‘Heim ins Reich’
to daMax
Geheimdienste contra CCC?
März 4th, 2010, 08:32Als Verschwörungstheoretikwirrkopfblogger finde ich ja extrem spannend, was jetzt nach dem Urteil des BVG in Sachen Vorratsdatenspeicherung plötzlich abgeht. Schaut euch bitte mal an, was der Chaos Computer Club (CCC) gerade für Sachen erlebt:
Eine kleine Geschichte aus der Welt des Agitprop
Glaubt es oder nicht, mir doch egal
Wer andern in die Karten schaut...
März 3rd, 2010, 14:18Unsere Politiker wollen uns immer mehr bespitzeln, aushorchen, überwachen, onlinedurchsuchen und generalverdächtigen. Einerseits. Wenn andererseits ein paar Interna der CDU ans Licht der Öffentlichkeit gezerrt werden, ist das Geschrei groß. Unter dem Titel "Unsere Schizo-Politiker" meint Holger dazu lapidar:
Tja liebe CDU in NRW, da könnt ihr mal sehen warum wir Bürger kein Vertrauen in euch haben. Ihr könnt ja nicht mal eure eigenen Daten sichern, wie wollt ihr uns dann weis machen, dass unsere Daten bei euch in sicheren Händen sind?
Dem habe ich nichts hinzu zu fügen.
Der Horchposten
März 2nd, 2010, 08:32Um euch mal vor Augen zu führen, wie unser Überwachungsstaat funktioniert, schaut doch mal in diesen Artikel in der FAZ rein: Die Herren der Terabyte
In einem der Serverräume fällt ein etwa ein Meter breiter und mannshoher schwarzer Schrank auf. Er sieht aus wie ein Kaffeeautomat. In dem Schrank steckt ein Festplattenroboter mit einer Speicherkapazität von 30 Terabyte - das Spezialsystem für die Vorratsdatenspeicherung. Es kostete 1,2 Millionen Euro. Wer wem E-Mails schickt, wer wen anruft und welcher DSL-Kunde sich wann beim Provider anmeldet - all das hält diese schwarze Maschine sechs Monate lang fest. Der Provider ist dazu verpflichtet. In einem anderen Raum steht ein grauer, abgeschlossener Metallschrank mit einer Milchglastür. Er dient der Telekommunikationsüberwachung. Mit einer richterlichen Genehmigung kann die Polizei einen Provider anweisen, E-Mails oder Telefongespräche von Verdächtigen aufzuzeichnen. „Horchposten“ oder „Stille Post“ nennen die 1&1-Techniker diese Anlage. Bedient werden darf sie nur von vier Mitarbeitern. Sie und ihre Familien wurden vom Verfassungsschutz überprüft. Alle Daten werden verschlüsselt „ausgeleitet“ und an die Polizei übermittelt.
Und so geht das seitenlang weiter. Keine angenehme Lektüre, dennoch eine notwendige. Es scheint ja immer noch Leute zu geben, die nicht glauben (wollen), dass wir mitten in einem Bespitzelungs- und Überwachungsstaat leben.
PS: auch ELENA ist ein weiterer Stein in der Mauer unserer Unfreiheit.
(via netzpolitik)
Petition gegen Elena (nur noch bis 2.3.!!)
Februar 28th, 2010, 10:01Der nächste Schritt auf dem Weg zum gläsernen Bürger heißt ELENA (Elektronischer Entgeltnachweis) und sollte nach Möglichkeit verhindert werden. In ELENA werden gespeichert:
- Art und Höhe des Einkommens
- Detaillierte Angaben über Fehlzeiten und deren Ursachen
- Streik- oder Aussperrungszeiten
- Abmahnungs- und Kündigungsgründe
- uvm.
http://www.taz.de/1/politik/schwerpunkt-ueberwachung/artikel/1/big-sister-weiss-alles/
Das ist ein ähnlich großer Hammer wie die Vorratsdatenspeicherung, gegen die die größte Verfassungsklagebeschwerde aller Zeiten anhängig ist.
