Schon seit geraumer Zeit geht mir vieles unserer aktuellen "Diskussionskultur" massiv auf den Senkel, genauer gesagt eigentlich die Abwesenheit einer solchen. Nun wurde ich gerade mal wieder gecancelled und da trifft es sich fast schon zu gut, dass der wöchentliche Shirk Report von TwistedSifter mir diesen langen Artikel ins Haus spülte: How To Have Difficult Conversations.
Ausgehend von einem Podcast über "Cancel Culture" schreibt sich Charlie Warzel sein Leid von der Seele und wenn ihr dieses Wochenende noch nichts besseres zu tun habt, lest das mal in Ruhe. Ein kurzes Zitat:
Listening to this conversation in sequence helped clarify how incredibly difficult it is to have substantive, meaningful, and generative conversations on heavy topics with deep personal, political, cultural, and historical resonance. At one point while listening, I found myself feeling overwhelmed by the complexity of the language we use to make sense of our place in the world and to exclude others from it. For a moment, I felt a deep sense of despair — how is it even possible for us to have difficult conversations?
Mir gefällt seine unsichere und selbstkritische Art sehr. Noch ein kleines Zitat:
The internet and our myriad media ecosystems have expanded the breadth of conversations and the number of participants but have managed to flatten a lot of our language. In politics especially, we lean on buzzwords and fuzzy terminology as stand-ins for sprawling complex debates, and once those words — like, say, Cancel Culture — become big enough, we’re incentivized, especially in media to use them more often. They make for great headlines and good search engine optimization. I am guilty of this myself.
Vielleicht hört ihr euch auch den ganzen Podcast an (ich habe das noch nicht getan) und wenn ihr dann noch Zeit und Lust habt, erzählt mir doch mal eure Meinung zum Internet, zu Twitter, Insta, Facebook, TikTok, filterbubblefördernden Algorithmen, zur seltsamen aktuellen "Diskussionskultur" (die ich echt nur noch in Anführungszeichen setzen kann), zum Universum und dem Rest.
PS: Blogs waren mal eine Möglichkeit, sich miteinander zu bestimmten Themen zu unterhalten und hier findet sowas auch tatsächlich hin und wieder noch statt, aber der Großteil der Kommentatoren in den wenigen noch verbleibenden Blogs nutzt die Kommentarfunktion nur noch um entweder die eigene Agenda zu pushen (egal ob es zum Thema passt oder nicht), oder um Einmalstatements loszuwerden, ohne auch nur im Mindesten an einer Diskussion interessiert zu sein. Schade.