.
Reus (gesprochen: Rüühs) ist holländisch für "Riesen" und versetzt den Spieler in die Rolle von Mutter Natur (oder eines Gottes, je nachdem, wie euer Glaubenssystem ausgerichtet ist), der mit Hilfe von vier Titanen einen Planeten für Menschen bewohnbar macht. Dazu lässt man beispielsweise den Ozeantitan einen Ozean buddeln, neben dem der Waldtitan dann einen Wald pflanzt. Schon erscheinen die ersten Siedler auf dem Plan und bauen sich eine Waldsiedlung. Die Siedler fangen dann von alleine an, Projekte zu starten. So bauen sie zum Beispiel eine Schule, eine Mühle oder eine Kornkammer und wer will, kann sie nun bei ihrem Tun unterstützen. Auch dies geschieht mit Hilfe der Titanen, die Pflanzen und Tiere "säen" und verbessern können und ab jetzt wird es kompliziert.
Alle Titanen haben verschiedene Fähigkeiten, die zum Teil bereits verfügbar sind, zum Teil aber erst freigespielt werden müssen. Dies geht, sobald ein Dorf ein Projekt erfolgreich abgeschlossen hat. Das Dorf stellt daraufhin einen Botschafter bereit, den einer der vier Titanen aufnehmen kann, was dann eben eine solche Fähigkeit frei schaltet, mit der nun noch tollere Sachen angestellt werden können.
Aber Vorsicht: werden die Dörfer zu schnell zu wohlhabend, führt das bei den Menschen schnell zu Gier und mit gierigen Menschen ist bekanntlich nicht gut Kirschen essen. Sie kommen dann auf die Idee, Nachbarstämme zu überfallen, zu plündern und zu brandschatzen oder gar die Titanen selbst zu attackieren, und schon ist das Chaos perfekt. Solch aus dem Ruder gelaufene Gesellschaften kann man mit ein Bisschen Geschick zwar Ehrfurcht beibringen und sie wieder auf den Teppich holen aber wenn es doof läuft, muss man so ein Dorf schon mal mit Seuchen und Naturkatastrophen zur Räson bringen. Life's a bitch.
Alles in Reus ist miteinander verflochten und verwoben, alles bedingt und beeinflusst sich gegenseitig, alles will wohl überlegt sein. Da eine Spielrunde standardmäßig nur eine halbe Stunde Spielzeit beträgt, könnte man schnell Gefahr laufen, sich in dem komplexen Regelwerk des geschaffenen Ökosystems zu verlieren und dabei zu viel Zeit zu verlieren. Zum Glück lässt sich das Spiel jederzeit pausieren und diese Pausenzeiten können genutzt werden, um sich die nächsten Aktionen zu überlegen und schon mal auf den Weg zu bringen. Außerdem kann der Spielstand jederzeit abgespeichert werden und von dieser Möglichkeit auch sollte reichlich Gebrauch gemacht werden. Manche Aktionen in Reus geschehen zufallsbedingt und wenn ein Volk beispielsweise auf die Idee kommt, einen Opfertempel zu bauen, für dessen Errichtung jedoch das Nachbardorf überfallen werden muss, dann freut man sich manchmal schon darüber, einfach ein paar Minuten "zurück springen zu können" und dem Zufall eine neue Chance zu geben.
Die Grafik ist absolut liebevoll und detailliert. Guckt euch die Screenshots und vor allem das Video an, dann wisst ihr, was ich meine. Leider wollte sich offenbar niemand um die Menüs kümmern, diese wirken wie in letzter Minute hingeschlampt, was dem gesamten Spielspaß jedoch keinen Abbruch tun sollte. Der Sound dagegen ist in jeder Hinsicht stimmig. Umgebungsgeräusche wie Vogelgezwitscher, Grillenzirpen und Marktgemurmel werden von einer angenehmen Klimpermucke begleitet, was eine sehr entspannte Atmosphäre erzeugt, die Reus zu dem netten Erlebnis macht, das es eben ist.