Gegen ELENA gibt es eine Petition, die allerdings schon am
zuende geht.
https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=8926
Wenn Dir die Vorratsdatenspeicherung suspekt war, sollte ELENA das auch sein. Deine Stimme zählt.
CDU will Zensurgesetz nicht aufheben!
Februar 26th, 2010, 13:23Da haben wir es schwarz auf weiß:
Das umstrittene Gesetz zur Sperrung von Kinderporno-Seiten im Internet wird nicht aufgehoben. CDU und CSU wandten sich am Donnerstag im Bundestag gegen entsprechende Forderungen der Opposition.
Hab ich es nicht gesagt? Ich hab es euch prophezeit. Und nu? Wat nu?
OMG OMG OMG!
(bild von Samjhana Moon [CC BY-ND])
Gehn Sie!
Februar 23rd, 2010, 22:15Super! Fonsi unterbricht seine Rolle um ganz privat und persönlich als Christian Springer zu Herrn Westerwelle zu reden:
https://www.youtube.com/watch?v=F8UUFa9Lt4Q
Auf Wiedersehen, Herr Westerwelle.
PS: gestern in der Anstalt ging's natürlich auch gegen Westerwelle.
(via reizzentrum)
Lasst sie verhungern und erfrieren
Februar 22nd, 2010, 16:55Jetzt habe ich mir meine ganze Tastatur mit Erbrochenem versaut. E-kel-haft. Ich hätte diesen Eintrag in einem FDP-Forum nicht lesen dürfen:
Also dann, lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Die Sätze für die Hilfeempfänger sollten drastisch gesenkt werden, mindestens 30 %, wie der Sachverständige Franz vorschlägt, besser noch in den Bereich, in dem unmittelbare Not beginnt, also Hungern und Frieren.
Das ist bloß ein kleiner Ausschnitt aus einem ziemlich langen Post, der an Zynismus nicht mehr zu überbieten ist. Nachdem ich mich neulich bestimmt eine Stunde lang mit einem ähnlichen Wirrkopf verbal geschlägert habe, lautet mein Vorsatz jetzt nur noch: mir ist die Zeit zu schade, um sie mit solchen Leuten zu verplempern. Ich werde mir eine ausführliche Replik auf diesen geistigen Durchfall also verkneifen und beschränke mich auf:
Ihr ekligen Neoliberalisten kotzt mich an
Ihr marschiert direkt in die nächste Diktatur.
(via fefe)
Flatters Gegenfeuer
Februar 19th, 2010, 19:35Gestern fing die ARD-Sendung "Panorama" mit einem Beitrag vom FDP-Aschermittwoch in Bayern an. Da faselten FDP-Anhänger in bester rechter Tradition von Hartz-IV-"Parasiten", die nicht länger geduldet werden dürften. Gerade wollte ich zur Feder greifen, um meinem Unmut darüber Luft zu verschaffen, da blakt dieses Gegenfeuer zur vorherrschenden Neoliberalität in meinem Feedreader:
Es muß wiederholt werden, wie infam es ist, mit Stereotypen von faulen versoffenen Nichtsnutzen die Lage der Verlierer in der “Marktwirtschaft” ihnen selbst als Schuld anzulasten, die sie zu büßen hätten.
und weiter:
Die Technik ist längst so weit fortgeschritten, daß Erwerbsarbeit für alle unmöglich geworden ist. Dabei ist die Automation noch lange nicht an ihrem Ende angelangt.
Prima, dann kann ich mir die Tipparbeit ja sparen und einfach an flatter von feynsinn verweisen. Wenn wir uns nämlich größtenteils aus dem Produktionsprozess heraus optimiert haben, dann sollten wir besser ein vernünftiges Konzept parat haben, wie wir alle hier miteinander statt gegeneinander leben können. Sonst, so flatter, könnte es unruhig werden im Lande.
