Anlässlich der Meldung, dass Christiania sich freikauft, dachten Olaf und ich, es wäre vielleicht eine gute Idee, euch mal ein bisschen über Christiania zu erzählen. Olaf betreibt das Blog Wort-Schützen, was ihn zugegebenermaßen nicht unbedingt zum Christiania-Experten macht. Die Tatsache, dass er in Dänemark wohnt und öfters in Christiania vor Ort ist, ist schon eher dazu angetan, ihm den Stempel Christianiaversteher aufzudrücken. Genug der Einleitung, lassen wir Olaf selbst zu Wort kommen. Die doofen Fragen kommen von mir, die geduldigen Antworten von ihm.
Was ist der Freistaat Christiania?
Christiania ist ein alternatives Viertel auf dem Areal einer ehemaligen Kaserne, der Bådsmandsstrædes Kaserne, im Stadtteil Christianshavn in Kopenhagen.
Christiania ist kein Freistaat, sondern eine Freistadt. Gerade in Deutschland wird das aber immer wieder gerne falsch übersetzt. Der Fehler liegt meiner Meinung nach darin begründet, dass es in der dänischen Sprache zwei Übersetzungen für „Stadt“ gibt. Eigentlich ist die Stadt „By“, spricht man aber bspw. von einer Kaufmannsstadt (Roskilde er en gammel købmandsstad = Roskilde ist eine alte Kaufmannsstadt), dann ist es „stad“.
Die Menschen in Christiania, die Christianitter, verwalten und organisieren sich unabhängig, basisdemokratisch und auf Konsens ausgerichtet. Sie leben eine Art kollektivistische Anarchie in einem sozialistisch-anarchistischem Umfeld, in dem alle die dort wohnen mitbestimmen dürfen, was passieren soll. Sie vertrauen auf und geben einiges für die Selbstregulierung und Unabhängigkeit von den staatlichen Institutionen.[1;2]
Wann und wie ist Christiania entstanden?
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