Leider gibt es ein paar Punkte zu bemängeln. Zunächst hat es mich anfangs leicht verwirrt, dass man immer wieder ein "neues" Spiel anfangen muss, wobei die einmal erreichten Spielziele dennoch gespeichert bleiben. Die Verwirrung wurde größer beim Start jeder Spielrunde, wo man per Auswahldialog 3 Challenges auswählen soll, die man in der nun folgenden Spielrunde lösen will. Diese Challenges lassen sich jeweils 3 pro Seite "weiter blättern", aber im Endeffekt werden sie einfach nur immer noch krasser und können - glaube ich - sowieso erst in späteren Zeitaltern erreicht werden, wenn sämtliche Giganten ihre Fähigkeiten bereits von Anfang an freigeschaltet haben. Sicher bin ich mir allerdings nicht, denn - und das ist der nächste Kritikpunkt - das Spiel kommt ohne Manual daher und das Wiki ist (noch?) ziemlich leer. Außerdem scheinen sich ein paar Bugs eingeschlichen zu haben, mir war es zum Beispiel irgendwann gelungen, den Waldtitanen lahm zu legen. Er reagierte schlichtweg nicht mehr auf Befehle. Auch der eine oder andere Totalabsturz ist mir inzwischen begegnet.
Mein größter Kritikpunkt wird vielleicht sogar einige Hardcorestrategen freuen: die Spielmechanik von Reus weist eine unglaubliche Komplexität auf, die mein Hirn mal wieder total überfordert. Vielleicht sehe ich das ja auch alles zu kompliziert, aber ich blick' jetzt schon nicht mehr, wie ich ein Fischerdorf mit 5 Spielfeldern Ozean und 200 Wohlstand hinkriegen soll. Und ich bin erst in der 3. Ära... aber das liegt sicher nur wieder an meinen mangelnden Gottqualitäten.
Fazit: Reus ist ein herzallerliebstes und sehr detailreiches Aufbaustrategiespiel mit Suchtpotenzial, das trotz einiger Unzulänglichkeiten voll zu überzeugen weiß.




Britische Gegenpropaganda
Großartige Aktion in England. Nachdem ganz London mit ALLE-MANN-TERRORPANIK- und anderen Propaganda-Plakaten zugebombt wurde, war es jetzt an der Zeit für ordentlich Gegenpropaganda, die dann stilecht u.a. vor dem Scotland-Yard-Hauptquartier aufgehängt wurde:


Erstellt wurden die Poster vom STRIKE!-Magazin, aufgehängt wurden sie von anonymous.
https://twitter.com/Bobby_Dean/status/544106028032598016
https://twitter.com/strikeyo/status/543767335493197825
(via fefe)Wutbürger der Aufklärung
Ein großartiger Text von Frank Stauss bezüglich der ganzen "besorge Bürger" Fascho-Demos im Land. Ich hätte mir den Text gerne als Gastartikel in den Blog geklebt, aber da Frank nicht direkt erreichbar ist, bleibt es halt bei einem längeren Zitat, für das mich jetzt hoffentlich keine Abmahnkeule trifft.
Ich muss nicht Verständnis aufbringen für die Sorgen und Ängste von Menschen, die offenbar zu kalt und gefühlsverarmt sind, um zu erkennen, welche Ängste ihre instinktlosen Demonstrationen bei Flüchtlingen und Einwanderern auslösen.
Ich muss nicht verstehen, warum 25 Jahre nach dem Mauerfall – in nahezu ausländerfreien Zonen – Menschen gegen Ausländer auf die Straße gehen, nur weil sie nach über zwei Jahrzehnten nicht kapiert haben, womit Deutschland sein Geld und seinen Wohlstand verdient: mit Internationalität.
Ich muss nicht ertragen, dass eine Demonstrantin in Dresden in die Kamera spricht: „Wir sind nicht ’89 auf die Straße gegangen, damit die jetzt alle kommen“ während sie so aussah, als sei sie ’89 nur auf die Straße gegangen, um bei ihrem Führungsoffizier die zu verpfeifen, die wirklich gingen. Diese Demonstrationen „Montagsdemonstrationen“ zu nennen, ist eine weitere Instinktlosigkeit gegenüber denjenigen, die ’89 für Freiheit und offene Grenzen auf die Straße gingen.
Ich muss nicht akzeptieren, dass Menschen, die seit Jahrzehnten direkt und indirekt Transferleistungen in bisher ungekannten Höhen entgegengenommen haben, nun nicht einmal Flüchtlingskindern ein Dach über dem Kopf gönnen.
Ich muss nicht wie CSU und manche in der CDU die Fehler vor allem dieser beiden Parteien aus den 60er bis 90er Jahren wiederholen und diesen eiskalten Demonstranten auch noch verbale Zückerchen zuwerfen – von AfD und der anderen braunen Brut ganz zu schweigen.
was ich sonst noch alles nicht muss, steht bei Frank Stauss.de
(via carta)Aufgewacht!