Lesen bildet: Feynsinn.org - Hooverville, Schröderstadt
Bundespräsident unterzeichnet Websperren-Gesetz
Februar 17th, 2010, 14:48Demokratie ist was für Radikale
Februar 17th, 2010, 10:36Sind wir in Deutschland inzwischen soweit, dass Leute, die sich für die Demokratie einsetzen, als Radikale angesehen werden? Ingo Schulze hat in Dresden an den Blockaden gegen den geplanten Naziaufmarsch teilgenommen (nicht an der lächerlichen Menschenkette) und seine Eindrücke in der Süddeutschen Zeitung veröffentlicht:
SZ: Keinen Raum den Faschisten
Es war weder möglich, die Versammlung der Neonazis zu verbieten noch sie auf eine Kundgebung zu beschränken. Möglich war aber offenbar, jene Gegenaktionen zu verbieten, die den Marsch verhindern wollten. In der Presse triumphierte man, dass die Polizei jetzt "Pepperball"-Geschosse besitze, die dafür gut seien, "die Radikalen", "die Rechten" wie "die Linken" zum Heulen zu bringen.
Es gibt mir zu denken, dass Naziaufmärsche von der Polizei geschützt werden, Gegendemonstrationen aber verboten werden. Es gibt mir auch zu denken, wenn Menschen zu "Radikalen" erklärt werden, weil sie sich für Toleranz und gegen Gewalt stark machen. Da wundert es natürlich nicht, dass Otto Normalbürger denkt, man könne nichts gegen Nazis unternehmen. Leider war das vor 80 Jahren schon einmal so und was daraus geworden ist, wissen wir ja.
Schützt unsere Jugend vor Zensur!
Februar 17th, 2010, 08:37Thomas Stadler legt nochmal ein paar Argumente nach, weshalb der Jugendmedienschutzstaatsvertrag (JMStV) indiskutabel ist und uns über kurz oder lang eine unfreiheitliche Zensurgesellschaft bringen würde:
Die Mechanismen die der JMStV vorsieht, knüpfen an Vorstellungen der Rundfunkregulierung an, die auf das Netz nicht nur nicht 1:1, sondern überhaupt nicht übertragen werden können. Diejenigen, die in Deutschland in diesem Bereich derzeit meinungsbildend sind, kommen allerdings primär aus dem Rundfunkbereich bzw. dem klassischen Jugendschutz. Und das ist eine der Ursachen der derzeitigen Fehlentwicklung.
und später:
Tatsächlich stellt dies aber nur ineffektives Blendwerk dar und gefährdet darüber hinaus die freie und ungehinderte Kommunikation im Netz.
Bitte lest den kompletten Artikel, er ist nicht so fürchterlich lang aber lohnend.
Internet-law: Der Jugendmedienschutz muss generell auf den Prüfstand
Thomas hinterfragt beispielsweise, ob Pornos für Jugendliche wirklich so gefährdend sind wie es immer heißt, oder ob einfach nur fragwürdige Moralvorstellungen die Diskussion dominieren. In den Kommentaren ist ein Link zu einem Vortrag über die Wirkung von Pornographie auf Jugendliche aus dem Jahr 2000 aufgetaucht, den ich wegen seiner Länge noch nicht lesen konnte (wird nachgeholt).
Auch dieser anonyme Kommentar ist eine Überlegung wert:
Ich erinnere in diesem Zusammenhang an die Diskussion 1950, in der Erich Kästner bereits festgestellt hat, dass solche Gesetze unsinnig sind. (->Gesetz zu jugendgefährdenten Schriften).
Wenn ein Kind auf der Straße spielt, ist es in Gefahr. Ziel der Erziehung und Entwicklung muss ein Leben mit den Gefahren sein. Wenn Jugendliche laut Gesetz erwachsen sind (18), geht kein geheimnisvoller Vorhang auf und erleuchtet den Jugendlichen um plötzlich selbstverantwortlich handeln zu können.
Entweder wir schaffen es unsere Kinder auf diese Gefahren schon in ihrer Entwicklung vorzubereiten oder es kommt zum "kleinen Schock" wenn plötzlich der "Erwachsenenvorhang" fällt.
Glücklicherweise wußten es schon viele Jugendliche (wie wir auch), diese Verbote zu umgehen und uns vorher schlau zu machen. Könnten wir das Versteck spielen nun endlich mal sein lassen?