Blutjungs - Keyboarder
Mail des Jahres 2014
Der arme Ronny hat sich solche Vollpfosten herangezüchtet. Mein herzliches Beileid.
Glotztipp: The Returned (2012)
Ich erwähnte es bereits mehrfach: ich bin nicht so der Serienjunkie. Die ständigen Cliffhanger sowie die Vorstellung, noch 100 Folgen sehen zu müssen um zu erfahren, what the fuck is going on, schrecken mich einfach ab. Dazu kommt, dass Serienstoff oft unnötig in die Länge gezogen wird, um eben in das 50-Minuten-Serienformat zu passen und das fühlt sich für mich meistens dann einfach nur so an.
Anders gestaltet sich die Sache, wenn eine Serie von vornherein nur auf wenige Folgen ausgelegt ist. Ich fand großen Gefallen an Dead Set und an Sherlock (auch wenn letzteres echt seine Schwächen hatte), denn ich kann mich einfach besser auf so etwas einlassen, wenn es eben nicht 100 Folgen in 7 Staffeln zu bewältigen gibt.
Freitag Abend saß ich zufällig mal wieder vor der Glotze herum und zappte noch zufälliger in die erste Folge von The Returned. Die Mystery-Serie spielt in einem kleinen französischen Bergdorf, in dem eines Nachts plötzlich Tote wiederkehren. Allerdings nicht, wie üblich, als Zombies sondern als ganz normale Tüpen, die irgendwo aus einer Ohnmacht erwachen und nicht mal wissen, dass sie (zum Teil schon geraume Zeit) tot waren. Na, und nun entspinnt sich ein Geflecht aus Verwicklungen und Komplikationen, denn es ist natürlich nicht so einfach, nach mehreren Jahren Totsein sein Leben einfach an der Stelle weiter zu führen, wo man es beendete. Zumal, wenn man in der Zeit keinen Tag gealtert ist. Die Serie enthält hin und wieder durchaus blutige Szenen, driftet dabei aber nie in die Splatterecke ab. Ich würde ein FSK ab 16 ansetzen und liege damit laut Wikipedia genau richtig
The Returned hat es tatsächlich geschafft, mich länger als eine Folge zu fesseln. Und das, obwohl ich eine deutsch synchronisierte Fassung glotze (das Original ist französisch und mein Schulfranzösisch reicht für so etwas nicht aus). Die Synchronsprecher wissen tatsächlich, was Voice-Acting ist und schaffen es, die schauspielerische Leistung der Figuren adäquat zu unterstützen. Im Moment bin ich bei Folge 5 und die restlichen drei werde ich mir auch noch ansehen, denn jetzt will ich einfach wissen, what the fuck is going on. Und wer es geschafft hat, diesen Artikel bis hier unten zu lesen, wird mit einem Link belohnt. Cheers.
PS: keine Ahnung, was die Amis in ihrer Neuauflage damit veranstalten werden, aber mir schwant nichts Gutes...
PPS: Achtung, kleiner Spoiler, aber...
...das Ende von Teil 8 ist ja irgendwie dann doch enttäuschend, oder?
TV Tipp: Jón Gnarr - Mein Reykjavík
Erinnert ihr euch noch an die Isländische Revolution? Als die korrupte Junta mit Töpfen und Kochlöffeln aus dem Akt gejagt und etwas später ein Anarchotransenpunk Oberbürgermeister von Reikjavik wurde? Ja, okay, mit der Revolution ist es nicht weil jetzt ja leider wieder eine konservative Mischpoke am Ruder sitzt aber darum gehts hier gar nicht. Der Punkbürgermeister hieß Jón Gnarr und 3sat bringt am Montag Abend eine Doku über ihn mit dem Titel Mein Reykjavík. Werd' ich mir angucken (wenn ich's nicht so vergesse wie den letzten TV-Tipp *hüstel)
http://www.3sat.de/page/?source=/dokumentationen/179699/index.html
Songs des Tages 2014-12-12
Die ganze Scheibe passt heute herrlich zu meiner Stimmung. Ham Sie 'ne Hakke?
Beagle & Bullfrog feat. Hannes - Miss Auerbach
Beagle & Bullfrog feat. Hannes - Toolhouse
Beagle & Bullfrog feat. Hannes - Light Arts
Beagle & Bullfrog feat. Hannes - Boing 707
beagle & bullfrog feat. hannes | war 4 | gabber